Peter Krüger und ich verweilten heute zunächst unspektakulär
in Schwerte an der Röllingwiese als gegen 11:30 Uhr unter den anwesenden
Wasservögeln eine Massenpanik ausbrach wie wir es hier niemals zuvor gesehen
hatten.
Der Grund war ein aus Norden einfliegender junger Seeadler.
In großen
Kreisen überflog er dreimal die Röllingwiesen um anschließend Richtung
Hengsteysee abzudrehen.
Im Herbstzug warteten wir zumindest vergeblich auf einen Fischadler. Jetzt kam ein anderer Adler. Enttäuscht waren wir nicht wirklich.
Weiterhin deutlicher Vogelzug – vor allem von Kleinvögeln – beschert die eine oder andere Überraschung: auf dem Haarstrang im Nordosten von Fröndenberg heute ein diesjähriger Raubwürger! Die Kiebitz-Rastbestände zwischen A44 und UN-Stockum waren gestern noch auf 511 Ex angewachsen – heute hingegen fanden sich „nur“ noch 292 Ex. Dort auch weiterhin kleine Trupps von Feldlerchen, einige Hundert Ringeltauben auf Maisstoppelfeldern, ~35 Bachstelzen und ein männlicher Sperber jagend. Nördlich Priorsheide (Frdbg.-Bausenhagen) noch ein Steinschmätzer und südlich Frdbg.-Ostbüren 2 Schwarzkehlchen.
In den Hemmerder Wiesen heute noch 6 Rauchschwalben jagend – gestern ebenda noch 34 (!) Rauchschwalben. Auch im Hemmerder Ostfeld 2 Schwarzkehlchen.
Der Vogelzug beschert unseren Breiten dieser Tage hier und da Massen an Vögeln, die den Eindruck vermitteln, als gäbe es doch eigentlich noch genug … – Leider ist es natürlich nur ein flüchtiger Reichtum, der komprimiert für kurze Zeit präsentiert, was aus Nord- und Osteuropa nach Süden strebt. So hat sich der schon gestern beachtliche Kiebitz-Rastbestand in der Feldflur südlich von UN-Stockum von gestern 186 Ex heute auf 423 (!) Ex erhöht. Unter ihnen waren auch 2 Goldregenpfeifer. Das Zählen der Vögel erwies sich als recht schwierig, da sie immer wieder bei kleinen Störungen – wie niedrig überhinfliegende Bussarde oder Rotmilane – aufflogen. Im Gebiet außerdem ~120 rastende Feldlerchen, die plötzlich von einem heransausenden Merlin aufgescheucht wurden, ~500 Ringeltauben, ~300 Stare, 4 Rotmilane, 2 Turmfalken, 6 Mäusebussarde, ~20 Bachstelzen, ~50 Bluthänflinge und 1 Gartenrotschwanz (m).
Am Rand von UN-Siddinghausen ein weiterer Gartenrotschwanz und noch eine Mönchsgrasmücke.
Östlich von Frdbg.-Ostbüren aus
einer Pfütze in Wagenspuren eines Wirtschaftsweges eine abfliegende
Zwergschnepfe. Über benachbarten Flächen noch 4 Rauchschwalben. In Hochstauden
4 Rohrammern, ~15 Goldammern, ~80 Bluthänflinge.
Südlich von Frdbg.-Ostbüren noch ein Braunkehlchen und 1 Schwarzkehlchen.
Heute bei Sonnenaufgang 1 Merlin mit Beute an der Kleinen Wand am Neuenkamp.
Im östlichen Teil der Kiebitzwiese konnte ich am Vormittag u.a. folgendes beobachten: 1 Bekassine, 1 Kranich, 3 Pfeifenten, 6 Schnatterenten, 4 Zwergtaucher, ca. 500 Graugänse, ca. 150 Kanadagänse, ca. 20 Nilgänse, 1 Hybridgans (Schnee x Kanada), 3 Höckergänse, 1 Silberreiher, 8 Graureiher, 2 späte Teichrohrsänger, 4 Schwarzkehlchen, 2 Braunkehlchen, 1 Gartenrotschwanz, 1 Mönchsgrasmücke, ca. 10 Rohrammern, 3 Eisvögel, ca. 5 Eichelhäher, >20 Singdrosseln in den Hecken, 1 späte Mehlschwalbe, ca. 30 Rauchschwalben sowie unter den ziehenden Feldlerchen (mehrere kleinere Trupps) mind. 2 Heidelerchen.
