













Am Ende der ersten Julidekade war es um die Mauersegler infolge des kühlen Regenwetters still geworden. Auch in der „hauseigenen“ Kolonie schien der Wegzug bereits begonnen zu haben. Bei ungünstiger Witterung können jedoch Versorgungsflüge sehr lange unterbrochen bzw. ausgesetzt werden. Am Abend des 09.07. ergab eine längere Kontrollbeobachtung der noch einfliegenden Segler (ab 22.00 Uhr / Sonnenuntergang: 21.44 Uhr), dass alle 8 besetzten Bruthöhlen noch angeflogen wurden. Interessant dabei, dass ein spät einfliegender Vogel um 22.15 h nochmals rausflog und 6 Minuten später (22.21 h) zurückkehrte. Ein noch späterer Heimkehrer flog erst um 22.24 h (40 Min. nach SU!) zur letzten Fütterung der Jungvögel ein. Der kürzlich verstorbene „Mauerseglerpapst“ Erich Kaiser hatte erstmals dieses Phänomen später Fütterungen in Schlechtwetterphasen untersucht und nachgewiesen, dass dabei vor allem Nachtfalter erbeutet werden. Am folgenden wieder sehr sonnigen Vormittag kam es nochmals zu intensivem, jedoch nur kurzem Fluggeschehen vieler noch anwesender „Banger“ um die Kolonie. Eine Kontrolle im Turm der Fröndenberger Stiftskirche ergab noch 11 besetzte Brutnischen, wobei eine frisch begonnene (!) Brut mit einem Ei bebrütet wurde. Wenn diese Brut noch erfolgreich verläuft, wird der Jungvogel vermutlich erst im September ausfliegen. Die insgesamt 18 begonnenen Bruten waren offensichtlich nur teilweise erfolgreich.
Im Hemmerder Ostfeld heute 1 Rebhuhn mit Nachwuchs (wohl nur ein einziger Jungvogel!). Erfreulicher hier die Situation der Schwarzkehlchen: > drei besetzte Reviere in unmittelbarer Nachbarschaft – ein Weibchen mit Nistmaterial für die (mindestens) zweite Brut des Jahres. Mindestens ein weiteres Revier auch auf der Ackerbrache SW von UN-Siddinghausen. Im H. Ostfeld noch bemerkenswert ein seit Tagen nahe dem Sesekedurchfluss/Bahndamm singender Teichrohrsänger.
In den Hemmerder Wiesen entlang der Amecke 2 singende, teils einander verfolgende Gelbspötter. Auf dem Wirtschaftsweg Nachwuchs fütternde (späte) Nachtigallen (1x ad, 2x juv).
Gestern in Bönen-Nordbögge eine Grauschnäpperfamilie – bestehend aus dem Elternpaar und nur einem einzigen Jungvogel. Möglicherweise eine für diese rückläufige und stark von Fluginsekten abhängige Art eine typische Konstellation (Mitbeobachter: Clemens Rethschulte).
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede noch eine späte (Ersatz-)Brut von Flussregenpfeifern.
Heute ab dem frühen Morgen galt unsere Exkursion der Suche nach dem Tannenhäher. Leider erfolglos. Er hat wohl definitiv nach den vielen und großen Kahlschlägen der verganenen Jahre dieses Gebiet verlassen.Dafür konnten wir auf der Strecke von Deilinghofen (Balver Weg) über den Ostenberg bis hin zur Aussichtsplattform am Höhweg (Weg hin und zurück) folgendes beobachten: mindestens 5 Fichtenkreuzschnäbel, 6 Baumpieperreviere (teilweise mit fütternden Altvögeln und deren Junge), 1 Neuntöterrevier (1 warnendes Männchen mit 1 Jungvogel). Dazu kamen noch an Arten u.a. Sommer- und Wintergoldhähnchen, Tannenmeise, Gartengrasmücke (5 Ex. singend), Dorngrasmücke (1 Ex. singend), Fitis, Bluthänfling, (mind. 6 Ex.), Distelfink (ca. 20 Ex.), Mauersegler, Kleiber, Grünspecht, Buntspecht, Eichelhäher, Sperber (1 Ex.). Rotmilan (1 Ex.) sowie Mäusebussard (3 Ex.). Erfreulich heute war die Anzahl des Kleinen Feuerfalters. Er nahm bei den Schmetterlingen mit 10-15 Ex. in der Häufigkeit der Individuen sogar den 4. Platz ein. Platz 1 sicherte sich der Schornsteinfeger, gefolgt auf Platz 2 vom Braunkolbigen-Braun-Dickkopffalter. Platz 3 das Tagpfauenauge. Außerdem 1 Kaisermantel, einige Landkärtchen und C-Falter. Enttäuschend insgesamt nur 5 Weißlinge, kein Bläuling. Auch die Zahl der Käfer entlang des Weges sehr, sehr mager. Fazit für uns: die Suche nach dem Tannenhäher werden wir hier in naher Zukunft in Richtung Stephanopler Tal ausweiten.
