Monate: Juni 2020

Fröndenberg/Unna/Bönen: Dritte Nachtexkursion mit Schleiereulen, Steinkäuzen, Sumpfrohrsängern, Kuckucken, Laubfröschen, Dachsen und keinen (!) Wachteln oder Wachtelkönigen am 31.05.-01.06.2020 (Marvin Lebéus & Stefan Helmer)

Eine dritte Nachtexkursion im Kreis Unna verlief leider negativ. Weder an den bereits bekannten noch an anderen Stellen konnten wir Wachteln oder Wachtelkönige feststellen. Die Bedingungen waren gut (22:15-6:45; 6-17 Grad, nahezu klar und windstill). Die abgefahrene Strecke blieb bis auf wenige Ausnahmen unverändert. So kontrollierten wir an insgesamt 35 Stellen, ähnlich wie bereits an den ersten beiden Exkursions-Nächten: Auf dem Haarstrang und im Ruhrtal (1. Exkursion; 2. Exkursion).

Dennoch waren beiläufig einige nette Beobachtungen möglich. Zu Beginn unserer Kartierung hören wir um 22:50 ein singendes Rebhuhn nördlich Schlückingen. Die Nachtigall war erwartungsgemäß kaum noch aktiv, lediglich 3 Sänger im gesamten Untersuchungsraum. Hingegen war der Sumpfrohrsänger mit insgesamt 23 Ex. deutlich aktiver. An drei Stellen waren >2 Schleiereulen (Fr. Bausenhagen, Westhemmerde) und an weiteren drei Stellen (Bönen-Flierich, Westhemmerde) noch 3 Steinkäuze. Ebenfalls erfreulich im Bereich Hemmerder Wiesen/Horster Mühle 4 Laubfrösche, 3 Feldschwirle und 1 Kuckuck der bereits um 2:54 einmal kurz anstimmt. Nebenher noch 1 Fuchs, 3 junge Dachse an zwei Orten und hörbare Wildschweine an einer Stelle. In den Altendorfer Ruhrwiesen weiterhin 4 Gelbspötter, >4 Neuntöter (3x Männchen, 1x rufend), 2 Sumpfrohrsänger und erneut 1 Kuckuck.

Teilen sich die Bühne: Laubfrosch und Sumpfrohrsänger in den Hemmerder Wiesen, 01.06.2020 um 3:15 Tonaufnahme: Stefan Helmer
Solch einen Glücksmoment erlebt man wohl selten, junge Dachse tauchen ganz unerwartet direkt vor unser Nase auf…01.06.2020 Foto: Marvin Lebéus
…ganz ungeniert verlassen die beiden ihre Deckung aus dem hohen Gras…01.06.2020 Foto: Marvin Lebéus
…spätestens jetzt haben uns beide entdeckt…01.06.2020 Foto: Marvin Lebéus
…dennoch lassen sie sich von unseren neugierigen Blicken nicht beirren…01.06.2020 Foto: Marvin Lebéus
…das Fell ist noch ganz nass…01.06.2020 Foto: Marvin Lebéus
…die wärmenden Sonnenstrahlen könnten Abhilfe verschaffen (der rechts im Foto entstandene Lens Flare unterstreicht das sehr stimmungsvoll)…01.06.2020 Foto: Marvin Lebéus
…ja, das scheint zu gefallen…01.06.2020 Foto: Marvin Lebéus
…sichtlich zufrieden…01.06.2020 Foto: Marvin Lebéus
…gehts wohl wieder zurück zum Bau, 01.06.2020 Foto: Marvin Lebéus

Selm: Flußregenpfeifer am 02.05.2020 (Uwe Norra, Thorsten Prall)

Ein Flußregenpfeifer im neu errichteten naturnahen Auenpark am Selmer Bach war mein Highlight beim birdrace 2020. Wegen der Corona-Pandemie galten diesmal Sonderregeln. Es konnten nur Einzelpersonen unterwegs sein, die sich jedoch zu virtuellen Teams zusammenschließen durften. So kamen Thorsten Prall und ich als Team „Lippegeier“ trotz Starkwind und heftigen Hagelschauern auf 77 beobachtete Vogelarten, was dem langjährigen Mittel entspricht.

Selm: Nilgans und Rostgans am 20.05.2020 (Uwe Norra)

Zum Spätnachmittag waren im neu errichteten naturnahen Auenpark des Selmer Bachs je ein Pärchen Rostgänse und Nilgänse zu beobachten. Interessanterweise zeigte die männliche Rostgans aggressives Revierverhalten und vertrieb die Nilgänse an den Rand der Feuchtfläche.

