Am frühen Morgen des 08.04.2024 war in den ehemaligen Rieselfeldern Werne das männliche Schwarzkehlchen wieder zu beobachten – meine Erstsichtung gelang am 29.1.24. Mit dabei war ein frühes Braunkehlchen, aufgrund der großen Entfernung dienen die Fotos nur als Belegbilder.
Anschließend war ich wegen des neuen Storchenpaares noch in der weiter östlich liegenden Lippeaue im Grenzbereich zur Stadt Hamm.
Monate: April 2024
Kamen: Vogeldaten, 07.04.2024 (Karl-Heinz Kühnapfel)
07.04.2024 am bisher heißesten Tag einige Beobachtungen aus dem Garten: Morgens ein lautes Vogelkonzert von 2 Kohlmeisen, 2 Blaumeisen. Beide Arten brüten in Kästen. Die Blaumeisen sind ausgeflogen. Ebenfalls singend und schon mit flüggen Jungen 1,1 Amseln, 2 Rotkehlchen. Ferner Gesänge von 2 Buchfinken, 2 Heckenbraunellen, 1 Mönchsgrasmücke, 1 Zilpzalp, 1 Fitis, 1 Grünfink, 2 Staren, 1 Zaunkönig. Eine Rauchschwalbe überfliegt singend den Garten. 6 Rabenkrähen, 2 Elstern, 2 Mäusebussarde auf angrenzendem Saatfeld. Und dann war da noch dieser Vogel: 1 Taubenschwänzchen saugt an Kirschblüten. An Faltern heute noch 3 Waldbrettspiele, 2 Faulbaumbläulinge, 1 Aurorafalter, 2 Kleine Kohlweißlinge.
Kreis Unna: Steinkauz, Mäusebussard, Waldbrettspiel etc. am 12.04.24 (C. Rethschulte)
Schwerte: Weißstörche im Ruhrtal, 12.04.2024 (K.&A.Matull)
Ein kleiner, möglicherweise auch lückenhafter, aktueller Bestand an Weißstörchen nur in Geisecke und Westhofen ergab mindestens 6 (potentielle) Brutpaare, bei dem allerdings auch das brütende Paar im Wassergewinnungsgebiet Hengsen (ehemaliges Windrad) enthalten ist.
Neu baut auch das schon länger an der Röllingwiese weitere anwesende Paar ein eigenes Nest in der Nähe. (Baumnest)
Nachfolgend einige Eindrücke in Bildern:
Fröndenberg: Kuckuck, Wiesenpieper, Schwarzkehlchen und Weißstorch am 11.04./12.04.2024 (H. Knüwer)
In der Strickherdicker Feldflur hat sich wieder ein Schwarzkehlchenpaar eingefunden. Gestern war allerdings nur das Männchen zu sehen. Vermutlich brütet das Weibchen bereits. Dort auch 10 Wiesenpieper auf einem Stoppelacker.
Am Ruhrufer der Kiebitzwiese heute der für mich in diesem Jahr erste rufende Kuckuck. Zu den beiden anwesenden Weißstorchpaaren gesellte sich ein Fremdstorch, der jedoch sehr bald das Weite suchen musste.
Fröndenberg: Gleitaar am 11.04.2024 (Marvin Stahl)
Der gestern von Andreas Hünting entdeckte Gleitaar war auch am heutigen Morgen noch anwesend. Im äußersten Südosten Fröndenbergs hatte er es hier auf die großräumigen Ackerflächen abgesehen. Welche über die letzten Monate hinweg bereits eine magnetische Wirkung auf diverse Mäusejäger hatten (dutzende Grau- und Silberreiher, Weißstörche, Rotmilane, Kornweihe). Kurze Rüttelphasen unterbrach er immer wieder mit längeren Ruhephasen auf der angrenzenden Telefonleitung. Im Vergleich zu einem Turmfalken rüttelt der Gleitaar langsamer aber auffällig kraftvoller, verbunden mit einem direkterem Flug. Es verging nicht viel Zeit ehe er bereits erfolgreich eine Maus erbeutet hat. Diese wurde kurzerhand nach Osten, Richtung Kläranlage Wickede abtransportiert. Eine Nachsuche -von verschiedenen Beobachtern- blieb im Tagesverlauf erfolglos.
