In der letzten Woche haben sich wieder einige nette und detailreiche Beobachtungen in unserem Garten ergeben.
Letzten Freitag haben wir eine neue Rasenanlage (Rollrasen) erhalten. Dafür wurde zunächst die völlig verbrannte, alte Grasnarbe abgetragen. Diesen Zustand nutzte eine Spatzendame zu einem ausgiebigen Staubbad. Meines Wissens machen die Vögel dies, um Parasiten loszuwerden. Interessant ist diesbezüglich, dass kurz darauf eine Bachstelze über den trockenen Acker lief, bei der ich meine, eine Zecke am Auge zu erkennen.
Unser Teich wird jedes Jahr von Amsel wie auch Singdrossel aufgesucht, die dort feuchtes Auskleidematerial für ihr Nest gewinnen. Dabei reißen sie zu meinem Leidwesen mit Vehemenz an den Wurzeln der Ufervegetation und hacken die nasse Erde weg. Das erste Nest der Singdrossel im übernächsten Garten (Bau am 9.April) scheint zerstört oder verlassen worden zu sein. Nun fliegt sie immer direkt hinüber zum Mergelwald. Auch bei der Amsel ist es bereits das zweite Nest in diesem Jahr unter der Voraussetzung, dass es sich jeweils um dieselben Vögel handelt.
Wir haben entweder das Rabenkrähen- oder Elsternpaar in Verdacht, die in direkter Nachbarschaft im Wald bzw. an der Schule nisten. Die Rabenkrähe hat vor zwei Tagen unseren Meisenknödelhalter nicht nur vom Ast geholt, sondern ihn völlig mitgenommen.
Das Blaumeisenpärchen ist noch dabei, die Jungen im Nistkasten zu füttern, während ich bei den Grünfinken bereits einen kräftigen Jüngling neben seiner Mutter am Futterspender beobachtet habe. Auch die Jungen der Heckenbraunelle sind bereits flügge wie ich gestern im Maschendrahtzaun zwischen dem Efeu entdecken konnte.
Ebenfalls gestern habe ich an unserer Korkenzieherweide ganz nah eine interessante Aktion des Gartenbaumläufers beobachten können. Er zog aus der Rinde eine Raupe, welche er dann kopfüber eine recht lange Zeit hin- und herschlug bis diese aufplatzte und schließlich als Knäuel im Schnabel abtransportiert wurde.
Weitere regelmäßige Besucher sind Zaunkönig, Zilpzalp sowie ein Dompfaff-, Buntspecht-, Stieglitz- sowie Türken- und Ringeltaubenpaar. Auch einen weiblichen Bluthänfling konnte ich auf Nachbars Hecke entdecken.
Die weitere Meldung betrifft Insekten:
In unserem Sonnenschirm hat eine Wildbiene erstmals nicht nur die Löcher für den Feststeller als Brutröhren genutzt und zugestopft, sondern nun auch noch zwei Brutröhren von außen in die Falten unseres zugeklappten Schirms gebaut. Beim Aufklappen ging das Bauwerk natürlich kaputt und erlaubte uns so einen einmaligen Einblick in das Innere der Kammern mit Pollenvorrat und Eiern. Da die Kapazität unseres Bienenhotels augenscheinlich nicht ausreichend ist, hat mein Mann heute weitere Holzscheiben mit Löchern versehen.
Heute mittag flog erstmals überhaupt ein Schwalbenschwanz durch unseren Garten. Leider wurde er zweimal von einem kleinen Weißling „angegriffen“ und verjagt, bevor er sich fotogen irgendwo hinsetzen konnte.