Im Kreis Unna gibt es an verschiedenen Orten Mäusebussard-, Habicht- und Rotmilan-Nachwuchs zu beobachten; hinzu kommt ein zweites Wespenbussard-Brutrevier.
Monate: Juni 2021
Bönen: Reiher u.a. am 19.06.2021 (H.Peitsch)
Im HRB der Seseke fiel mir unter den >8 Graureihern ein sehr dunkel gefärbter Reiher auf, wahrscheinlich ein Jungvogel, der etwas aus der Art geschlagen erscheint, ein Purpurreiher dürfte eher brauner gefärbt sein. Über dem Becken >25 Mauersegler, ~10 Rauch- und ~10 Mehlschwalben. Am Ufer 6 Kiebitze, 2 Waldwasserläufer und 6 Bachstelzen. In der Seseke Teichhühner mit 6 Küken.
Fröndenberg / Unna: Wespenbussard, Baumfalke, Waldkäuze, Kuckucke, Storchennachwuchs, Flussregenpfeifer-Nachwuchs, (keine) Schmetterlinge u.a., 13.-18.06.2021 (B.Glüer)
Wie schon von Gregor Zosel beschrieben, ist der Höhepunkt der Brutzeit bei vielen Vögeln erreicht oder überschritten. In den Hemmerder Wiesen heute noch Gesang von Gartengrasmücken, Dorngrasmücken, >3 Sumpfrohrsängern, 1 Gelbspötter, 1 Nachtigall, 1 Kuckuck. Gestern, 17.06., ebenda sogar noch 3 Kuckucke (2,1), wobei das Weibchen diesmal der grauen Morphe angehörte – also nicht identisch mit dem zuletzt hier beobachteten Weibchen (braune Morphe), >2 Kiebitze. Die 4 (!) Jungstörche im Grenzbereich zur Horster Mühle sind inzwischen fast ausgewachsen.
Am Mittwoch, 16.06., über Frdbg.-Hohenheide ein kreisender, männlicher Wespenbussard. Der Vogel erinnerte vom Färbungstyp sehr an ein Männchen, das am 29.05.21 über dem Hemmerder Schelk kreiste und schließlich nach SO abflog. In den Bielenbüschen bei Frdbg.-Frömern flügger Waldkauznachwuchs (> 2 Jungvögel)
Aus dem Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gibt es vom Besuch am letzten Wochenende, 13.06., zu berichten, dass das mehrfach gemeldete Flussregenpfeifer-Paar die Brut in einem Filterbecken erfolgreich zu Ende gebracht hat: 4 muntere Jungvögel! Ebenda erwähnenswert – ein nach Libellen jagender Baumfalke.
Abschließend einige Bemerkungen zu den vielfach zu beobachtenden alarmierenden Bestandseinbrüchen oder Totalausfällen bei vielen Schmetterlingen. Auch die von Gregor Zosel gemeldeten Falter trösten nur wenig über die geringen Individuen- und Artenzahlen hinweg. Nach meinen Beobachtungen scheinen neben den fortbestehenden negativen Einflüssen wie Lebensraumzerstörung und Pestizideinsätzen zunehmend auch Temperatur-Extreme eine Rolle zu spielen. Ein entscheidender Zeitabschnitt ist hier das Winterhalbjahr, das Schmetterlinge als Ei, Puppe, Raupe oder Falter in einem Ruhezustand überstehen. Sinkende Temperaturen leiten die Winterpause ein – steigende Temperaturen beenden sie schließlich. Unter Zuchtbedingungen kann man die Winterruhe einer Schmetterlingspuppe durch künstliche Kälte- und dann Wärmereize von mehreren Monaten auf wenige Wochen verkürzen. Gerade im vergangenen Winter hatten wir nach eigenen Wetteraufzeichnungen mehrfache Wechsel zwischen Phasen mit starken Frösten und anschließenden Warmperioden mit zweistelligen Temperaturen. „Falsche“ Temperaturanreize können eine optimale Synchronisation der Lebenszyklen mit der für die Fortpflanzung nötigen Entwicklung der Vegetation empfindlich stören. Auch tödliche Krankheiten oder Pilzbefall treten in feuchtwarmen Wintern gehäuft auf.
