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Fröndenberg: Mauersegler, Wespenbussarde u.a., 14.07.2024 (B.Glüer)

In diesen Tagen geht die Saison der meisten Mauersegler bereits wieder zu Ende. Bei längerer Beobachtung fällt auf, dass die lauten und spektakulären Flugspiele vor allem in der Nähe der Brutstätten kürzer und scheinbar hektischer werden – so als „säße man abreisebereit auf gepackten Koffern“. Auch die Versorgungsflüge für die noch in den Nestern sitzenden Jungen gehen deutlich zurück. Dadurch verlieren die Jungvögel beim Erreichen der Flugfähigkeit bis zu 10 g an Gewicht – als ginge es darum, das „ideale Wettkampfgewicht“ zu bekommen. Bekanntlich verlassen die Jungvögel sofort nach dem Ausfliegen vollkommen auf sich allein gestellt ihre Brutheimat Richtung Mittelmeer. Trotz des Insektenmangels halten sich die meisten Mauerseglerpopulationen auf niedrigem, aber stabilem Niveau. Problematisch ist allerdings das durch energetische Gebäudesanierungen weiter rückläufige Brutplatzangebot, so dass künstliche Nisthöhlen an Bedeutung gewinnen.

Für die Mauersegler (hier ein Altvogel mit prall gefülltem Kehlsack für den Nachwuchs) geht der Sommer schon bald zu Ende … (Frdbg.-Hohenheide), 26.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… an den ca. 140 künstlichen Nisthöhlen der Fröndenberger Innenstadt herrschte dieser Tage noch reges Treiben …, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… vor allem die unverpaarten Nichtbrüter, die in jeder Kolonie 40 – 60 % ausmachen können, sorgen für Unruhe und versuchen teils recht aggressiv einen Brutplatz schon jetzt für die nächste Saison zu besetzen …, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… es finden sich dann potentielle Paare zusammen, die jetzt zum Saisonende eine künftige Bruthöhle als Schlafplatz aufsuchen und diesen erbittert verteidigen …, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
.. von den hier angebrachten 8 Nisthöhlen sind allerdings alle bereits besetzt …, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… auch unter dem eigenen Dach (Frdbg.-Hohenheide) versuchen an der Nistplatzbatterie immer wieder „Trittbrettfahrer“ lautstark ein „Bein in die Tür“ zu bekommen …, 26.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… die Höhleneigentümer geben dem „Besucher“ aus dem Innern jedoch ebenso lautstark zu verstehen, dass hier kein Platz mehr frei ist …, 26.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… in 8 Nisthöhlen steht inzwischen der Nachwuch (kenntlich an den hell gesäumten Gesichtsfedern) unmittelbar vor dem Ausfliegen …, 13.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… in älteren, noch nicht komplett wärmeisolierten Gebäuden finden Mauersegler gelegentlich noch „traditionelle“ Bruthöhlen in Mauerlöchern oder Dachtraufen – wie hier in einem Natursteinhaus in UN-Hemmerde. Hier verlässt ein Altvogel nach der Fütterung rückwärts die Bruthöhle …, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… absolut erstaunlich fand sich im selben Haus auch die niedrigste, jemals von mir gefundene Mauerseglerbruthöhle in rund 2,6 m über dem Boden. Bekanntlich brauchen Mauersegler als Hochgeschwindigkeitsflieger für jeden Flugstart eine gewisse Fallhöhe, die ihnen den Abflug erleichtert, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Männlicher Wespenbussard nördlich von Frdbg.-Hohenheide mit einem Nahrungshappen für den Nachwuchs. Die Flugrichtung (Frdbg.-Bausenhagen) reiht sich in andere Beobachtungen ein und lässt im Bereich des Bausenhagener Schelks einen Brutplatz vermuten. Die Wespenbussarde des Kreises UN sind ganz offensichtlich weiter rückläufig. Neben dem von C. Rethschulte mehrfach aus Bönen gemeldeten Vorkommen ist dies bisher der zweite relativ sichere Brutnachweis. Da für die Wespenbussarde die meiste Arbeit der Jungenaufzucht mit dann zunehmenden Versorgungsflügen jetzt erst beginnt, besteht noch Hoffnung auf bisher unentdeckte weitere Paare, 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Interessantes aus der Schmetterlingswelt: das Bild zeigt zwei unterschiedlich alte Landkärtchen (Hemmerder Wiesen). Bekanntlich unterscheidet man bei dieser Art eine helle Frühjahres- und eine dunkle Sommergeneration. In Abhängigkeit von der Tageslänge (helle Sonnenstunden) nimmt der Braunanteil in der Farbverteilung zu oder ab. Der obere, schon sehr abgeflogene Falter (ohne Braun) stammt noch aus dem Juni mit langen Tagen und kurzen Nächten, während der frische, untere Falter in der zweiten Juliwoche geschlüpft ist. Man erkennt, dass schon diese geringfügig abgenommene Tagessonnenscheindauer weniger Wochen beim unteren Falter den Braunanteil erhöht! 11.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

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