Monate: Dezember 2022

Fröndenberg: Goldammer, 07.12.2022 (Burkhard und Brigitte Koll)

Mit dem ersten Schnee zeigten sich seit langer Zeit wieder Goldammern (14) in unserem Garten. Ein Erkundungstrupp hatte wohl am Nikolaustag verkündet, dass die Tafel wieder reichlich gedeckt sei. Aber auch Haussperlinge (ca. 35), Ringeltauben (12), Rabenkrähen (3), Türkentauben (3), Buchfinken (5), Schwarzdrosseln (7), Heckenbraunellen (5), Elstern (2) und Rotkelchen(1) versorgen sich aktuell am großzügig gedeckten Tisch. Zwischendurch mischen Eichhörnchen die Gesellschaft auf.

Dortmund: Rieselfelder aktuell, 07.12.2022 (Volker Heimel)

Am 07.12.2022 war wieder (oder noch?) eine weibchenfarbene Kornweihe in den Rieselfeldern Dortmund anwesend. Anhand der hellen Flügelränder halte ich sie für ein immatures Tier. Nicht zuletzt hielten sich dort auch mindestens 20 Bachstelzen auf und eine unbestimmte Anzahl Feldlerchen. Auch ein Silberreiher suchte nach Futter. Der alte Fischteich im Bereich östlich der Oberlippestraße zeigte sich jedoch von Wasservögeln geräumt. Früher rasteten dort Reiherenten und auch Gänse waren anwesend (vielleicht fliegen diese erst abends ein). Im Frühjahr sind dort Limicolen zu erwarten.

Kornweihe
Kornweihe in den ehemaligen Rieselfeldern Dortmund, 07.12.2022 Foto: Volker Heimel
Kornweihe
Kornweihe in den ehemaligen Rieselfeldern Dortmund, 07.12.2022 Foto: Volker Heimel
Kornweihe
Kornweihe in den ehemaligen Rieselfeldern Dortmund, 07.12.2022 Foto: Volker Heimel
Kornweihe
Kornweihe in den ehemaligen Rieselfeldern Dortmund, 07.12.2022 Foto: Volker Heimel
Silberreiher
Silberreiher in den ehemaligen Rieselfeldern Dortmund, 07.12.2022 Foto: Volker Heimel
Teich an der Oberlippestraße
Teich an der Oberlippestraße, ehemalige Rieselfelder Dortmund, 07.12.2022 Foto: Volker Heimel

Fröndenberg / Unna: Waldwasserläufer, Bergpieper, Bachstelzen, Gebirgsstelzen, Stieglitzschwarm, Wanderfalke, (KEINE?) Waldschnepfen, Feldhasen u.a., 05.12.2022 (B.Glüer)

Bei seichtem, aber kontinuierlich-ganztägigem Schneefall kam es heute erstmals zu einer geschlossenen Schneedecke (Fröndenberg: ca. 10 cm). Noch am gestrigen Abend fanden sich bei Temperaturen nahe Null Grad in den Abendstunden an einem gezielt abgesuchten Eichenstamm (Golfplatz „Am Winkelshof“) immerhin respektable 42 (!) männliche Kleine Frostspanner auf der Suche nach den flügellosen Weibchen (vgl. auch Meldung vom 30.11.22) – heute hingegen kein einziger. Stattdessen beherrschte bei einem abendlichen Rundgang die Schneekulisse mit noch immer leichtem Schneerieseln das Bild. Hier und da erschrak man wegen laut krachender Baumkronen, die unter der Schneelast zerbarsten. Vor allem Eichen stehen infolge der warmen Monate Oktober und November teils noch in vollem Laub, auf dem sich gigantische Schneemengen sammeln.

Es fällt dieser Tage weiterhin auf, mit Blick auf das vergangene Jahr, dass der herbstliche Zug der Waldschnepfe auszufallen scheint. Vor einem Jahr gab es im Zeitraum vom 05.11. – 21.12. beachtliche 7 abendliche Waldschnepfenbegegnungen im Umfeld des Buschholts, bzw. auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ mit insgesamt 9 Individuen – also 2x sogar 2 Exmpl. gleichzeitig – ansonsten jeweils Einzelsichtungen. Im jetzt laufenden Herbst gab es noch keinen einzigen Fund. Möglicherweise eine Folge des trockenen Hitzesommers, der erfahrungsgemäß den Schnepfen schlechte Bruterfolge beschert.

Auch die übrige Vogelwelt erweist sich als recht „überschaubar“. Die von Roben Hirschberg unten vorgestellte Verfahrenstechnik „NocMig“ eröffnet da für die Zukunft vielleicht bessere Erfassungsmöglichkeiten, wenn auch die Nächte als Beobachtungszeitspannen stärker einbezogen werden.