Fröndenberg: Ruhrspaziergänge mit Vogelnachwuchs, Libellen, Schmetterlinge, Käfer und anderen Insekten am 16.06.-18.06.2021 (Gregor Zosel)
Meine Morgenspaziergänge ging in den letzten drei Tagen entlang der Ruhr vom Münzenfund (NSG Kiebitzwiese) bis zum Himmelmann Park. Hierbei legte ich meinen Hauptaugenmerk auf das „Kleingetier“ entlang des Weges. In der Vogelwelt fängt langsam die „Sommerflaute“ an. Viele Vögel haben ihr Jungvögel flügge und beginnen mit ihrer Mauser. Die Gesangstätigkeit nimmt langsam ab. Bei der unerträglichen Hitze schon ab den frühen Morgenstunden ist die Aktivität in der Vogelwelt auf das Notwendigste runtergefahren. Somit habe ich an diesen Tagen mal nicht gezielt Vogelarten und deren Zahlen notiert.
Werne: Weißstorchnachwuchs in der Lippeaue am 17.06.2021 (K. Conrad)
Heute auf altbekanntem Nest im NSG „Lippeaue von Werne bis Heil“ drei fast flügge Jungstörche in der Sonne stehend.
Bergkamen: Kiebitz, Feldlerche, Schafstelze am 16.06.2021 (K. Conrad)
Auf dem Offenlandkomplex (Getreide, Mais, extensiv genutzte Magerweide) südlich des ev. Friedhofes Heil mehrere Schafstelzen (vermutlich > 3 Brutpaare) und mind. ein Brutpaar Feldlerchen. Dazu einige Stieglitze und zwei Goldammern.
An der Blänke Disselkamp zwei sachte warnende Kiebitze (vermutlich Nachgelege) und einzelne Rohrammern.
Bergkamen: Beversee, 09.06.2021 (Horst R. Kraft)
Am 09.06.21 gelangen am Beversee diese Serien-Fotos der wiederholten Paarung des Großen Granatauges.
Menden: Knäkenten, Flussregenpfeifer, Neuntöter, Eisvogel, Waldlaubsänger, Sumpfrohrsänger,Zwergtaucher u.a., 13.-14.06.2021 (K.&A.Matull)
Gestern und heute waren wir ab Sonnenaufgang einige Stunden an den Mendener Oeseteichen unterwegs.
Heute konnten wir für uns überraschend hier 4 Knäkenten beobachten.
Weitere Beobachtungen u.a.:
3 Flussregenpfeifer (balzend), ein Eisvogel, 4 Zwergtaucher + 2 Pulli, 6 Schnatterenten, ca. 20 Reiherenten, mind. 20 Blässrallen, eine Rostgans, 2 Nilgänse, 6 Kanadagänse, 7 Graugänse, 2 Höckerschwäne + nur noch 2 Pulli, 2 Graureiher, ein Neuntöter (m),ein Waldlaubsänger (singt im angrenzenden Wald) und ca. 5 Sumpfrohrsänger.
Fröndenberg: Waldwasserläufer, Flussregenpfeifer, Kiebitze, Grauschnäpper, Eisvogel, Hohltaube, doppelter Nachwuchs bei den Gebirgsstelzen sowie weitere besetzte Neuntöterreviere am 13.06.2021 (Gregor Zosel)
Heute ab Sonnenaufgang konnte ich im Ostteil des NSG Kiebitzwiese u.a. folgendes beobachten: 1 Flussregenpfeifer, 3 Weißstorche (1 Altvogel mit 2 Jungvögel), 5 Schnatterenten, 43 Reiherenten, 4 Blässrallen (1 auf Nest), 5 Rostgänse, 15 Graugänse (Alter im hohen Gras nicht bestimmbar), 5 Kanadagänse + 9 dj. Ex., kein Zwergtaucher, 3 Graureiher, 1 Eisvogel, 1 Neuntöter (M), 1 Grauschnäpper sowie 1 Schwarzmilan.