Fröndenberg: Wasserrallen am 11.04.2024 (K.&A.Matull)
Heute Vormittag auf der Kiebitzwiese (Richtung Sichlerbucht) 2 sich verfolgende Wasserrallen.
Kreis Unna: Baumpieper, Grünspecht, Kiebitz, Rohrweihe, Rotschenkel und Kranich am 06.-10.04.2024 (C. Rethschulte)
Fröndenberg, Kiebitzwiese mit ersten Grauganspulli und Warmer Löhen mit Gleitaar am 10.04.2024 (A. Hünting)
Bei meinem Besuch auf der Kiebitzwiese konnte ich heute folgende Beobachtungen notieren: 5 Höckerschwäne, 11 Kanadagänse, davon eine mit Knickflügel, etwa 30 Graugänse, ein Paar mit einem Pullus, ein weiteres Paar mit 4 Pulli, 4 Nilgänse, >25 Schnatterenten, >30 Stockenten, 2 Knäkenten (1,1), 5 Reiherenten (2,3), 1 Graureiher, 3 Weißstörche, während meiner Anwesenheit brütete je ein Altvogel, der dritte löste seinen Partner beim Brutgeschäft auf der Nisthilfe ab, 1 Blässhuhn, 1 Eisvogel, der nur ganz kurz auf einem Ansitz Platz nahm und mir keine Zeit für ein Foto einräumte, 2 Rauchschwalben, 1 Zilpzalp, 1 Mönchsgrasmücke, 1 Zaunkönig, etwa 20 Stare, 1 Singdrossel, >1 Schafstelze, >3 Bachstelzen, >1 Grünfink und >1 Stieglitz.
Mit diesen Beobachtungen im Gepäck und zum Teil auf der Speicherkarte, auf dem Weg zurück nach Echthausen, sah ich im Vorbeifahren einen „Falken mit auffallend heller Brust“ auf einer Leitung sitzend. Nach dem ich gewendet, den Vogel wieder passiert und nochmals gewendet hatte, um vom Fahrersitz aus fotografieren zu können, stellte sich der „seltsame Falke“ als Gleitaar heraus! Diese Art, so schreibt Lars Gejl in seinem Buch „Die Greifvögel Europas“ hat einen kleinen aber wachsenden Bestand mit 1.100 bis 2.600 Brutpaaren hauptsächlich in Südwesteuropa. Der überwiegende Teil lebt in Portugal, gefolgt von Spanien und Frankreich. (…) In Mitteleuropa ist der Gleitaar ein seltener Irrgast.
Als Fotograf hätte man natürlich gerne mehr Licht, das Motiv auf Augenhöhe usw. usf. aber ich hatte irre viel Glück, den Vogel überhaupt sehen zu können, und freue mich umso mehr über diese tolle kurze Begegnung!
Bönen: Steppenkiebitz, 01.-06.04.2024 (Hartmut Brecher, Malte Busch, Gisbert Herber-Busch, Stefan Helmer, Roben Hirschberg, Frederik Holthoff, Hermann Knüwer, Björn Nikula, Hartmut Peitsch, Clemens Rethschulte, Marvin Stahl, Ralf Volmer, Gregor Zosel, Melder: B.Glüer)
Vorweg einige Bemerkungen zu dieser seltenen Ausnahmebeobachtung. Jeder Vogelbeobachter kennt sicher den inneren Konflikt beim Fund ganz besonderer Raritäten zwischen dem Wunsch, die Freude über eine solche Entdeckung sofort zu teilen und sie publik zu machen und dem Bedürfnis, nicht gleichzeitig einen Ansturm auf den seltenen Gast auszulösen, der diesen möglicherweise schnell vertreibt. Hier kam hinzu, dass der Beobachtungsort auf einem Brutfeld von Kiebitzen mit mindestens 4 Brutpaaren und insgesamt bis zu 12 anwesenden Kiebitzen lag. Deren Nester liegen teils im Nahbereich angrenzender Wege und wären durch einen Beobachteransturm ebenfalls gefährdet worden. So wurde dann der Fund nur in kleinem Kreis kommuniziert und kommt jetzt erst nachträglich zur Veröffentlichung. Dass der Vogel erstaunliche 6 Tage vor Ort blieb, spricht für das umsichtige Verhalten aller hier genannten Beobachter. Die Beobachtung aus dem Auto heraus ermöglichte weitgehend störungsfreie Einblicke aus teils weniger als 30 Metern.
