Wie spannend es doch aktuell eben auch in unseren Gefilden sein kann, zeigt die heutige Beobachtung einer Maskenschafstelze im NSG Hemmerde Wiesen.
Vor fast genau vier Jahren konnte im Fröndenberger NSG Kiebitzwiese bereits eine Maskenschafstelze nachgewiesen werden (Meldung vom 12.04.2016). Übrigens war es damals, in 2016, Deutschlands einziger Nachweis (lt. Ornitho). Wie wahrscheinlich ist es wohl dass man im gleichen Kreis, mitten in Deutschland, auf noch einen Vogel trifft?
Die Unterart Motacilla flava „feldegg“ brütet von Ungarn und der Balkanregion bis nach Kasachstan. Damit liegt Deutschland weit außerhalb ihres Brutareals, nur ausgesprochen selten wird sie hier bei uns nachgewiesen. Das macht es umso wichtiger diese Unterart einwandfrei nachzuweisen, im Idealfall eben mit Ton- oder Bildaufnahmen. Nicht zuletzt weil man sie im Gelände auch gut mit der ähnlich gefärbten Unterart „thunbergi“ verwechseln kann, diese wesentlich häufigere Schafstelze kommt aus Skandinavien. „Unsere Maskenstelze“ konnten wir glücklicherweise gut beobachten und mit ausreichender Doku auch fotografisch sichern. Sie hielt sich im Gebiet sowohl alleine als auch stellenweise gemeinsam mit „normalen“ Wiesenschafstelzen auf. Recht mobil wechselte sie mehrmals ihren Standort bevor wir sie komplett aus den Augen verloren haben.
Wenn auch nur in sehr mäßiger Qualität, ist hier ein kurzes Video zum Geschehen.
Außerdem hier noch erwähnenswert: 3 Krickenten, 2 Flussregenpfeifer, 2 Waldwasserläufer, 2 Bekassinen, 1 Alpenstrandläufer, >15 Wiesenpieper, 4-5 Nachtigallen, >6 Wiesenschafstelzen, 1 Braunkehlchen, 1 Gartenrotschwanz (w), 1 Feldschwirl, 2 Klappergrasmücken, 1 Dorngrasmücke und zu unserer Freue noch 1 singender Baumpieper.