Month: August 2024

NSG Lettenbruch: Erfolgreiche Wespenbussardbrut (16.08.2024, C. Rethschulte)

Nachdem ich das Wespenbussard-Männchen als auch das Weibchen mehrfach in das NSG Lettenbruch ein- und ausfliegen (auch mit Beute) sah, markierte ich einen entsprechenden Bereich des Waldes und begab mich auf die Suche nach dem Horst. Beim zweiten Anlauf entdeckte ich zunächst das Nest in einer Erle ….
…. und nach einem Positionswechsel dieses Bild: der noch schneeweiße Kopf eines Wsb-Pullus schaute zu mir in die Kamera (23.07.24, Fotos: C. Rethschulte)
Bei meinem nächsten Besuch am Horst hatte sich das Aussehen des Wsb-Nestlings schon deutlich verändert (05.08.24, Foto: C. Rethschulte).
Zwei Tage später zeigt sich der junge Wespenbussard fast aufgerichtet am Horstrand (07.08.24, Foto: C. Rethschulte)
Noch zwei weitere Male zeigte sich der junge Wespenbussard im Nest (10.08.24)…
…. und am 11.08.24 (Fotos: C. Rethschulte).
Meine letzten Besuche am Horst datieren auf den 14. bzw. 15.08.24 – einmal morgens gegen 08.00h und einmal abends um 20.30h. In beiden Fällen sah mich der sich im Nestbereich befindende junge Wespenbussard zuerst. Ich sah ihn dann nur kurz zu einem anderen, für mich ebenfalls nicht einsehbarem Baum abfliegen.
Was bleibt noch zu sagen: Wünschen wir dem jungen Wespenbussard nur das Beste auf seinem bald begin- nenden Flug nach Afrika. Dort wird er vermutlich zwei Jahre bleiben und hoffentlich im Jahr 2027 erwachsen wieder zu uns zurückkehren.
Der Erlenhorst befindet sich übrigens in der Nähe des Erlenhorstes (schon seit zwei Jahren nicht mehr vorhanden), in dem vor vier Jahren ebenfalls eine erfolgreiche Brut mit sogar zwei Jungvögel stattfand.
Eine weitere Beobachtung scheint mir interessant: In diesem Jahr waren – für mich erstmalig – weiße Kotspritzer unter dem Horstbaum zu sehen. Dieser Tatbestand könnte all diejenigen Bestärken, die von einem „schlechten“ Wespenjahr ausgehen. Denn laut Kelcher (Ornithol. Jh. Bad.-Württ. 29, S. 141ff., 2013) ist der Kot der Jungvögel bei Waben-Nahrung normalerweise schwärzlich. Weißer Kot – bei anderen Greifvogelarten häufig zu finden – weist hier wohl auf Ersatznahrung (Jungvögel, Amphibien, Reptilien) hin (15.08.24, Foto: C. Rethschulte).
Zum Abschluss noch einmal das Elternpaar: Der männliche Part ….
…. und sein weibliches Pendant (Fotos: C. Rethschulte).

Fröndenberg/Kiebitzwiese: Fischadler, Waldwasserläufer, Bekassine, Knäkenten, Hohltauben u.a. am 15.08.2024 (A. Hünting)

Bei meinem abendlichen Besuch auf dem alten Aussichtshügel der Kiebitzwiese konnte ich folgende Beobachtung notieren:

1 Fischadler, 1 Waldwasserläufer, beide entdeckt von Lukas Bischoff, 3 weibchenfarbige Knäkenten, ca. 60 Stockenten, 25 Graugänse, 60 überfliegende Kanandagänse, darunter vermutlich eine teils leuzistische, 2 Silberreiher, 4 Graureiher, 2 Weißstörche (Paar von der Nisthilfe), 1 Mäusebussard, >1 Blässhuhn, 1 abfliegende Bekassine, 2 Hohltauben, >2 Ringeltauben, 1 Grünspecht, 1 Buntspecht, >3 Rabenkrähen, >15 Mehlschwalben, 1 Mönchsgrasmücke, etwa 30 Stare, 1 Bachstelze und 2 Stieglitze.