Im Hammer Wasserwerk u.a.: 20 Rostgänse, ca. 25 Nilgänse, einzelne Graugänse und Kanadagänse, 1 Silberreiher, 1 Graureiher, 2 Gebirgsstelzen sowie ca. 100 Bachstelzen.
Heute waren gegen 15:00Uhr die ersten Kraniche in Werne – Varnhövel zu hören.In mehreren kleinen Trupps zogen sie über unser Haus in Werne. Leider war es mir nicht möglich die Truppgrößen zu ermitteln
Auf dem Haarkamm südlich
Frdbg.-Ostbüren heute ein erster Bergfink allein – mit unverwechselbaren
Kontaktrufen – Richtung W ziehend. Dort auch 3 Heidelerchen und 13 Feldlerchen
nach W ziehend.
In der Feldflur südlich UN-Stockum
ein beachtlicher Trupp Kiebitze mit 186 (!) Vögeln rastend. Ebenda erneut noch
2 Steinschmätzer, ~15 Wiesenpieper, ~20 Bachstelzen, 800-1000 Ringeltauben auf
Maisstoppeln. Alle Tauben gingen in Panik hoch, als ein Wanderfalke von NW über
das Gelände flog und in einem Hochspannungsmast landete.
Westlich Frdbg.-Ostbüren an einem
Gehöft >9 (!) Hausrotschwänze und 1 Schwarzkehlchen (m).
Über der Strickherdicker Feldflur
weitere ~120 Kiebitze nach W ziehend. Auf mehreren Feldflächen kleine Trupps
Feldlerchen von je weniger als 10 Vögeln, ~20 Wiesenpieper 3 Rotmilane und 11
ziehende Mäusebussarde.
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede unter anderem ein Alpenstrandläufer, 4 Waldwasserläufer, 3 Gebirgsstelzen, ~15 Bachstelzen. Außerdem ein adulter Habicht (w) und ein Weißstorch über dem Gebiet kreisend.
Im Laufe des Vormittags – vor allem auf den Haarhöhen – insgesamt noch beachtliche 46 (!) Rauchschwalben, die jeweils Richtung O (!) unterwegs waren. Die Flugrichtung hat mich etwas irritiert. Auch langes Beobachten per Fernglas – in der Annahme, dass die Richtung irgendwann südwestwärts „korrigiert“ wird – änderte nichts. Möglicherweise hatte die Windrichtung (O) etwas mit der ungewöhnlichen Ausrichtung der Schwalbenflüge zu tun. Gegen den Wind erhaschen sie vermutlich eher fliegende Insekten.
Am 05.10.19 am Stadtsee Werne kurz vor 12h, um nach den Zwergtauchern zu sehen. Ziel meiner Fotos ist nur, über den Ist-Stand zu berichten.
Hörte anfangs in Ufernähe nur typische Rufe nach Futter, der Nachwuchs war aber nicht zu sehen. Dann schwamm von links sehr zügig ein Zwergtaucher-Elternteil mit Fisch im Schnabel in Richtung Futterrufe, vom Jungtier immer noch nichts zu sehen, war wohl von der Ufervegetation verdeckt. Danach sah ich plötzlich den Nachwuchs schnell herankommen , nur ein Jungtier wie beim letzten Mal – und dann ging es mit der Futterübergabe ganz schnell. Habe insgesamt nur 2 Fotos ausgewählt. Beide Fotos entstanden zwischen 11:13:11 und 11:13:30h.
Nachmittags am Schacht 7 wieder Fotos von Sandschrecken.
In den Feldfluren des Haarstranges
gab es unter anderem einige interessante Rastvögel zu sehen: in der
Strickherdicker Feldflur in mehreren Trupps mindestens 150 Wiesenpieper, ~20
Feldlerchen, einzelne Bachstelzen, Bluthänflinge, 1 weibliche Rohrweihe (2.Kj.),
2 Rotmilane, 76 nach W ziehende Kiebitze und noch 2 Steinschmätzer (1,1).
Südlich Frdbg.-Ostbüren noch ein
Braunkehlchen. Auf dem Sportplatz bei Frdbg.-Bausenhagen noch 4
Hausrotschwänze.
Südlich UN-Stockum 51 rastende
Kiebitze, ~30 Bachstelzen und >40 Wiesenpieper.
Am späten Nachmittag auf der Kiebitzwiese (Frdbg.) unter anderem ein weibliches Schwarzkehlchen und über dem Westicker Gewerbegebiet 26 Rauchschwalben westwärts ziehend.
Gestern über der Kleinen Wand
(Frdbg.-Bausenhagen) eine männliche Rohrweihe (ad) nach SW ziehend.
