Die Heidelerche im Großraum Dortmund und Lünen nach Daten bis 2021
Die Heidelerche (Lullula arborea) gilt als charakteristische Bewohner der Heiden, die es beispielsweise noch im Münsterland gibt. Die Industrieregion Ruhrgebiet hat der Nachwelt steppenartige Landschaften hinterlassen, welche allmählich verbirken und den Lerchen als großflächige Freiräume einen optimalen Lebensraum bieten.
In Dortmund gelangen Nachweise Revier anzeigender Heidelerchen erst nach 2013 unabhängig von Ohde, Kretzschamer&Kretzschmar, Hamann&Schulte und Heimel in den Bereichen des NSG Siesack und auf der ehemaligen Sinterfläche der Westfalenhütte. Es scheint sich hier um echte Neuansiedlungen im Rahmen der Arealerweiterung der Art zu handeln, da die Bereiche schon lange von Ornithologen untersucht wurden.
Für Lünen gelang der Nachweis singender Heidelerchen dem Autor seit 2016.
Nach Kontrolle der Gesangsaktivität in den bekannten Revieren wird nun von einem Brutbestand von etwa 10 Brutpaaren im Bereich Lünen und Dortmund für das Jahr 2021 ausgegangen. Dies war vor 10 Jahren undenkbar; noch Kretzschmar & Neugebauer (2003) hielten eine Ansiedlung von Heidelerchen in Dortmund für eher unwahrscheinlich.
Heidelerchen lasen sich aktuell in folgenden Biotopen nachweisen:
-NSG Siesack, Dortmund: etwa 2 Paare
-ehemalige Kohlereserve Ellinghausen, Dortmund: mind. 1 Paar
-Westfalenhütte-West, Dortmund: mind. 1 Paar
-Mülldeponie Grevel/Hostedde, Dortmund: 2-4 Paare
-Deponie Thyssen-Krupp, Dortmund-Kirchderne: mind. 1 Paar
-Brache Victoria I/II, Lünen: etwa 2 Paare
Denkbar, aber vom Autor nicht überprüft sind Bruten im Bereich der Halde Großes Holz in Bergkamen, sowie im Bereich der noch nicht vollendeten Baustelle Wasserwelt Aden. Von der Inertstoff-Deponie Lünen liegen bisher noch keine Hinweise rufender Heidelerchen vor, obwohl auch hier ein Potenzial zur Ansiedlung vorliegt.
Volker.Heimel@gmx.de