Fischadler
Leider war der für ca. 45 Minuten auf einer Weide ruhende Fischadler durch das Blattwerk verdeckt und zusätzlich weit entfernt. Lukas Bischoff, der den Fischadler über dem Ententeich und der Ruhr kreisenden schon vor meinem Eintreffen entdeckt hatte, machte mich freundlicherweise auf ihn aufmerksam. Vermutlich hätte ich ihn glatt übersehen. Nach der Pause machte sich der Fischadler entlang der Ruhr auf nach Osten und kehrte etwa 10 Minuten später wieder zurück. …. am 15.08.2024 (Foto: A. Hünting)
Fischadler
Ohne erneuten Zwischenstopp verließ er dann das Gebiet Richtung Westen, wieder entlang der Ruhr. Bei Sichtung der Fotos am PC fielen mir die beiden Aluringe auf. Natürlich sind sie leider nicht ablesbar. …. am 15.082024 (Foto: A. Hünting)
Waldwasserläufer
Waldwasserläufer unterhalb des Aussichtshügels. …. am 15.08.2924 (Foto: A. Hünting)
Hohltaube
Zwei für längere Zeit auf der gemähten Wiese nahrungssuchende Hohltauben. …. am 15.08.2024 (Foto: A. Hünting)
Kanadagans
In einem etwa 60 Individuen starken Trupp überfliegender Kanadagänse fand ich erst am PC diese oben im Bild sichtbare, vermutlich teils leuzistische Kanadagans. …. am 15.08.2024 (Foto: A. Hünting)
Knäkente
Eine von drei weibchenfarbigen Knäkenten, Dank an H. Brecher und A. Matull für die Bestimmungshilfe! …. am 15.08.2024 (Foto: A. Hünting
Nutria
Zwei von mindestens vier Nutriajungen, wobei lediglich dieses eine hell gefärbt war. Schon öfter habe ich von Besuchern der Kiebitzwiese gehört, sie hätten Biber gesehen. Selten sieht man den für Nutria typischen runden Schwanz. Bei Bibern wäre er abgeflacht und kellenförmig. Ganz abgesehen davon sind Biber viel zu scheu, um völlig ohne Deckung am helllichten Tag mitten in der Wasserfläche zu spielen. …. am 15.08.2024 (Foto: A. Hünting)

Fröndenberg: Feuersalamanderbestand erloschen?!? 14.08.2024 (B.Glüer)

Offenbar stehen wir auch im Kreis UN vor dem endgültigen Erlöschen unserer Feuersalamander-Bestände. Schon am 25.08.23 hatte Falko Prünte auf gesicherte Nachweise der tödlichen Pilzerkrankung „Bsal“ (auch Salamanderpest genannt) in Holzwickede hingewiesen (https://www.oagkreisunna.de/2023/08/28/kreis-unna-holzwickede-salamanderpest-bsal-nachweise-25-08-2023-f-pruente/). Wenig später schien in Fröndenberg die Welt noch in Ordnung zu sein, als in einem Top-Lebensraum um den Stromberg am 13.09.2023 bei einer nächtlichen Suche auf einer ca. 1,2 km langen Wegstrecke noch 67(!) gesunde Feuersalamander gefunden wurden (selbstverständlich sind alle gebotenen Hygiene- und Abstandsregeln zum Schutz der Salamander eingehalten worden). Inzwischen konnte jedoch bei einer nächtlichen Kontrolle (gestern, 13.08.) unter optimalen Bedingungen (22,3 °C, warmer Gewitterregen) derselben Wanderwegtrasse kein einziger Salamander mehr ausgemacht werden. Eine erste Suche am 16.07.24 war ebenfalls bereits ohne Fund geblieben.

Vermutlich einer der letzten noch gesunden Feuersalamander im Südkreis UN (Fröndenberg) aus dem vergangenen Jahr, 13.09.2023 (Foto: Bernhard Glüer)

Lünen: Gänse, Reiher, Störche am 12.08.2024 (A. Pflaume)

Am Teich am Fuchsbach in Alstedde herrscht in letzter Zeit wieder Hochbetrieb. Heute zählte ich folgende Arten: Etwa 350 Graugänse ,50 Kanadagänse, 2 Störche, 2 Silberreiher, 20 Graureiher, 40 Stockenten, 8 Krickenten, 1 Reiherente.

