Beobachtungshöhepunkt war heute Vormittag für mich der Besuch von zwei Sperbern. Für ein bis zwei Minuten sah ich, wie sie einander über dem Gartenbereich jagten. Dann flogen beide eine Sitzwarte in einem entfernt liegenden Baum an, aus Sicht des Beobachters in unmittelbarer Nähe zu einander. Weiterhin sichtbar war jedoch nur einer von beiden. Der sichtbare Sperber verblieb dort für einige Zeit und flog dann davon. Es blieb unklar, wohin.
Plötzlich sah ich vom dem gleichen Beobachtungsfenster im Wohnzimmer die Umrisse eines Sperber in der ca. zehn Meter entfernt stehenden Garten-Eibe. Nach einigen Beobachtungssekunden war klar, dass er – wohl ein letztjähriges Männchen – dabei war, einen Beutevogel zu fressen. Er schien dort aber schon eine Weile beschäftigt gewesen zu sein, denn einige Minuten nach Beobachtungsbeginn war die Mahlzeit bereits beendet. Der Sperber verharrte aber noch mehr als 40 Minuten in der Eibe, beobachtete die achtlos umherfliegenden Meisen, Amseln und Haussperlinge, streckte, putzte und sonnte sich. Leider musste die Beobachtung zu diesem Zeitpunkt abgebrochen werden.
Als ich ca. zwei Stunden später zurück kam, war der Sperber verschwunden. Folgende Fragen bleiben offen: War dieser Sperber eines der beiden Sperber, die ich bei der Verfolgungsjagd gesehen hatte? Oder war es sogar ein dritter Sperber? Zurück bleibt die nicht allzu originelle Feststellung, dass es sich beim Sperber in der Tat um einen heimlichen und geheimnisvollen Greifvogel handelt, der sich nicht so schnell von seinen Beobachtern in die Karten schauen lässt. Für mich ein äußerst spannendes Erlebnis. Morgen werde ich schauen, ob ich Überreste der Rupfung finde.
Weiterhin im Garten: Sieben Stare, zwei Wacholderdrosseln, sechs Amseln, drei Schwanzmeisen, eine Sumpfmeise, etliche Blau- bzw. Kohlmeisen und Haussperlinge, drei Buntspechte, ein Kleiber, zwei Rotkehlchen, eine Heckenbraunelle, zehn Ringeltauben und eine Mönchsgrasmücke.