Der Schwarzstorch auf der Röllingwiese in Schwerte, welcher seit mindestens Anfang August hier immer mal wieder anwesend gewesen ist, brachte gegen Ende letzter Woche einen weiteren Artgenossen mit.
Dabei gab es einige interessante Beobachtungen, welche wir zumindest niemals zuvor gesehen oder gehört haben. Bei diesen seltenen, eher scheuen und heimlichen Bewohnern des tiefen Waldes ist das vermutlich nicht verwunderlich.
Beispielsweise gingen beide Schwarzstörche völlig unabhängig voneinander im letzten Tümpel der Röllingwiese auf Nahrungssuche. Sobald jedoch einer von beiden die Wasserfläche verließ rief der jeweils andere den Artgenossen und sie verfolgten sich fußläufig vorsichtig/behutsam. Das ganze sah insgesamt sehr vertraut aus und möglicherweise kennen sich beide.
Mittlerweile haben sie seit einigen Tagen die Röllingwiesen verlassen.
Zwar hat der Wegzug vieler Brutvögel längst eingesetzt, so dass bei uns zunehmend auch mit Rastvögeln und Durchzüglern aus Nord- und Osteuropa gerechnet werden kann (Hermann Knüwer hat auf das spannende Phänomen bereits hingewiesen), doch sind es bisher nur wenige Arten und Individuen, die den Kr. UN erreichen. Gleichzeitig schließen auch die Spätbrüter wie Wespenbussarde oder Baumfalken die Brutsaison ab, so dass hier und da noch ein Nachweis dieser seltenen Arten gelingt, wenn Jungvögel ausfliegen und sich bemerkbar machen. So gelang nun auch im Ruhrtal westlich Frdbg. der Nachweis einer Baumfalken-Brut (4 Jungvögel), nachdem bereits bei Kamen-Rottum von Hartmut Peitsch und Clemens Rethschulte ein Traditionsrevier von Baumfalken bestätigt werden konnte. Auf ein drittes Brutpaar kann noch im Südosten des Kreises gehofft werden.
Westlich Frdbg. sorgte die unerwartete Begegnung mit gleich drei Wespenbussarden (2 : 1) gestern für eine freudige Überraschung. Eines der Männchen trug eine Wabe, was als Brutnachweis zu werten ist. Auch heute zeigte sich im fraglichen Gebiet ein Wespenbussard (w). Gestern außerdem ein weiblicher Wespenbussard nördlich von Frdbg.-Bentrop ein Waldgebiet ansteuernd – vermutlich in der Absicht, dort nach Wespennestern zu suchen. Auch diese Beobachtung lässt auf eine mögliche Brut in der Richtung schließen, aus der das Weibchen kam. Der bereits mehrfach erwähnte Brutplatz im Osten von UN hat inzwischen zwei stattliche Jungvögel („Ästlinge“) hervorgebracht. Bei der Bewertung aller Beobachtungen im Südkreis UN bis zur Linie Kamen-Bönen können inzwischen günstigstenfalls 5 – 6 Brutpaare angenommen werden.
Als erfreuliche Gäste im Kr. UN konnten heute in der Strickherdicker Feldflur ein einzelnes Braunkehlchen (diesj.), im NSG Hemmerder Wiesen gestern ein Blaukehlchen (w), zwischen Frdbg.-Hohenheide und Frdbg.-Ostbüren gestern 2 Trauerschnäpper und 1 Grauschnäpper, 1 weiterer Trauerschnäpper knapp jenseits der Kreisgrenze bei Holtum – ebenda gestern auch ein Schwarzkehlchenpaar beobachtet werden.
Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gestern unter anderem 4 Flussuferläufer, 4 Waldwasserläufer, 1 Bruchwasserläufer (bei der Kontrolle der Vorwoche waren es 4 Exmpl.), 3 Kiebitze, 2 Weißstörche, 1 Silberreiher, 2 Haubentaucher, 1 Zwergtaucher und zwei noch Brutröhren mit Futter anfliegende Uferschwalbenpaare.
Im Hemmerder Ostfeld gestern ein einzelnes Rebhuhn.
Bei Frdbg.-Dellwig heute noch 3 diesj. Neuntöter und ein hier jagender Baumfalke.
Im NSG Lippeaue Selm entdeckte ich zwei Schwarzkehlchen im Jugendkleid, sodass ich davon ausgehe, dass hier eine Brut stattgefunden hat. An derselben Stelle konnte ich vor zwei Jahren futtertragende Altvögel beobachten. Im letzten Jahr dagegen gelangen mir hier keine Brutzeitbeobachtungen weder von Alt- noch von Jungvögeln. Aber auch in diesem Jahr habe ich hier keine Altvögel beobachten können. Die Art scheint sich, trotz des markanten Erscheinungsbildes, während der Brutzeit den Blicken des Beobachters entziehen zu können.