Teich am Fuchsbach in Lünen mit Zwei- und Vierbeinern, 12.08.2024 Foto: Achim Pflaume

Kamen-Rottum: Baumfalken am 12.08.2024 (H. Peitsch)

Eine Suche nach Baumfalken im Traditionsrevier Kamen-Rottum führte heute morgen zu einem Volltreffer. Die Altvögel zeigten sich schnell beim Näherkommen an den möglichen „Brutmasten“ und ein flügger Jungvogel war ebenfalls anwesend.

Baumfalke, 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Baumfalke, 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Beide Baumfalken- Altvögel am möglichen Brutort. 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Beide Baumfalken- Altvögel am möglichen Brutort. 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Baumfalken-Jungvogel. 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Baumfalken-Jungvogel. 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Patroulierender Altvogel, 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Patroulierender Altvogel …,12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Patroulierender Altvogel, 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
…näherkommend… 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Hier im rasend schnellen Vorbeiflug, 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
… und hier im rasend schnellen Vorbeiflug, 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Dieses Nest auf einer Traverse des Strommastes könnten die Baumfalken benutzt haben. 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Dieses Nest auf einer Traverse des Strommasten könnten die Baumfalken benutzt haben. 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Turmfalke mit Beute. 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Turmfalke mit Beute fliegt durch das Revier der Baumfalken. 12.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch

NSG Lettenbruch: Wespenbussard, Mäusebussard, Grünspecht, Grauschnäpper, Sumpfmeise, Gartenbaumläufer, Hausrotschwanz, Bluthänfling und Waldbrettspiel am 06./07./11.08.2024 (C. Rethschulte)

Heute ist über dem NSG Lettenbruch erneut ein männlicher Wespenbussard zu sehen; im NSG zeigt sich ein Gartenbaumläufer; zu hören sind dort u.a. ein Grauschnäpper, ein Hausrotschwanz und ein Bluthänfling (11.08.24, Foto: C. Rethschulte).
Am Gartenrand heute ein Grünspecht (11.08.24, Foto: C. Rethschulte).
Bereits am 07.08.24 waren fünf Sumpfmeisen im Garten zu sehen; der Samen des Sommerflieders hatte es ihnen kurzfristig angetan (Foto: C. Rethschulte).
Am gleichen Tag überflog auch dieser Mäusebussard unseren Garten (07.08.24, Foto: C. Rethschulte).
Im NSG Lettenbruch auch dieses Waldbrettspiel am 06.08.24 (Foto: C. Rethschulte).

Kamen: Sperber, 06.08.2024 (S. Florian)

In Kamen halten sich seit einiger Zeit in der Nähe der Seseke östlich der Ostenallee drei Sperber auf.
Es ist der zweite Sommer, in dem wir mindestens einen davon beobachten können.
Letztes Jahr haben wir ihn beim Nestbau gesehen und dieses Jahr konnten wir drei Sperber gleichzeitig beobachten.
Eine Zeitlang haben sie sehr intensiv die Tauben gejagt, wobei sie vor Kurzem nun selber von einem Schwarm aus 8 Elstern gejagt worden sind. Seither sieht man sie selten und eher vereinzelt.

Sperber-Männchen, Kamen, 28.03.2024 Foto: Susanne Florian

Schwerte/Fröndenberg/Holzwickede: Baumfalke, Rohrweihe, Schwarzmilane, Schwarzkehlchen, Neuntöter, abgeschlossene Weißstorchbruten, erste Krickenten, Pfeifente, Wasserralle, Habicht, Zwergtaucher, Hermelin&Mauswiesel u.a. vom 04.08.-10.08.2024 (K.&A.Matull)

Im NSG Mühlenstrang (Schwerte) früh morgens (4.8.) eine Neuntöter Familie mit 3 flüggen Jungvögeln. Des weiteren ebenda, nicht einmal 200 Metern auseinander, zunächst ein jagendes Hermelin und kurz darauf ein Mauswiesel. In der Umgebung sind alle Jungstörche flügge (3 am „Gutshof Wellenbad“, 3 in Geisecke selbst sowie 2 im Wassergewinnungsgebiet Hengsen). An der deutlich abgesenkten Ruhr ( Erneuerung der Wehrklappensteuerung in Schwerte-Villigst: https://www.wasserwerke-westfalen.de/newsroom/newsansicht/abstau-der-ruhr-am-wehr-villigst ) keine besonderen Beobachtungen.

