Bei einer Inspizierung einiger Steinkauzreviere in Fröndenberg zeigte sich in den vergangenen Tagen, dass in drei alten Obstwiesen bei den Februarstürmen ausgerechnet die Brutbäume mit je einer Steinkauz-Niströhre umgestürzt waren. Vorgestern kam es dann bei einer Überprüfung einer der verunglückten Brutröhren hinsichtlich einer eventuellen Wiederverwendung zu einer unerwarteten Überraschung: aus dem liegenden Baum flog von dem jetzt kniehoch über dem Boden eingeklemmten Nistkasten ein Steinkauz ab! Schnelle Hilfe war also angesagt. Der 11 Jahre alte „Eigenbaukasten“ erwies sich als noch brauchbar und wurde unmittelbar am Folgetag (gestern, 15.03.) in einem Nachbarbaum wieder aufgehängt. Bei einer heutigen Überprüfung eines weiteren Unglückskastens wurde auch die gestern bereits „recycelte“ Niströhre aus der Ferne per Fernglas nochmal kontrolliert – es saß tatsächlich schon der vermutlich „rechtmäßige Besitzer“ wieder davor und ließ sich von der Morgensonne wärmen!
Insgesamt zeigt sich, dass unsere Steinkäuze nicht nur unter dem Schwund alter Obstwiesen leiden, sondern zunehmend auch auf künstliche Nisthilfen angewiesen sind. Mit denen sind sie offensichtlich auch sehr vertraut, denn vermutlich sind die meisten Steinkäuze selbst einmal in einer künstlichen Niströhre aufgewachsen. Das Naturhöhlenangebot nimmt immer weiter ab und die einst für den Steinkauz so typischen Kopfweiden werden von ihnen inzwischen eher gemieden, weil sich dort immer öfter Waschbären einquartieren.