Rostganspärchen kurz vor Sonnenuntergang am 20.05.2020 Foto: Uwe Norra

Fröndenberg: Weiteres Neuntöterrevier besetzt am 01.06.2020 (Gregor Zosel)

Auch heute galt meine Wanderung der Suche nach weiteren Fröndenberger Neuntötern. Mein etwa 10 km langer Rundweg (ab. 5:30 Uhr) führte zunächst durch die Westicker Heide nördlich der Wilkenhige hoch zum Henrichsknübel auf der Hohenheide. Hier ging mein Weg weiter entlang einiger Heckenabschnitte nördlich der Windräder. Von dort dann über Stentrop in Richtung Neimener Reitanlagen und zurück durch die Westicker Heide. In der Westicker Heide wurde ich im Traditionsrevier der Neuntöter fündig. Ein Paar hatte wieder seinen angestammten Busch „in Beschlag“ genommen. Insgesamt konnte ich entlang des Weges u.a. >10 Dorngrasmücken, > 10 Goldammern, 2 Bluthänflingpaare, 3 singende Hausrotschwänze, 3 singende Sumpfrohrsänger sowie einzelne Distelfinken und Grünfinken beobachten. Kein Gelbspötter und keine Klappergrasmücke verhört an diesem Morgen.

Neuntöter
Neuntötermännchen in der aufgehenden Sonne….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Neuntöter
Im Hintergrund das Weibchen….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Neuntöter
Blick über das Neuntöterrevier auf der Westicker Heide….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Kohlmeise
Flügge Kohlmeise in einem Waldstück auf der Hohenheide….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Rauchschwalbe
An den Reitställen ist reges Treiben bei den Rauchschwalben. Hier finden sie noch optimale Bedingungen….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Neimener Weg
Von der Hohenheide zurück in Richtung Neimen mit wunderschönem Blick über das Ruhrtal ins Sauerland….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Wiesenblumen
An diesem Wegabschnitt mit blühenden Wegrändern musste ich dann doch mein Makroobjektiv auspacken. Margeriten, Ackerwitwenblumen, Flockenblumen , Wiesenbockbart, Schafgarbe undere Blühpflanzen lockten allerhand Insekten an. Zwei singende Dorngrasmücken direkt an diesem kleinem Paradies untermalten das Erlebnis mit passender Musik….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Braune Tageule
Leider waren an diesem Vormittag noch nicht viele Schmetterlinge unterwegs. Lediglich diese Braune Tageule (Euclidia glyphica) konnte ich entdecken….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Braunrötlcher Spitzdeckenbock
Braunrötlicher Spitzdeckenbock (Stenopterus rufus) auf einer Margerite….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Grüner Scheinbockkäfer
Mal ein Käfer in grün: der Grüne Scheinbockkäfer (Oedemera nobilis)….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Gestreifte Waldschwebfliege
Auch einige Schwebfliegenarten wurden durch das Blütenmeer angelockt. Hier eine Gestreifte Waldschwebfliege ( Dasysyrphus albostriatus)….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Mistbiene
Diese Scheinbienen-Keilfleckschwebfliege (Eristalis tenax) ist auch als Mistbiene bekannt….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Stiftschwebfliege
Sie ist die schlankeste unter den Schwebfliegen: Gewöhnliche Langbauchschwebfliege (Sphaerophoria scripta), auch oft als Gemeine Langbauchschwebfliege oder Gemeine Stiftschwebfliege bezeichnet….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Igelfliege
Igelfliege ebenfalls auf einer Margerite. ….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Ackerwitwenblume
Die Ackerwitwenblumen lockten dagegen hauptsächlich Bienen und Hummeln (hier eine Erdhummel) an……am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Steinhummel
Gleich nebenan eine Steinhummel….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Weichwanze
Diese Weichwanze führt leider keinen deutschen Namen. Es ist die Orthotylus flavinervis….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)
Streifenwanze
Sie war heute die häufigste Wanzenart. Die Streifenwanze (Graphosoma italicum) gehört zu den Baumwanzen, hier bei der Paarung….am 01.06.2020 (Foto: Gregor Zosel)

Bönen: Mittelspecht, Buntspechtfamilie an den Pfingsttagen 2020 (C. Rethschulte)

Am Pfingstwochenende fiel neben den am Himmel schwirrenden Mauerseglern, den ca. zwanzig Haussperlingen, der lautstark rufenden Mönchsgrasmücke, dem Zilpzalp, der Singdrossel und einem tief kreisenden Mäusebussardpaar insb. die Rufe der Jungbuntspechte im Garten auf, die von morgens bis abends bei ihren Eltern nach Futter betteln. Neben dieser Familie besucht uns noch ein weiteres Buntspechtpaar und fliegt mit gefülltem Schnabel zum Nachwuchs in das NSG Lettenbruch.

Die Futterstellen werden jeden Abend entfernt. Nur so können wir den Waschbär auf Distanz halten.

Buntspecht (w) füllt sich den Schnabel für die Fütterung des Nachwuchses. Der Haussperling (w) muss weichen.
Auch „Herr“ Buntspecht engagiert sich.
Der Nachwuchs wartet gespannt….
Noch betrachten sie die Futterstellen…
…. etwas skeptisch und lassen lieber die Alttiere machen.
Auch der Mittelspecht erscheint regelmäßig an der Futterstelle. (Alle Fotos C. Rethschulte)