Am gleichen Tag hatten ebenfalls alle Jungstörche auf der Kiebitzwiese (4 an 2 Brutplätzen) in Fröndenberg das Gebiet verlassen. Hier bis zu 5 Schwarzmilane gleichzeitig (teilweise auf Strommast kopulierend), wobei nur mit Sicherheit einer ein diesjähriges Federkleid aufwies. Ansonsten im Gebiet u.a. mindestens 3 mausernde Schwarzkehlchen, mindestens 3 diesjährige Neuntöter sowie ein von mehreren Rabenkrähen gemobbter Rothabicht. Ebenfalls konnte eine Wasserralle aus der Sichlerbucht gehört werden.

Mit der späten erfolgreichen Brut aus dem verwilderten Garten zum Zuweg der Röllingwiese in Schwerte sind alle Weißstorch-Bruten abgeschlossen. Hier haben beide Jungstörche mittlerweile ihren Jungfernflug hinter sich. In den Röllingwiesen selbst die gesamte Woche über regelmäßig zwei jagende Rohrweihen gleichzeitig, gestern eine. Darüber hinaus an gleicher Stelle unter anderem ein jagender Baumfalke, eine Pfeifente (1,0 mit Flügelhandicap), mehrere Zwergtaucher-Familien sowie 4 erste Krickenten.

Einer der Schwarzmilane vom 04.08.2024 über der Kiebitzwiese in Fröndenberg. (Foto: Andre Matull)
Diesjähriger Neuntöter am alten Aussichtshügel der Kiebitzwiese. 04.08.2024 (Foto: Andre Matull)
Ein weiterer zusammen mit jede Menge Distelfinken auf eben verblüten Disteln. Kiebitzwiese 04.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Mehrere mausernde Schwarzkehlchen ebenda am 04.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Weiteres Schwarzkehlchen auf der Kiebitzwiese am 04.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Alle Jungstörche haben auf der Kiebitzwiese das Gebiet verlassen, Es sind nur noch die Altvögel anwesend. Hier der wohl Tapferste aus dem Kreis Unna im Jahre 2024, welcher nach dem ungeklärten Tod des Partners während der Jungvogel-Versorgung eben jene die letzten 5 Wochen erfolgreich alleine versorgt hat. 04.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Mittlerweile flügge Jungstörche vom ehemaligen Windrad im Wassergewinnungsgebiet Hengsen, welche mit Sicherheit eine der besten Aussichten weit und breit haben dürften. Im Rahmen einiger Luftaufnahmen von der neuen WAA (Weitergehende Wasseraufbereitungsanlage) im Wasserwerk Hengsen entstanden Mitte Juli auch von den Störchen folgende Aufnahmen: https://www.youtube.com/watch?v=yduiqAxwF48 29.07.2024 (Foto: Andre Matull)
Quirliges Mauswiesel im NSG Mühlenstrang am 04.08.2024. Die Bezeichnung „Flink wie ein Wiesel“ kommt nicht von ungefähr. (Foto: Andre Matull)
Immerhin handelt es sich bei diesen Vertreter um eines der kleinsten Raubtiere der Welt, welches durchaus in der Lage ist Beute zu erlegen, die um ein vielfaches größer ist als dieses selbst. Durch ihren Körperbau sind sie hervorragend an die unterirdische Jagd in Mäusegängen angepasst. Hier ein beeindruckender Blick auf den Schädel mit Gebiss eines Mauswiesels: https://de.wikipedia.org/wiki/Mauswiesel#/media/Datei:Mustela_nivalis_03_MWNH_768.jpg  04.08.2024 (Foto: Andre Matull)
Flügge Jungstörche am Zuweg der Röllingwiese. 08.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Erfolgreich jagender Baumfalke auf der Röllingwiese am 10.08.2024. Dieser erschien in mehreren Durchgängen, pflückte wie ein schwirrendes Projektil mehrere Libellen von der Wasseroberfläche ab und verschwand wieder. (Foto: Andre Matull)
Seit mindestens 2 Jahren ist diese männliche Pfeifente (mit Flügelhandicap) ganzjährig immer mal wieder an der Röllingwiese zu beobachten. In den letzten Wochen war eben jene in der Mauserphase besonders heimlich. Langstrecken sind nicht mehr möglich. Gut, dass es solche Gebiete gibt. 10.08.2024 (Foto: Andre Matull)
Intensiv jagende Rohrweihe, welche immer wieder in den Gaukelflug überging, auf der Röllingwiese am 10.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
…landet kurz darauf an der Schilfkante. 10.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Da nimmt der Eisvogel auch lieber Reißaus. 10.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Hier verweilte die Weihe fast eine halbe Stunde in aller Ruhe und betrieb eine intensive Gefiederpflege. 10.08.2024 (Foto: Klaus Matull)

