In diesen Tagen sind Mauersegler rings um die traditionellen Brutplätze auffallend aktiv. Das liegt vor allem an den „Nichtbrütern“, die zum Ende ihrer Anwesenheit noch versuchen, eine Bruthöhle für die Saison 2022 zu besetzen. Dabei wird teils sehr aggressiv vorgegangen. Bei einer zweiten Kontrolle der Brutkolonie im Turm der Stiftskirche (Frdbg.) – gemeinsam mit Hermann Knüwer – spiegelte sich diese Unruhe in der vorgefundenen Situation wider. Zunächst wurden schon im Glockenraum (die Brutplätze befinden sich genau darüber) 3 frischtote Altvögel gefunden, die vermutlich bei Kämpfen ins Turminnere gedrängt worden waren. Den Mauerseglern ist es dann nicht möglich, in einem derart geschlossenen Raum wieder nach oben und ins Freie zu gelangen. Ungewöhnlich war außerdem, dass in zwei Nestern, die bei der Erstkontrolle am 07.06. bebrütete Eier enthielten auch jetzt Eier waren, auf denen gebrütet wurde (Brutdauer: 19 Tage!). Vermutlich haben neue Paare die Nester übernommen und ein neues Gelege angelegt. Trotzdem blieb die Gesamtzahl der bis dato erfolgreichen Brutpaare mit 23 gleich. Allerdings war die Entwicklung des Nachwuchses in den Nestern erstaunlich ungleich: während in zwei Fällen noch Eier vorhanden waren, sind in anderen Nestern Jungvögel fast flügge. Die „Spätstarter“ werden vermutlich – wie schon in den vergangenen Jahren – bis in den September hinein mit der Brut beschäftigt sein, während ein Großteil der Nichtbrüter in der übernächsten Woche mit dem Wegzug beginnen wird.
Die Mauerseglerkolonie unter dem eigenen Dach (Frdbg.-Hohenheide) ist mit 9 Paaren zwar ebenfalls relativ groß, doch werden vermutlich auch hier nicht alle erfolgreich sein. Ebenda zeigte sich gestern und auch heute jeweils ein jagender Baumfalke. Auch die in diesen Tagen ausgeflogenen „eigenen“ Turmfalken haben sich bereits von 6 flüggen Jungvögeln auf 4 reduziert. Gestern und heute hat ein Habichtsterzel jeweils einen Jungvogel erbeutet.