Bei UN-Stockum hält sich weiterhin der mehrfach gemeldete große Distelfinkschwarm mit über 300 Individuen auf (gestern, 04.12.). Darunter auch ~40 Grünfinken und ~50 Buchfinken.

Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede gestern unter anderem 5 Waldwasserläufer, 5 Bergpieper. ~25 Bachstelzen, 2 Gebirgsstelzen, 2 Silberreiher.

Die Strickherdicker Feldflur zeigte sich heute weitgehend „vogelfrei“. Immerhin offenbarte der Schnee mit guter Weitsicht einen hier noch respektablen Feldhasenbestand mit >14 Exemplaren. Deutschlandweit gilt der Feldhase inzwischen als gefährdet (Rote Liste) mit anhaltend negativer Bestandsprognose. Das Nachbar-Bundesland Hessen erwägt bereits ein Jagdverbot (= ganzjährige Schonzeit).

Drei von insgesamt 9 Feldhasen, die sich im Schneetreiben auf dieser Winterweizenfläche tummeln (Strickherdicker Feldflur)…, 05.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… hier muss man schon genau hingucken, um den braunen „Hügel“ nicht für einen Erdklumpen zu halten (Strickherdicker Feldflur), 05.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Rehbock „oben ohne“ … – Von hier insgesamt 9 Rehen haben alle Böcke ihr Gehörn bereits abgeworfen (UN-Stockum), 04.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Weiterhin ein beeindruckendes Spektakel bei UN-Stockum: mehrere Hundert Stieglitze …, 02.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… am noch immer reich bestückten Buffet des Sonnenblumenfeldes, 02.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
An der Wand des eigenen Hauses (Frdbg.-Hohenheide) locken jetzt die Früchte des Wilden Weines, 04.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Vier von insgesamt 5 Waldwasserläufern im Wassergewinnungsgelände (Frdbg.-Langschede), 04.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Rabenkrähennest in der Strickherdicker Feldflur – voll mit Platikmüll! – Vor dem Hintergrund der UN-Beschlüsse in Uruguay, wo vor wenigen Tagen 190 Länder der Welt einen verbindlichen Plan der Plastikmüll-Reduzierung ab Ende 2024 angeschoben haben, ein zumindest nachdenklich stimmendes Bild …?! 04.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Männlicher Wanderfalke (ad.) in einem Gittermast mit guter Rund-Um-Sicht nahe der Hönnemündung bei Fröndenberg, 04.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg: NocMig: Rotdrossel, Kernbeißer, Schleiereule u.a., 01.11.2022-30.11.2022 (R. Hirschberg)

Viele haben NocMig wahrscheinlich noch nicht gehört: Dabei handelt es sich um die systematische Erfassung des nächtlichen Vogelzuges, wozu ein autonomer Audiorekorder verwendet wird. Somit werden nur die Daten der ziehenden Vögeln erfasst, die während des Überfliegens des Rekorders gerufen haben. Somit geben die Daten nur eine Mindestmenge an, können aber im Jahresverlauf eine gute Übersicht der Arten geben und oft können frühe Beobachtungen mit dieser Methode erzielt werden. Nun zu den Daten: 4 aufgenommene Nächte, also 41,9 Stunden.

Ich konnte 9 Arten und davon 257 Individuen aufzeichnen: ca. 30 Graugänse, 2 Graureiher, 7 Amseln, 36 Singdrosseln, 166 Rotdrosseln, 11 Rotkehlchen, 1 Heckenbraunelle, 1 Kernbeißer, 3 Grünfinken. Im Vergleich zum Oktober waren es diesen Monat nur halb so viele Arten und viel weniger Individuen pro Nacht. Durch viele verregnete Nächte waren mehr Aufnahmen in diesem Monat leider nicht möglich.

Fröndenberg: Kraniche, 01.12.2022 (B.Glüer)

Auch heute hielt sich der Kranich-Familienverband wieder auf der Kiebitzwiese auf. Es gelangen bei etwas besserem Licht als am Vortag auch bessere Fotos, die ein exaktes Ablesen der Farbkombination ermöglichten. Eine Meldung bei der Kranichmelde-Plattform „iCORA“ wurde eingereicht. Die Farbkombination ermöglicht schon vorab eine Zuordenung zur BRD als Herkunftsland.