Auch heute wurden wieder Zugvögel gezählt, ebenfalls im Nordosten Fröndenbergs kurz vor dem Hemmerder Schelk, wie eben schon vor zwei Tagen. Wind aus Nord-Nordost und eine tiefe Wolkendecke sorgten leider für schlechte Beobachtungsbedingungen. Kleinvögel zogen entsprechend schnell, eben mit Rückenwind, und leider auch recht hoch. Dennoch lassen sich einige gute Vergleiche zu den Beobachtungen am Donnerstag ziehen. Die Zahl der Ringeltauben hat sich von 85 auf 2905 erhöht, ebenso die Zahl der Feldlerchen von 30 auf 238, hingegen sank die Zahl an durchziehenden Rauchschwalben von 122 auf lediglich 1 Ex. am heutigen Tage. Am späten Morgen nahm auch der Greifvogelzug deutlich an Fahrt auf (!), im Folgenden nun alle Zahlen. Gezählt haben wir von 07:05-12:05, sprich etwas länger als am Donnerstag. Insgesamt konnten genau 40 Arten erfasst werden.
Heute Vormittag konnte ich an der Kiebitzwiese in Fröndenberg einen von Westen eindeutig vernehmbar einfliegenden Graugansschwarm beobachten. Da sich bereits mehr als 60 Graugänse, 40 Kanadagänse, 9 Rostgänse, 6 Nilgänse sowie 6 Pfeifenten und etliche Stockenten und Blässrallen auf der Wasserfläche und den angrenzenden Wiesen befanden, war ein ziemliches Gedränge angesagt. Unter den Gänsen konnte ich eine Hybridgans: vermutlich Kanada/Graugans entdecken. Weiter noch erwähnenswert die bereits andere bekannte Hybridgans (Schnee x Kanada) 2 Silberreiher, 2 Graureiher, 2 Kormorane, 1 Kranich, 15 Stare sowie mindestens 6 Eichelhäher, die teilweise Walnüsse transportierten. Zudem noch ein kreisender Rotmilan, sowie 5 Mäusebussarde. Im anschließenden Besuch der Hemmerder Wiesen konnte ich den bereits gemeldeten Gartenrotschwanz fotografieren. Dort noch erwähnenswert: 1 Rotmilan, 2 Mäusebussarde, 2 Turmfalken, eine männliche Mönchsgrasmücke sowie 2 Misteldrosseln. An beiden Beobachtungsorten konnte ich eine erhebliche Anzahl an einfliegenden Ringeltauben feststellen.
Am 03.10.19, Tibaum, kurz nach 11 h: Seit dem Regen der letzten Tage und dem Anstieg des Wasserstandes ist am Tibaum wieder viel mehr zu sehen, sehr erfreulich.
Am traditionellen Zähltag für eine erste Herbstzugerfassung kam es heute am Beobachtungspunkt „Wasserhochbehälter“ (Hemmerder Schelk) zu interessanten Ergebnissen. Zählbeginn war 7.00 Uhr, Ende: 10.30 Uhr. Wetter bewölkt, böiger Westwind, 9,4°C. Erfasst wurden 32 Vogelarten, wovon nicht alle eindeutiges Zugverhalten zeigten. Einige Arten fielen besonders aus dem „üblichen“ Trend: so belegte die Rauchschwalbe in 24 Trupps mit insgesamt 122 Ex in der Häufigkeitsreihenfolge sogar den 4. Platz (!!!), die Buchfinken lagen erwartungsgemäß mit 1771 Ex auf dem 1. Platz. – In Falsterbo liegt beim Buchfink die aktuell erfasste Gesamtzahl der Herbstsaison mit über 1 Mio Ex auf annähernd der dreifachen Gesamtzahl des Vorjahres zum selben Zeitpunkt: 347 840 Ex. Beim Erlenzeisig ist es genau umgekehrt: die aktuell erfasste Gesamtzahl liegt knapp über nur einem Drittel der Vorjahreszahl: 7 995 Ex gegenüber 21 064 Ex. Entsprechend niedrig waren auch unsere Zahlen. Weiterhin auffällig: die schon seit Tagen hohen Zahlen von einfliegenden Singdrosseln.
Nachtrag zum Vortag (02.10.): im Hemmerder Ostfeld noch 5 Braunkehlchen, 2 Schwarzkehlchen. An der Amecke (Hemmerder Wiesen) 1 Gartenrotschwanz und 1 Mönchsgrasmücke. Im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) 2 Wintergoldhähnchen und auf dem alten Golfplatz (Frdbg.) unter >15 Singdrosseln mindestens 3 Rotdrosseln.