Weiblicher Fichtenkreuzschnabel nahe dem Ostenberg…..am 05.07.2025 (Foto: Andre Matull)
Neuntötermännchen am Höhweg….am 05.07.2015 (Foto: Gregor Zosel)
Junger Neuntöter wartet auf das Futter der Altvögel…..am 05.07.2025 (Foto: Andre Matull)
Baumpieper mit Futter für die Jungen…..am 05.07.2025 (Foto: Andre Matull)
Singender Bluthänfling…..am 05.07.2025 (Foto: Andre Matull)
Kleiner Feuerfalter beim Nektarschlecken….am 05.07.2015 (Foto: Gregor Zosel)
Gleich nebenan ein Braunkolbiger-Braun-Dickkopffalter….am 05.07.2015 (Foto: Gregor Zosel)
Sommergeneration des Landkärtchens…..am 05.07.2025 (Foto: Andre Matull)
Nektarsaugendes Landkärtchen….am 05.07.2015 (Foto: Gregor Zosel)
Der Schornsteinfeger wird auch Brauner Waldvogel genannt. Er war heute die häufigste Schmetterlingsart….am 05.07.2015 (Foto: Gregor Zosel)
Ein Admiral auf Wasserdost….am 05.07.2015 (Foto: Gregor Zosel)
Tagpfauenauge ohne Makel….am 05.07.2015 (Foto: Gregor Zosel)
C-Falter beim Sonnenbad….am 05.07.2015 (Foto: Gregor Zosel)
Insgesamt war die Zahl der Insekten sehr „bescheiden“. Hier stehen der Gefleckte Schmalbock (Rutpela maculata), der Kleine Schmalbock (Stenurella melanura) und der Rothalsbock (Corymbia rubra) als Vertreter für die Käfer…..am 05.07.2015 (Fotos: Gregor Zosel)
Bei den Raupenfliegen konnten wir die Rotgefleckte Raupenfliege (Eriothrix rufomaculata) sowie die Große Borsten-Raupenfliege (Nowickia ferox) entdecken…..am 05.07.2015 (Fotos: Gregor Zosel)
Bei den Schwebfliegen war diese Späte Großstirnschwebfliege (Scaeva pyrastri) sicher nicht die häufigste…..am 05.07.2015 (Foto: Gregor Zosel)
Blindschleiche kreuzt unseren Weg….am 05.07.2015 (Foto: Gregor Zosel)
Ich vermute, die Klimaerwärmung ist der Grund, dass diese Großen Schillerfalter (männlich + weiblich) auf ihrem Weg vom Mittelmeerraum nach Norden nun auch hier angekommen sind. In Süddeutschland sind sie schon länger heimisch, im kälteren Norden, z.B. Niedersachsen, stehen sie auf der Roten Liste, in Sachsen ebenfalls. Schon im letzten Jahr konnte ich am Beversee ein Männchen fotografieren, als ich auf der Bank der Aussichtsplattform saß. Die Beobachtung gelang am 16.06.2025 im NSG Tibaum.
Turmfalke im Flug, Rieselfelder Werne. 29.06.2025, Karl Heinz Lindemann
Die momentane Sommerhitze lässt uns zwar ächzen, doch bringt sie gleichzeitig auch interessante und jahreszeitlich typische Phänomene hervor. Zu den besonders spektakulären Ereignissen gehören derzeit sicher die Flugspiele in der Mauerseglerbalz. Alljährlich zum Monatswechsel Juni/Juli wird es vor allen an den vorhandenen Mauerseglerbrutplätzen unruhig. In der Literatur wird ein Verhalten beschrieben, das (aus dem Englischen) als „bangen“ (eingedeutscht: bängen) bezeichnet wird. Es bezieht sich auf das Verhalten von nicht brütenden – oft jüngeren Seglern, potenzielle Bruthöhlen durch heftiges Anfliegen regelrecht abzuklopfen. Oft sind es von anderen Mauerseglern besetzte Höhlen, in denen gebrütet, bzw. Nachwuchs aufgezogen wird. Die Brutpaare bleiben dabei gewöhnlich in der Höhle, um diese laut rufend zu verteidigen, denn die „Banger“ können sehr aggressiv werden und werfen unter Umständen vorhandene Gelege oder Jungvögel aus der attackierten Höhle heraus. Dabei ist es zwar jetzt für einen Brutbeginn zu spät, doch durch eine potenziell geeignete und vielleicht „freigeboxte“ Höhle binden sich jetzt junge Paare für die nächste Saison. Heute zeigte sich für mich erstmals ein Verhalten während der Flugspiele, das offenbar zusätzlich Paarbindungen für die nächste Saison festigt. Auf einzelnen heute „geschossenen“ Fotos war bei der späteren Bildbearbeitung zu erkennen, dass es während der Flugspiele offenbar zu paarbindenden Flugkopulationen (!) kommt. Vermutlich sind die Flugspiele insgesamt ein Ritual, das unerfahrene „Nichtbrüter“ einerseits an vorhandene Brutkolonien bindet und andererseits über diese Ortsbindung und die Flugbalz künftige Brutpaare zusammenbringt.
Ein in der Landwirtschaft eingesetztes Fungizid (Tebuconazol) beeinträchtigt den Fortpflanzungserfolg von Spatzen.
Dies legt eine im Fachblatt Environmental Research veröffentlichte französische Studie nahe https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0013935125005729.
Das Fungizid wirkt sich nachteilig auf Wachstum und Mortalität des Nachwuchses aus, besonders weibliche Jungvögel seien betroffen. Damit verbunden wären erhebliche Folgen für Vogelpopulationen in landwirtschaftlich geprägten Lebensräumen.
Mittlerweile sind zahlreiche Jungvögel unterwegs und erkunden die große, weite Welt. Das taten nördlich Steinen heute auch zwei flügge Grünspechte vom Asphalt eines Wirtschaftsweges aus.
Die Beobachtung eines vermeintlichen Wespenbussardpaares nördlich des Hemmerder Schelks wirft Fragen auf. Handelt es sich um ein Brutpaar und wenn ja, wo brütet es? Dies herauszufinden, gestaltet sich mehr als schwierig. Vielleicht schaffen weitere Beobachtungen, bestenfalls mit Beutetransport, oder eine Horstsuche im Winterhalbjahr mehr Klarheit.
Schön anzuschauen war ein ungespritztes Feld voller Klatschmohn, Kornblumen und Kamille im Norden von Hemmerde; ein leider nicht mehr gewohntes Bild in unseren Feldlandschaften.