Bei der Suche nach Kiebitznestern per Fernglas auf einer Stoppelbrache im Gewerbegebiet „Am Mersch“/Bönen wurde der adulte Steppenkiebitz am 01.04. erstmals entdeckt. Der Fund war sicherlich ein großer Zufall, denn mit der beige-braunen Grundfärbung war der Vogel zwischen den gleichfarbigen Getreidestoppeln fast unsichtbar. Größtenteils verharrte dieser auch völlig bewegungslos und ging nur in größeren Zeitabständen der Nahrungssuche nach. Wegen des meist regnerischen Wetters fanden sich auf dem vernässten Feld reichlich Regenwürmer, die dann schnell zur Sättigung und erneut zu Ruheverhalten mit ausgiebiger Gefiederpflege führten. Gelegentlich kam es zu mehr oder weniger heftigen Attacken gegen den Steppenkiebitz durch die immer wieder balzenden Kiebitze, die ihn dann über das Feld trieben. Das schien ihn jedoch nicht ernsthaft zu stören. Vielmehr wird auch bei anderen Steppenkiebitznachweisen immer wieder erwähnt, dass die Vögel die Gesellschaft von Kiebitzen suchen. In unserem Fall wurde der Vorteil dieses Verhaltens auch immer wieder erkennbar, wenn beim Auftauchen potentieller Prädatoren vor allem die sehr wachsamen Kiebitzmännchen sofort aufstiegen, um diese dann zu attackieren und zu vertreiben.
Für NRW werden in „Seltene Vögel in Nordrhein-Westfalen“, Avifaunistische Kommission Nordrhein-Westfalen (NWO), 2017, seit 1963 bisher 18 Nachweise des Steppenkiebitzes aufgelistet. Davon liegt keiner im Kreis Unna. Für mich persönlich ist es nach einer Beobachtung vor 43 Jahren auf dem „Rothen Feld“ bei UN-Westhemmerde (unveröffentlicht) die zweite Sichtung im Kr. UN. Aktuell gab es durch C. Härting am 28.03. auch im Nachbarkreis Soest (Ahsewiesen) einen Nachweis eines adulten Steppenkiebitzes (vielleicht derselbe Vogel?). Mindestens eine weitere Meldung im mitteleuropäischen Raum gibt es aus Sachsen-Anhalt (Athensleben) vom 29.03. und 06.04.24.
Die Brutheimat des Steppenkiebitzes liegt in den Steppen von Südrussland und Kasachstan. Von dort zieht er zur Überwinterung vor allem nach Pakistan, Indien, dem Sudan und evtl. auch nach Nordwestafrika, so dass sowohl auf dem Frühjahrs- wie auch auf dem Herbstzug immer wieder einzelne Nachweise in Mitteleuropa gelingen. Die Weltpopulation gilt laut AviKom als rapide abnehmend.
Unna: Kraniche, Brandgans, Knäkente, Krickente, Schnatterenten und Kiebitze am 07.04.2024 (Raphaela Gerwin u. Gregor Zosel)
Heute am Nachmittag konnten wir in den Hemmerder Wiesen u.a. folgendes beobachten: 2 Kraniche, 1 Weißstorch, 3 Silberreiher, 4 Graureiher, 1 Brandgans, 2 Nilgänse mit 6 Pulli, 6 Kanadagänse, 7 Graugänse, 1 Knäkerpel, ca. 10 Schnatterenten, ca. 40 Krickenten, 1 Teichralle, mind. 37 Blässrallen sowie mind. 16 Kiebitze.