Im angrenzenden Hammer Wasserwerk u.a.: 3 Waldwasserläufer, 5 Kiebitze, 4 Schnatterenten, 20 Reiherenten, 1 Rostgans, 43 Kanadagänse + 16 (Familien mit 3,3,4,6) dj. Ex., 7 Nilgänse + 19 dj. Ex., 8 Graureiher, 2 Gebirgsstelzenfamilien (3 Altvögel) mit 2 sowie 1 dj. Ex., 2 Neuntöter (1:1; Revier wieder in Hecke am Osttor), ein Bluthänflingpaar, ca. 200 Stare sowie 3 Rotmilane (jagen auf frisch gemähten Wiesen).
Das Traditionsrevier der Neuntöter in der Westicker Heide nördlich der Wilkenhege ist auch dieses Jahr besetzt. Hier heute ein Paar. Aus dem südlich angrenzenden Wald 1 rufende Hohltaube.
Lünen: Dohlen am 13.06.2021 (A. Pflaume)
Im Lippetal in Alstedde lieferten die Dohlen heute ein riesiges Spektakel. Schon von Weitem war das laute Geschrei zu hören. Als ich näherkam sah ich, dass sich in zwei kurzen Heckenabschnitten einige hundert Exemplare, wahrscheinlich eher über tausend, versammelt hatten und sich lautstark bemerkbar machten: Hitchkock lässt grüßen! Es schien, als habe sich die gesamte Lüner Brutpopulation hier versammelt. Der Grund für diese Versammlung war nicht eindeutig zu erkennen. Allerdings konnte ich in den letzten Tagen mehrfach beobachten, wie einzelne Dohlen in diesen Bäumen Maikäfer absammelten, die hier in diesem Jahr auffallend zahlreich sind. Bei einigen Vögeln konnte man heute einen gut gefüllten Kehlsack erkennen. Hier fand wohl gerade das große Fressen statt.
Fröndenberg: neue Neuntöterreviere am 12.06.2021 (Gregor Zosel)
Heute ab dem Sonnenaufgang habe ich einen Großteil Heckenlandschaft in den Altendorfer Ruhrwiesen zwischen der Dellwiger Kuhbrücke und der Schoofsbrücke nach Neuntötern abgesucht. Von den Wirtschaftswegen aus konnte ich stolze 5 Reviere festmachen. 5 Männchen + 1 Weibchen. Möglicherweise sind im nicht begehbaren Teil noch das ein oder andere weitere Revier. Ansonsten in diesem Gebiet u.a.: 2 Schafstelzen singend, 5 singende Dorngrasmücken, 1 singende Klappergrasmücke, 3 singende Feldlerchen, 8 singende Goldammern, 1 singender Sumpfrohrsänger sowie 1 überfliegender Waldwasserläufer.
Fröndenberg: Wanderfalke am 11.6.21 über dem Strickherdicker Bachtal (T. Prünte)
In relativ großer Höhe gegen 19 Uhr ein Wanderfalke über dem Strickherdicker Bachtal, der kurz ein paar Kreise drehte.
Schlagschwirl am 10. und 11.06.21 in der Waldemei (Menden)
Gestern Abend rief in Mendens Waldemei (Stadtforst) in einer Schlagflur ein Schlagschwirl.
Heute Morgen war ich mit Equipment wieder zur Stelle und auch er war wieder dort. Leider konnte ich mangels seiner Kooperationsbereitschaft kein Foto machen, aber immerhin habe ich seine Stimme auf Chip. Weitere Vogelarten in der Schlagflur: Neuntöter, Baumpieper, Mönchs- und Dorngrasmücke etc. (Letztes Jahr rief dort auch ein Feldschwirl) (S. Kostyra-Ketzscher 11.6.21)
Werne/Hamm: Blaupfeil, Tibaum, 03.-05.06.2021 (Horst R. Kraft)
Fotos einer Großlibelle, eines Blaupfeils nach dem Schlüpfen vom 05.06.21 am Tibaum. Das Tier hatte sich aus der Larvenhülle, der Exuvie, schon befreit. Zusammen mit der Libelle ist sie auf dem ersten Foto zu erkennen. In den folgenden Bildern bewegte sich die Libelle jedoch langsam nach oben und veränderte dabei auch öfter ihre Lage, so dass diese Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln entstehen konnten.