Kranichfamilie mit beringtem Jungvogel weiterhin im NSG „Kiebitzwiese“. Meldung bei „iCORA“ ist eingereicht…, 01.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… aufgrund der Farbkombination kann schon vorab gesagt werden, dass die etwas „außerplanmäßige“, sehr späte Reise in Deutschland als Herkunftsland ihren Anfang genommen hat, 01.12.2022 (Foto: Bernhard Glüer)

Fröndenberg / Unna: Kraniche, Rebhühner, Stieglitze, Grünfinken, Wacholderdrosseln, Rotdrosseln, Wanderfalke, Frostspanner u.a., 30.11.2022 (B.Glüer)

Aus meteorologischer Sicht verabschiedet sich der November neblig, regnerisch – „grau in grau“ – mit allen denkbaren Negativ-Klischees. Trotzdem haben die Vogelwelt und sogar die Schmetterlingsfauna noch das eine oder andere Highlight zu bieten. Bei UN-Vinning, südlich UN-Siddinghausen, hält sich seit Tagen rings um einige Hundert Meter Hecken mit diversen Beerenfrüchten ein respektabler Schwarm von 300 – 400 Wacholderdrosseln auf. Unter ihnen sind >50 Rotdrosseln und ebenso viele Stare. Südlich UN-Stockum weiterhin auch der von Clemens Rethschulte bereits gemeldete Stieglitzschwarm an einem Sonnenblumenfeld mit inzwischen mehreren Hundert Vögeln. Darunter sind auch 30 – 40 Grünfinken. Bei längerer Beobachtung offenbart der Finkenschwarm eine interessante Dynamik: zum einen sind alle Vögel äußerst nervös und fliegen in kurzen Abständen immer wieder panisch auf. Gleichzeitig scheint es eine nicht nachvollziehbare Ordnung zu geben, denn aus der Masse der Tiere lösen sich immer wieder Trupps heraus, um in die Umgebung oder umliegende Hecken abzustreichen, während der zentrale Schwarm umgekehrt durch zuströmende Trupps aus unterschiedlicher Richtung zwischenzeitlich ungeahnte Ausmaße annimmt. Vorgestern (Montag) konnte eine erfolgreiche Attacke eines diesj. Wanderfalken beobachtet werden, der einen Einzelvogel aus dem Schwarm trieb und abseits auch erbeutete.

Auf dem Mühlhauser Berg ließen sich heute ein weiteres Mal die von C. Rethschulte gemeldeten 5 Rebhühner bestätigen.

Auf der Fröndenberger Kiebitzwiese am späten Nachmittag eine rastende Kranichfamilie (2x adult, 1x juv.). Der Jungvogel beidseitig farbberingt.

In den frühen Abendstunden zeigen sich nach Einbruch der Dunkelheit derzeit regelmäßig zahllose Frostspanner und machen ihrem Namen alle Ehre, indem sie den niedrigen Temperaturen trotzen und auf Partnersuche gehen. Bekanntlich sind die Weibchen flügellos, während die Männchen an Gehölzen umherfliegen und die Stämme nach emporkletternden Weibchen absuchen. Dabei kommt es teils zu solchen Ansammlungen, dass im Lichte einer Lampe der Eindruck entsteht, es würde schneien.

Ein in der Anzahl der Vögel nicht immer leicht einzuschätzender Schwarm von Stieglitzen …, 29.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… „erntet“ weiterhin die noch zahlreichen Sonnenblumenkerne in einem Feld bei UN-Stockum…, 28.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… der immer unruhige Schwarm ändert ständig seine Größe und zerstreut sich in Gruppen im Umland …,, 29.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
… dieser Teil des Schwarms wurde am PC ausgezählt und ergab allein 174 Individuen. Etwa gleichviel waren zusätzlich in der Luft. Im Schwarm sind auch 16 Grünfinken auszumachen, 29.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Teile eines anderen, ebenfalls nach Hunderten zählenden Vogelschwarms (Wacholderdrosseln mit einzelnen Rotdrosseln und Staren) rasten kurz in einem Heckengehölz nahe UN-Vinning, 29.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Im mit Wassertröpfchen übersäten Wintergetreide des Mühlhauser Bergs weiterhin 5 Rebhühner, 30.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Kranichpaar mit farbmarkiertem Jungvogel auf der Kiebitzwiese (Frdbg.), 30.11.2022 (Foto: Bernhard Glüer)
Nach Einbruch der Dunkelheit scheint es Falter zu schneien. Zu Hunderten, oder wohl eher Tausenden, sind männliche Frostspanner um Baumstämme herum auf der Suche nach Weibchen unterwegs …, 30.11.2022 (Handyfoto: Bernhard Glüer)
… gerade der in Massen auftretende Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) hat entscheidenden Einfluss nach jetzt erfolgreicher Paarung und Eiablage mit den im Frühling schlüpfenden Raupen auf die dann erfolgende Jungenaufzucht vieler Kleinvögel, 30.11.2022 (Handyfoto: Bernhard Glüer)