Kraniche in den Hemmerder Wiesen ……am 07.04.2024 (Foto: Gregor Zosel)
Weißstorch über den Wiesen………am 07.04.2024 (Foto: Gregor Zosel)
Fröndenberg: Dorngrasmücke, Klappergrasmücken, Waldwasserläufer, Knäkenten, Wasserralle u.a. am 08.04.2024 (A.Matull)
Heute sang im östlichen Teil der Kiebitzwiese die erste Dorngrasmücke dieses Jahr. Westlich der Kiebitzwiese 2 Wiesenschafstelzen und eine singende Klappergrasmücke. Am Sportpark eine weitere singende Klappergrasmücke.
Bei einen Rundgang um die gesamte Kiebitzwiese u.a.:
Nach wie vor 4 Knäkenten (2:2), 2 Waldwasserläufer, 16 Kanadagänse, 6 Höckerschwäne, 14 Graugänse, 4 Nilgänse, 9 Reiherenten, 66 Stockenten, 55 Schnatterenten, eine Wasserralle, 2 singende Rohrammern, ein Silberreiher, 6 Weißstörche (2 Brutpaare+2 weitere im Strommast, welche ständig nach Lust und Laune mal das eine, mal das andere Nest angriffen), ein Schwarzmilan, 3 Graureiher, ein Eisvogel.
Unna / Bönen: Nachtigall, Klappergrasmücke, Rohrweihe, 07.04.2024 (B.Glüer)
Ergänzend zum Beitrag von Achim Pflaume (siehe unten) lässt sich für die Hemmerder Wiesen noch ein frühes Datum anfügen – dort sang heute die erste Nachtigall. Im Bönener Gewerbegebiet „Am Mersch“ außerdem unter anderem eine erste Klappergrasmücke, 2 Fitisse und ein Mischsänger (Zilpzalp x Fitis). Über dem Kiebitzbrutfeld eine von den Kiebitzen heftig attackierte und dann aus dem Gebiet „herauseskortierte“ Rohrweihe (Mitbeobachter: Clemens Rethschulte).
Lünen: Maikäfer am 07.04.2024 (A. Pflaume)
Wenn man in diesem Jahr jede außergewöhnlich frühe Beobachtung melden will, kann man damit wohl Seiten füllen . Deshalb nur zwei auffallende Beobachtungen von heute : 1 )Der erste Maikäfer flog mir über den Weg.(Zwar kein Vogel,fliegt aber auch.) 2) Die ersten Blüten der Rosskastanie haben sich geöffnet.
Kreis Unna: Schwarzmilan, Rotmilan,Mäusebussard, Kiebitz, Rotschenkel, Waldwasserläufer, Girlitz, Wasseramsel, Nilgänse-Nachwuchs, Brandgans etc. am 05.04.2024 (C. Rethschulte)
Mit Ralf Volmer bin ich am Freitag folgende Gebiete bzw. Orte angefahren: das Kiebitz-Revier östlich des Bönener Industriegebietes, die Hemmerder Wiesen, das NSG Kiebitzwiese, die Hönne-Mündung und die Friedhofstraße in Bönen.
Östlich des Bönener Industriegebietes haben wir ca. acht Kiebitze, eine Singdrossel, zwei Nilgänse und einen Grünspecht angetroffen.
In den Hemmerder Wiesen begegneten uns u.a. ein Schwarzmilan, ein Rotmilan, zwei Mäusebussarde, vier Turmfalken, ein Nilganspaar mit sechs Pullis, eine Brandgans, neun Silberreiher, vier Graureiher, zwei Knäkenten, etliche Krickenten, acht Waldwasserläufer, ein Rotschenkel, ein Grünspecht, zwei Schwanzmeisen, ca. sechs Zilpzalps, eine Goldammer und eine Mönchsgrasmücke.
In der Kiebitzwiese u.a. auch ein Schwarzmilan und zwei Knäkerpel.
An der Hönne-Mündung zeigten sich eine Futter tragende Wasseramsel, ca. zehn Mehlschwalben, ein Grünspecht und ebenfalls ein Rotmilan.
An der Friedhofstraße in Bönen waren u.a. ein Grünspecht zu hören und ein Girlitz ebenfalls zu hören und zu sehen.