Fröndenberg: Wespenbussard, Mäusebussard, Rotmilan, Rohrweihe, Wanderfalke u.a.m. am 09.08.2024 (H. Knüwer, Mitbeobachter H. Maas, B. Glüer)

Heute Morgen war eine große Flugschau zu bewundern. Bei bedecktem Himmel und leicht böigem Wind nutzten zahlreiche Greifvögel und Raben die günstigen Bedingungen für neckische Flugspiele, gegenseitiges Mobben und Fangen. Die Szenerie glich einem Kindergarten, waren es doch überwiegend Jungvögel, die sich den Luftraum teilten und sich dort vergnügten. Während der etwa dreistündigen Beobachtungsdauer östlich von Bausenhagen waren zu sehen: acht Kolkraben (alle diesjährig), ein Wanderfalke (diesjähriges beringtes Weibchen), mindestens fünf Mäusebussarde (überwiegend diesjährig), mindestens sechs Rotmilane, zwei Turmfalken, eine nach Osten fliegende Rohrweihe (mehrjähriges Männchen) sowie – besonders erfreulich – zwei Wespenbussarde (Männchen und Weibchen). Auch am 06.08.24 tauchten im selben Gebiet zwei Wespenbussarde auf. Durch Fotovergleich bekam Bernhard Glüer heraus, dass er das heute gesehene Weibchen bereits mehrfach im Großraum Bausenhagen festgestellt hatte. Offenbar gibt es hier ein besetztes Revier. Vielleicht lässt sich ja noch herausfinden, ob es in diesem Bereich ein weiteres Brutpaar gibt.

Diese beiden Wespenbussarde (links Männchen, rechts Weibchen) beteiligten sich kaum aktiv bei den Luftspielchen, …
Diese beiden Wespenbussarde (links Männchen, rechts Weibchen) beteiligten sich kaum aktiv bei den Luftspielchen, … (Foto: H. Knüwer)
…wurden aber immer wieder in die Spielereien einbezogen.
…wurden aber immer wieder in die Spielereien einbezogen. (Foto: H. Knüwer)
Irgendwann war es aber offenbar auch dem Wespenbussard zu viel und er zog von dannen.Auseinandersetzing in der Luft mit Wanderfalke und Wespenbussard
Irgendwann war es aber offenbar auch dem Wespenbussard zu viel und er zog von dannen. (Foto: H. Knüwer)
Wenn gerade kein Spielgefährte zur Verfügung steht, dann muss auch mal zeitweilig ein Stöckchen als Spielzeug dienen. Der junge Wanderfalke hatte den Ast von einer toten Fichte abgebrochen.
Wenn gerade kein Spielgefährte zur Verfügung steht, dann muss auch mal zeitweilig ein Stöckchen als Spielzeug dienen. Der junge Wanderfalke hatte den Ast von einer toten Fichte abgebrochen. (Foto: H. Knüwer)
vier von acht jungen Kolkraben bei ihrer Luftakrobatik
vier von acht jungen Kolkraben bei ihrer Luftakrobatik (Foto: H. Knüwer)
spielerische Auseinandersetzung zwischen Wanderfalke und Kolkrabe
spielerische Auseinandersetzung zwischen Wanderfalke und Kolkrabe (Foto: H. Knüwer)
Wanderfalke und Kolkrabe: Wer gewinnt den Wettstreit?
Wanderfalke und Kolkrabe: Wer gewinnt den Wettstreit? (Foto: H. Knüwer)
Zwei junge Mäusebussarde tun es den Kolkraben gleich. (Foto: H. Knüwer)
Zwei junge Mäusebussarde tun es den Kolkraben gleich. (Foto: H. Knüwer)
David gegen Goliath? Hier duelliert sich der junge Wanderfalke mit einem jungen Mäusebussard. Einmal attackierte der Falke sogar einen vorbeifliegenden Graureiher.
David gegen Goliath? Hier duelliert sich der junge Wanderfalke mit einem jungen Mäusebussard. Einmal attackierte der Falke sogar einen vorbeifliegenden Graureiher. (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg / Unna: Fledermausmonitoring, Grauschnäpper, Mauerfüchse, Postillone, 08.08.2024 (B.Glüer)

