Gesehen - Gehört

NSG Kleiberg (Kreis Soest): Wespenbussard, Rotmilan, Neuntöter, Baumpieper, Schwarzkehlchen, Goldammer u.a. am 13. Juli 2024 (Hartmut Brecher, Bernhard Glüer, Andreas Hünting, Björn Nikula, Alfred Haberschuss, Clemens Rethschulte, Janine und Herbert Teuppenhayn) 

Am heutigen Samstagvormittag trafen sich die oben genannten Mitglieder des erweiterten Ornithologischen Stammtisches Fröndenberg in der Zeit von 09.00 – 13.00h zu einer Exkursion in das NSG Kleiberg. Das NSG Kleiberg, ein ca. 230 Hektar großes Schutzgebiet, wurde bis 2004 als Truppenübungsplatz genutzt. Es liegt an der Nordseite des Haarstrangs, hoch über der Stadt Soest, deren Kirchtürme gut zu sehen sind. Das Gebiet durchziehen drei schluchtartige Trockentäler (Schledden) von Nord nach Süd. Die dazwischen liegenden Hochflächen werden seit 2013 als Ganzjahresweide für halbwilde Taurus-Rinder und Konik-Pferde genutzt. In Teilen des Gebietes unterstützt eine Schaf- und Ziegenherde die Offenhaltung. Auf diese Weise entstehen Stauden durchsetzte Weidelandschaften mit Grasfluren und eingestreuten Gebüschkomplexen. Mit den sie umgebenen Laubmischwäldern bilden sie ein Refugium für bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Hauptgrund für die Ausweisung als NSG im Jahre 2004 war die im Schutzgebiet vorkommende Gelbbauchunke. 

Auf unserem Rundgang durch das Schutzgebiet waren folgende Vogelarten (aves) zu sehen und zu hören: Zwei Wespenbussarde, ein Mäusebussard, ein Rotmilan, zwei bis drei Turmfalken, ein Kolkrabe, 22 Saatkrähen, eine Rabenkrähe, drei Grünspechte, ein Buntspecht, zwölf Neuntöter, zwei Baumpieper, zwei Feldlerchen, mehrere Goldammern, zwei Schwarzkehlchen, drei Mauersegler, ein Dompfaff, zwei Singdrossel, 20 Mehlschwalben, fünf Rauchschwalben, zwei Ringeltauben, 20 Stare, zwei Amseln, eine  Mönchsgrasmücke, eine Gartengrasmücke und ein Zilpzalp.

Schmetterlinge (lepidoptera) waren wegen der vergleichsweise kühlen Temperaturen am Vormittag nur verhalten unterwegs. Gesehen haben wir dennoch viele Große Ochsenaugen, ebenso viele Braune Waldvögel, mehrere Braunkolbige Braun-Dickkopffalter, einige Admirale und Tagpfauenaugen, Landkärtchen, Raupen des Jakobskrautbären, Kleine Kohlweißlinge, Große Kohlweißlinge, Grünader-Weißlinge und einen Faulbaum-Bläuling.

Dazu gab es noch folgende Käfer (coleoptera), einen Vierbindigen Schmalbock, einen Roten Weichkäfer, einen bereits arg malträtierten Lederlaufkäfer und – last but not least zwei Schwebfliegen: eine Hornissen- und eine Gartenschwebfliege.

Männlicher Wespenbussard im Tiefflug am 13.07.24 (Foto: A. Hünting).
Bei der Bearbeitung seiner Fotos fiel B. Glüer auf, dass der weibliche Wespenbussard einen verstümmelten Schnabel hat. Auf mehreren Bildern (wie auch auf diesem, links) ist zu erkennen, dass die „Hakenspitze“ fehlt und auch zwischen Ober- und Unterschnabel ein (Einschuss-) Loch (Schrot?) zu sein scheint! Für das Herausklauben von Wespenmaden aus den Waben sicher eine sehr fatale Einschränkung! (13.07.24, Fotos: B. Glüer).
Ebenfalls im Gebiet anwesend dieser Mäusebussard ….
…. und dieser Turmfalke (13.07.24, Fotos: A. Hünting).
Futtertragendes Neuntöter-Weibchen ….
…. hier mit einem Jungvogel (13.07.24, Fotos: A. Hünting).
Männlicher Neuntöter (13.07.24, Foto: H. Brecher).
Erfreuten uns ebenso: einer von zwei singenden Baumpiepern (13.07.24, Foto: H. Brecher).
Goldammer (13.07.24, Foto: J. Teuppenhayn).
Zu den Schmetterlingen: ein Admiral auf einer Distelblüte (13.07.24, Foto: H. Brecher).
Faulbaum-Bläuling an Jakobsgreiskraut am 13.07.24 (Foto: A. Hünting).
Großes Ochsenauge und zwei Braune Waldvögel am Dost (13.07.24, Foto: B. Glüer).
Braunklobiger Braun-Dickopffalter ….
…. und Grünader-Weißling am Dost am 13.07.24 (Fotos: A. Hünting).
Ebenfalls am Dost ein Tagpfauenauge ….
Macht seinem Namen die Ehre auch die entsprechende Pflanze zu fressen: die Raupe des Jakobskrautbären am Jakobsgreiskraut ….
Hornissenschwebfliege ebenfalls am Dost ….
…. und eine Gartenschwebfliege am Tausendgüldenkraut (13.07.24, Fotos: J. Teuppenhayn)
Vierbindiger Schmalbock an einer Dostblüte am 13.07.24 (Foto: A. Hünting).
Roter Weichkäfer (13.07.24, Foto: J. Teuppenhayn).
Dornige Hauhechel, neben dem Tausendgüldenkraut eine der besonderen Stauden im NSG Kleiberg. Der dazugehörige Falter (Hauhechel-Bläuling) zeigt sich nicht (13.07.24, Foto: J. Teuppenhayn).
Halbwilde Konik-Pferde und Taurus-Rinder werden als tierische Landschaftspfleger eingesetzt (13.07.24, Foto: H. Brecher).
Neben den oben genannten „Landschaftspflegern“ treffen wir auch auf eine größere Schaf- und Ziegenherde, die von zwei Kangals (Türk. Hirtenhunde) bewacht werden (13.07.24, Foto: A. Hünting).
Auf dem Bild fehlt die Fotografin (13.07.24, Foto: J. Teuppenhayn).