In letzten Jahr konnte man das Schlüpfen dieser Tiere in ziemlich großer Anzahl an einem Böschungsrand mit Brennnesseln fotografieren, in diesem Jahr jedoch nicht. Statt dessen schlüpften dort ab dem 20.05.21 in ähnlich hoher Zahl Falkenlibellen, die dort bisher nie gesehen worden waren. Dieses Tier hat sein Larvenstadium in der Nähe des Scheringteiches verbracht, bevor es am besagten 05.06. den Teich über den Schilfhalm verließ, um nach dem Schlupf und anschließenden körperlichen Veränderungen wie auch dem Entfalten der Flügel seinen Jungfernflug beginnen zu können.
Die Ausschnittvergrößerungen vor allem der leichten aber äußerst stabilen Flügelstrukturen lassen die Gründe der Flugkünste von Libellen erahnen. Flugzeugkonstrukteure werden sich weiterhin bemühen heraus zu finden, welche Gründe es diesen Tieren ermöglichen, nicht nur vorwärts oder rückwärts zu fliegen, sondern auch, wie ein Helikopter, auch in der Luft stehen zu bleiben – abgesehen von blitzschnellen Wechseln nach oben oder nach unten.
Die letzten Fotos zeigen ein Blaupfeilweibchen in den Farben des BVB, das darauf folgende Foto ein Männchen. Man sieht diese Libellenart häufig auf Wegen zu sitzen. Beide Fotos ebenfalls Tibaum, 03.06.21.
Fröndenberg / Unna / Bönen: Mauerseglerkolonie (Stiftskirche), Baumfalken, Rohrweihe, Baumpieper, Kuckucke, Teichrohrsänger, Gelbspötter, Weißstörche, Rebhuhn u.a., 07.-09.06.2021 (B.Glüer)
Gemeinsam mit Hermann Knüwer wurde am Montag, 07.06., eine erste Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Stiftskirche (Frdbg.) durchgeführt. Mit 23 besetzten Brutnischen ist die festgestellte Paarzahl zwar erfreulich hoch, doch ist gleichzeitig auffällig, dass noch in keinem einzigen Fall Junge vorgefunden wurden, was bei einem Brutbeginn in den ersten Maitagen zu erwarten gewesen wäre. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort, dass erst in der zweiten Maihälfte die Gelege zustande kommen. – Offensichtlich wegen der auch in diesem Jahr nasskalten ersten Maihälfte. Immerhin saß auf 9 Nestern jeweils >1 Altvogel so fest, dass nicht gesagt werden kann, ob vielleicht doch schon kleine Jungvögel geschlüpft waren. In 2 Fällen waren zwar jeweils 2 Altvögel in der Brutnische, doch die Nester waren leer. Bleibt also abzuwarten, wie hoch am Ende der Saison der Bruterfolg sein wird.
Am selben Tag je ein Baumfalke nördlich von Frdbg.-Hohenheide (mit Beute – nach SW abfliegend) und in den Hemmerder Wiesen (zunächst eine Rabenkrähe – dann einen Turmfalken attackierend).
Ebenfalls am 07.06. in Bönen (NSG Holzplatz), südlich der Seseke, ein Baumpieper mit Gesang, sowie ein rufender Kuckuck.
In den Hemmerder Wiesen außerdem in den vergangenen drei Tagen unter anderem 2x 3 Kuckucke (2,1), heute 2 Männchen rufend. Ebenda weiterhin 1 Teichrohrsänger, 1 Gelbspötter. Heute außerdem bemerkenswert – 9 (!) in einem Thermikschlauch kreisende Weißstörche, die schließlich nach NO abflogen. Am Montag 30 (!) Kiebitze.
Im Hemmerder Ostfeld gestern eine erfolgreich jagende Rohrweihe (m) – mit Beute nach NO abfliegend. Ebenda auch 1 männliches Rebhuhn.