Auf Initiative der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe läuft derzeit ein landesweites Fledermausmonitoring. Nachdem der NABU unter anderem auf dem Haarstrang mehr als 30 ha Wald kaufen konnte, war die Idee geboren, schwerpunktmäßig in diesem Areal Fledermausdaten für das landesweite Monitoring zu sammeln. Technisches Equipment und „Know-How“ wurde unter anderem vom „Institut für Tierökologie und Naturbildung GmbH“ aus Gonterskirchen beigesteuert. Es galt von 13 ausgewählten Probequadranten mindestens 8 auf Fledermausvorkommen zu untersuchen. Es wurden schließlich 10 Quadranten mit einem sogenannten Batcorder jeweils über 3 Nächte (also: 30 Nächte) auf Fledermaussignale überprüft. Dieses Gerät zeichnete durch einen Timer gesteuert jeweils von 20.00 Uhr abends bis 7.00 Uhr morgens Ultraschallsignale auf, die später mit einer speziellen Software ausgelesen und nach Fledermausarten analysiert werden. Von Anfang an wurde mit Spannung darauf geschaut, wo jeweils die besten Ergebnisse und die höchsten Signaldichten auftraten. Nach einer ersten Bereinigung der aufgezeichneten Signale (auch diverse Insekten erzeugen Ultraschallsignale) kamen pro Standort zwischen 129 und 1774 (!) Signale nach je 3 Nächten zusammen. In der Summe waren nach 30 Nächten 5 742 Signale aufgezeichnet. Natürlich entspricht diese Zahl nicht 5 742 Fledermäusen, denn es lässt sich nicht herausfiltern, ob an einem Standort nicht endlos oft immer dasselbe Tier vorbeigekommen ist. Trotzdem ist die Unterschiedlichkeit der Datendichte bemerkenswert. Parallel zur automatischen Aufzeichnung des Batcorders traf sich ein knappes Dutzend Fledermaussucher mehrmals im Untersuchungsgebiet, um ebenfalls mit spezieller Technik die geheimnisvollen Flattertiere aufzuspüren.

Bemerkenswert aus der Schmetterlingsfauna und der Vogelwelt: an mindestens 3 Stellen um Frdbg.-Bausenhagen gab es dieser Tage Beobachtungen von Mauerfüchsen (offenbar baut sich in der zweiten Sommerhälfte wieder ein kleiner Bestand auf). In den Hemmerder Wiesen bei aller sonst tristen Gesamtsituation der Schmetterlinge erfreuten mindestens 2 Postillone (= Wandergelbling), im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) an Weidenröschen 9 Raupen des Mittleren Weinschwärmers. Östlich Frdbg.-Bausenhagen 2 Grauschnäpper (ad).

Über 30 Nächte wurde auf dem Haarstrang um Frdbg.-Ostbüren akribisch nach Fledermäusen gesucht. – Hier im Bild ein Abendsegler in der Pflegestation von Sabrina Schreiter (Kamen), die bei der nächtlichen Suche tatkräftig mithalf …, 07.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Als erfahrener Experte erklärt hier Rainer Nowak, wie man mit sensibler Technik den Fledermäusen auf die Spur kommt …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