Im Ruhrtal konnte ich in diesem Jahr 8 Neuntöter-Brutreviere finden. Drei Reviere in der Röllingwiese, 5 Brutreviere südlich der Ruhr. Des Weiteren haben die Wasserrallen wieder in den Röllingwiesen gebrütet. Zwei kleine Pullis konnte ich beobachten. Sie wurden von Martin Schultz und mir auch später immer wieder heranwachsend gesehen. Es können auch mehrere Bruten sein, da wir standorttreu aus 3 Richtungen gleichzeitig Rufe hörten und auch noch hören. Auch die Schwarzkehlchen haben Junge und sind jetzt noch am Füttern. Ohne Spektiv aber nicht zu sehen.
Von den Störchen wollte ich die Ringnummern ablesen. Das ist mir im letzten Jahr nicht geglückt. Um nicht zu stören, gehe ich nicht in die Wiese und auch nicht in Horstnähe. Dieses Jahr ist da etwas Interessantes passiert. Es war ja reges Treiben am Horst. Aber das letztjährige Brutpaar ist nicht mehr gekommen. Von Anfang an war ein anders nummeriertes Brutpaar auf dem Horst.
Das ist ja so weit nichts Ungewöhnliches. Das besondere daran ist, dass einer der Brutvögel im letzten Jahr in Hagen unberingt aufgetaucht war. Ist dort vom Tierschutzverein Hagen, Frau B. Ganskow und von Anwohnern gefüttert worden. Während er dort war, ist sogar ein Horst in der Nähe seines Aufenthaltsortes gebaut worden. Wegen einer möglichen Verletzung ist er sogar eingefangen worden, die Verletzung stellte sich aber als dreckiger Schnabel heraus.
Bei der Gelegenheit ist er von der Auffangstation Paasmühle aus Hattingen vor Ort beringt worden, großer Bericht in der Presse Hagen – mit einem Wilhelmshavener Ring. Ausführliche Berichte auch auf Facebook. Der Vogel wurde als „Franz“ bezeichnet. Es ist aber wohl eine Franzi. Bei der Begattung in den Röllingwiesen war „Sie“ immer unten. Die Vögel tragen die Ringe an verschiedenen Beinen. Daran kann man sie gut unterscheiden.
Durch das niedrige Wasser in den Röllingwiesen konnte ich nun die Ringe ablesen. Der Hagener Vogel hat einen Wilhelmshavener Ring am linken Bein, der Partner hat einen Ring aus Radolfzell am rechten Bein.
Ich finde das ist doch ein schönes happy end für den Storch!
Ergänzend zu der heutigen Meldung von G.Zosel beobachteten wir vom Aussichtshügel der Kiebitzwiese in Fröndenberg einen überfliegenden männlichen Wespenbussard, welcher im weiteren Verlauf Richtung Süd-Ost (NSG Auf dem Stein) weiterflog. Nach vorheriger Rücksprache wies B.Glüer darauf hin, dass es sich mit dem heutigen Datum theoretisch durchaus auch um einen Vogel handeln könnte, der bereits Richtung Winterquartier aufgebrochen ist.
Darüber hinaus konnten wir u.a. direkt am Aussichtshügel in den Kopfweiden ein Rohrammer-Paar beobachten, welches ebenda ihren dreifachen Nachwuchs fütterte.
Heute am Vormittag konnte ich (zeitweise zusammen mit A. u. K. Matull) im östlichen Teil der Kiebitzwiese u.a. folgendes notieren: 3 rufende Wasserrallen (1 am Flößergraben, 1 gegenüber Aussichtshügel sowie 1 aus Sichlerbucht), 8 Waldwasserläufer, mind. 12 Bekassinen, mind. Schnatterenten, 3 Zwergtaucher (1ad.+ 2 Pulli), 10 Nilgänse mit 1 Kanadagans auf angrenzenden Feld, 2 Weißstörche, 2 Silberreiher, 4 Graureiher, 1 Baumfalke, 1 Rohrweihe, 1 Habicht, 1 Sperber, 3 Eisvögel, > 10 Distelfinken, 1 Weidenmeise mit Ruf und 1 Sumpfmeise.
Im angrenzenden Hammer Wasserwerk u.a.: 5 Flussuferläufer, 11 Kiebitze, 1 Weißstorch, 19 Graureiher, ca. 50 Nilgänse (darunter 5 Pulli), 3 Kanadagänse, 8 Reiherenten (W + 7 Pulli), 3 Kormorane, 2 Eisvögel, 4 Gebirgsstelzen, 1 Grünspecht, 1 Neuntöter (juv.), ca. 15 Grünfinken, 3 Distelfinken, 1 Hohltaube, ca. 80 Dohlen, ca. 30 Rabenkrähen, ca. 700 (!) Stare, ca. 100 Bachstelzen, ca. 50 Uferschwalben (ca. 5 Paare füttern noch), ca. 100 Mehlschwalben (noch fütternd) sowie ca. 20 Rauchschwalben. Total überrascht war ich von einem Steinkauz, der kurz vor dem Haupttor mich überflog (aus Richtung Neimen kommend).
