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Fröndenberg / Unna: Pirol, Grauschnäpper, Baumpieper, Neuntöter, Steinschmätzer, Schwarzkehlchen, Kiebitze (Brutbilanz), Gelbspötter, Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger, Waldkauzbruterfolg u.a., 15.05.2024 (B.Glüer)

Nach der gestrigen Entdeckung von Hartmut Brecher im Hemmerder Schelk konnte heute auch im westlich gelegenen Bausenhagener Schelk ein Pirol ausgemacht werden. Er rief immer wieder aus den Kronen eines Buchenhochwaldes und flog mehrmals in einen benachbarten Borkenkäfer-Fichtenbestand und war auf den kahlen Zweigen schön zu sehen. Dort auch ein Grauschnäpper neben insgesamt mindestens drei weiteren Revier haltenden Grauschnäppern. Außerdem mindestens 1 Baumpieperrevier und auf einer Aufforstungsfläche ein Neuntöterrevier.

In den Hemmerder Wiesen lässt sich nach dem Schlupf des letzten verbliebenen Kiebitzgeleges eine vorsichtige Bilanz der Brutsaison ziehen. Es hat im NSG wohl mindestens 11 Gelege gegeben, wovon 7 auf einer Stoppelbrache – die übrigen in der vernässten Kernzone des Grünlandbereichs angelegt worden waren. Rechnerisch wären nunmehr >44 Küken zu erwarten. Tatsächlich sah man heute 2 relativ große Küken im nassen Grünland und 2 ähnlich große auf der benachbarten Ackerfläche. Selbst wenn noch weitere Küken anzunehmen sind, scheinen die Verluste doch relativ hoch zu sein. „Nebenbei“ sind im NSG derzeit noch je 2 Reviere von Gelbspöttern, Teichrohrsängern, Sumpfrohrsängern, und bis zu 3 Kuckucke erwähnenswert (heute ein gemeinsam durchstreifendes Paar – das Weibchen immer in Bodennähe auf Nestersuche, während das Männchen einige Meter darüber ununterbrochen rief).

Eine Kontrolle von zwei Kiebitzflächen in Bönen vermittelte einen etwas positiveren Eindruck: auf den Maisstoppelflächen im Industriegebiet „Am Mersch“ zeigten sich mindestens 6 (!) ausgewachsene, fast flügge Jungkiebitze. Zwei ähnlich weit entwickelte Jungkiebitze konnten im Bereich Kamener Straße / Speckenstraße auf einer nässebedingten Fehlstelle eines Wintergetreidefeldes angetroffen werden.

Unter dem heimischen Dach (Frdbg.-Hohenheide) fand die erste Waldkauzbrut in einem Schleiereulenkasten ein erstes erfolgreiches Etappen-Ende: 2 Jungvögel flogen vorgestern (13.05.) aus. Bleibt abzuwarten, ob die vertriebenen Schleiereulen vielleicht im Spätsommer auch noch eine Brut zustande bringen können. Die unmittelbar benachbarten Turmfalken in einem weiteren Schleiereulenkasten brüten derweil noch auf 5 Eiern.

Vorjähriges Pirolmännchen in Buchenwipfeln der NABU-Waldparzelle im Bausenhagener Schelk …, 15.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… Standortwechsel in benachbarte „Borkenkäferfichten“ …, 15.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… ohne jede Deckung zeigt er hier das für das zweite Lebensjahr typische Federkleid, das noch nicht so intensiv gelb ist, 15.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Das letzte verbliebene Kiebitzgelege unmittelbar vor dem Schlupf – zwischen Markierungsstäben auf dem Maisstoppelacker in den Hemmerder Wiesen …, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
…. der Lohn aller Kiebitzschutzbemühungen: ausgewachsener, fast flügger Jungkiebitz – gemeinsam mit der wachsamen „Mama“ (vorn) im Bönener Gewerbegebiet „Am Mersch“ …, 15.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… noch tragen die Flügel nicht – die Anstrengungen reichen nur für ein paar „Luftsprünge“…, 15.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch diese beiden Jungkiebitze in Bönen-Bramey sind „aus dem Gröbsten raus“. Sie konnten sich in einer nässebedingten „Fehlstelle“ im Wintergetreide entwickeln, was normalerweise ein eher ungeeignetes Habitat ist, 15.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Die kreiseigene Ackerbrache in der Strickherdicker Feldflur (Frdbg.) ist auch in diesem Jahr wieder Brutplatz von Schwarzkehlchen …, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… und ebenso wichtiges Rasthabitat für unterschiedlichste Zugvögel wie etwa den Steinschmätzer, der auf dem Frühjahrszug dieses Jahr kaum zu finden war. Hier immerhin einer von insgesamt beachtlichen 9 Exemplaren, 12.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer von mindestens 3 männlichen Kuckucken, die bisher in den Hemmerder Wiesen anzutreffen waren. Hermann Knüwer hatte bereits darauf hingewiesen, dass es sich für die individuelle Wiedererkennung lohnt, auf Gefiederunregelmäßigkeiten zu achten (vgl. seine Meldung vom 01.05.24), 13.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Waldkauznachwuchs im Schleiereulennistkasten unter dem eigenen Dach – am letzten Tag vor dem Ausfliegen …, 12.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… inzwischen – noch etwas unbeholfen – unterwegs in den Bäumen des Gartens …, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… erfolgreicher Flug des Geschwisters über mehrere Meter in eine große Erle …, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… von dort hat auch die wachsame „Mama“ alles im Blick …, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… aber auch das Augenpaar des Brutnachbarn verfolgt hochkonzentriert das Geschehen. Das Turmfalkenmännchen ist zu allem entschlossen, die Waldkäuze vom eigenen Gelege fernzuhalten und fliegt immer wieder heftige Attacken gegen das Waldkauzweibchen …, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… das erzeugt soviel Aufregung, dass auch das Turmfalkenweibchen das Gelege velässt und vor dem Eingang in Hab-Acht-Stellung geht, 14.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Nächtliche Schönheit in der Nähe unserer Haustürbeleuchtung: Roseneule (Thyatira batis), 13.05.2024 (Foto: Bernhard Glüer)