… bei fortschreitender Dunkelheit ist dem Ultraschall-Sonar der Fledermäuse nur noch mit „Hightech“ beizukommen …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… als stationäre Technik für jeweisl 3 Nächte pro Standort wird dieser Batcorder eingesetzt, der Ultraschall-Signale aufzeichnet, die später ausgelesen werden können …, 22.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… einer der ausgewählten Standorte mit Wiese und Waldrandstrukturen, die auf nächtlichen Fledermausbesuch hoffen lassen …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… eine vorläufige Analyse der hier gesammelten Signale (voriges Foto) ergibt später, dass der Fledermausbesuch tatsächlich zumindest respektabel war. Die eingesetzte Software liefert Ergebnisse unter Vorbehalt. Doch schon reine Zahlen beeindrucken: 464 aufgezeichnete Fledermaussignale (unterer Grafikrand) und eine Stufe darüber werden >4 Gattungen angegeben. Die darüber ausgelesenen Arten sind vermutlich fehlerbehaftet und bedürfen noch einer genaueren Überprüfung …, August `24 (Ausarbeitung: Rainer Nowak)

… die Karte zeigt das gesamte Untersuchungsgebiet um Frdbg.-Ostbüren. Alle 10 Einsatzorte des Batcorders sind eingetragen. Es sind jeweils die Nr. des Standortes, das Datum von Auf- und Abbau und die Summe der jeweils aufgezeichneten Fledermausdateien ablesbar, August `24 (Ausarbeitung B.Glüer u. R. Nowak)
Wie „Phönix aus der Asche“ … – lange vermisst – jetzt an mehreren Stellen um Frdbg.-Bausenhagen mit einigen Exmpl. wieder aufgetaucht: Mauerfuchs. Hier ein männlicher Falter beim Sonnenbaden, 05.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… als weiterer „Überraschungsgast“ in den Hemmerder Wiesen: mindestens 2 Postillone (Wandergelbling). Links ist ein Weibchen an den gelben Einschlüssen im schwarzen Flügelrand zu erkennen, während die Männchen einen komplett schwarzen Flügelrand besitzen. Leider zeigen sie die Flügelinnenseite ausschließlich im Flug, 08.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer von 2 adulten Grauschnäppern östlich von Frdbg.-Bausenhagen, 08.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Lünen: Stieglitze am 05.08.2024 (A. Pflaume)

Auf dem Grundstück des AK Umwelt und Heimat in der Lüner Lippeaue haben sich wieder viele Stieglitze versammelt. Die vielen fruchtenden Exemplare der Nickenden Distel sind wie jedes Jahr ein hervorragendes Futterangebot. Bei meinem heutigen Besuch waren zunächst nur recht wenig Exemplare zu sehen. Das vielstimmige Gezwitscher aus allen Hecken lässt aber auf eine recht hohe Anzahl anwesender Vögel schließen. Da viele Disteln auch noch frische Blüten tragen, ist auch noch weiterhin ein hohes Nektarangebot für Insekten vorhanden.

Wespenbussard und viele Insekten

Am Samstag (3.8.24) gegen 10:15 Uhr schraubt sich ein männlicher Wespenbussard in Hengsen (Nähe der geplanten Ökozelle Lauerskamp /Feuerwache) in der einsetzenden Thermik hoch und fliegt, immer wieder kreisend, nach Westen ab. Ansonsten „tote Hose“ mit wenigen Mehlschwalben, noch weniger Rauchschwalben, keinem Mauersegler aber einem erfreulichen Trupp von ca. 15 – meist diesjährigen – Grünlingen an „Vogelbeeren“. Dafür ein tröstendes reges Insektenleben an und auf der Fläche der geplanten NABU-Ökozelle Lauerskamp.

Wespenbussard ♂
Hauhechelbläuling ♀
Schmalbauch-Wespe (unbestimmt)
Maskenbiene spec.
Gelbschwarze Klee-Blattwespe
Kleines Wiesenvögelchen

Fröndenberg: Weinschwärmer und Blutbär, 26.07.2024 (Ina Zimmermann)

In meinem Garten in Fröndenberg Ende Juli 2024 eine „kleine Schlange“ an einer meiner Nachtkerzen – Raupe des Mittleren Weinschwärmers. Zudem auch Blutbär-Nachwuchs am Jakobskreuzkraut in meinem Beet.

Raupe des Mittleren Weinschwärmers, Fröndenberg, 26.07.2024 Foto: Ina Zimmermann

Blutbär-Raupen, Fröndenberg, 26.07.2024 Foto: Ina Zimmermann