Im Warmer Löhen in einem Sonnenblumenfeld 1 Braunkehlchen, 2 Schwarzkehlchen (M + weibchenfarbig) sowie 3 Graureiher.
Heute Vormittag konnte ich gegen 08.30h die Fütterung des Baumfalken-Nachwuchses bei Rottum beobachten. Dabei wurde die Vermutung von Hartmut Peitsch (vgl. seine heutige Meldung) bestätigt, dass es sich wohl um zwei Jungvögel handelt.
Anlässlich meiner Brombeerernteaktion am Steiner Holz konnte ich etliche Vogelarten beobachten bzw. hören: 2 Braunkehlchen, 3 Schwarzkehlchen 2 M 1 W, 1 Feldlerche, 4 Grauschnäpper in 2 Revieren – darunter vermutlich auch ein Diesjähriger – 1 Rotmilan, 1 rufende Hohltaube und mindestens 3 Mäusebussarde. Zudem habe ich Rufe eines vermutlich jungen Greifvogels aus dem Steiner Holz gehört.
Gestern Abend in den Hemmerder Wiesen 1 diesjähriger Sperber M, 4 Kiebitze und mindestens 11 Graureiher.
Bei einer weiteren Kontrolle des Rottumer Baumfalken-Reviers waren am Morgen Bettelrufe zu hören. Erfreulicherweise konnte ich nach einiger Zeit 2 Baumfalken entdecken, die mir nach Jungvögeln aussahen. Durch die schon starke Sonneneinstrahlung waren die Tiere zuerst schwer zu erkennen, und auch schlecht zu fotografieren.
Nach Abschluss der Brutzeit sind jetzt viele Jungvögel unterwegs. Manche von ihnen haben bereits ihren Geburtsort verlassen und erkunden die große, weite Welt. So sind kaum noch Jungstörche im Umfeld der heimatlichen Nester zu sehen. Hingegen harren die Elternvögel hier und da noch aus (Hemmerder Wiesen und Kiebitzwiese je 2 ad. am 11.08.) und gehen auf nahegelegenen Flächen der Nahrungssuche nach. Aber auch die Altvögel werden uns bald verlassen. Auch der Sperbernachwuchs ist bereits unterwegs. Die beiden Jungsperber aus den Hemmerder Wiesen waren am 08.08. schon rund 1,5 km vom Brutplatz entfernt bei Flugspielen zu sehen. Heute suchte ein diesjähriges Sperberweibchen einen Gehölzstreifen am Neimener Bach (Aussichtshügel Kiebitzwiese) nach Beute ab, wobei es von zwei Elstern und einem Grünspecht heftig attackiert wurde. Ähnlich erging es einem (von zwei diesjährigen) Turmfalken, der von zwei aufdringlichen Dohlen gemobbt wurde. Im NSG Kiebitzwiese bestehen die dortigen Starenansammlungen (etwa 100 am 12.08.) ebenfalls überwiegend aus Jungstaren, die sich neben der Nahrungssuche in den Grünlandflächen jetzt auch die reifenden Früchte des Hartriegels einverleiben. Dort heute auch zwei diesjährige Eisvögel, ein diesjähriger Neuntöter und zwei Bekassinen. An der Kleinen Wand in Fröndenberg fanden sich innerhalb kurzer Zeit neun Rotmilane ein als ein Landwirt begann, ein Stoppelfeld zu grubbern; unter ihnen befanden sich fünf diesjährige Jungvögel.
Gestern Abend habe ich bei noch tropischen Temperaturen das NSG Kiebitzwiese sowie die angrenzende Ruhr besucht und folgende Vogelarten beobachten können: 3 Zwergtaucher 1add, 2 juv. vermutlich diesjährig (Ruhr), 2 Bekassinen, 1 Waldwasserläufer, jeweils 2 Grau- und Silberreiher, 1 Reiherente (W) mit 7 Diesjährigen (Ruhr), mindestens jeweils 2 Ufer- und Rauchschwalben, zahlreiche Mehlschwalben und Stare.
Heute am frühen Nachmittag bei Steinen ein männliches Schwarzkehlchen und ein Braunkehlchen auf einer Maisfläche; im Steiner Holz waren ein Grauschnäpper, ein unbestimmter Baumläufer, ein männlicher Buntspecht und ein rufender Kleiber zu beobachten; am Gut Lettenbruch – am späten Vormittag – ebenfalls ein Grauschnäpper; auf einem Hausdach in Altenbögge ein balzendes Türkentauben-Paar.
Am Vormittag erschienen kurz hintereinander über dem Aussichtshügel im NSG Kiebitzwiese zwei Fischadler (beide mehrjährig), die zielstrebig nach Westen abzogen (Mitbeobachter F. Prünte).
Das alte Baumfalkenrevier in Kamen-Rottum scheint wieder besetzt zu sein. Heute waren 2 Baumfalken zu sehen, Jungvögel waren aber wohl (noch) nicht dabei. In diesem Gebiet auch >5 Mäusebussarde und auf naheliegenden Feldern >60 Dohlen, >50 Rabenkrähen und einige Saatkrähen.