Month: August 2024

Bönen: Wespenbussard, Gauschnäpper u. Neuntöter am 04.08.2024 (H. Peitsch)

Am Kleykamp konnte heute morgen eine vielleicht ungewöhnliche Beobachtung gemacht werden. Ein Wespenbussard-Männchen stieg mit Beute auf um nach und nach an Höhe zu gewinnen. Ich hatte mit einer Wabe gerechnet die er als Beute mitnahm, aber erst bei der Bildbearbeitung zeigte sich, dass es sich nicht um eine Wabe sondern wohl um ein Taubenküken handelte. Er flog Richtung Norden bis er mit dem Fernglas nicht mehr zu sehen war, also mindestens bis Osterbönen vielleicht sogar weiter. Am Sesekeweg ein Neuntöter und >3 Grauschnäpper hoch in den Bäumen.

Wespenbussard vom Kleykamp abfliegend. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Wespenbussard vom Kleykamp abfliegend. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Wespenbussard mit ungewöhnlicher Beute. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Wespenbussard mit ungewöhnlicher Beute. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Wespenbussard
Hier ist zu erkennen, dass der Wespenbussard einen Vogel, möglicherweise ein Taubenküken wegträgt. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Wespenbussard, 04.08.24 Foto: Hartmut Peitsch
Nach einigen Runden gewinnt der Wespenbussard an Höhe und fliegt in nördliche Richtung davon. 04.08.24 Foto: Hartmut Peitsch
Neuntöter, 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Neuntöter, 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Grauschnäpper gerade abfliegend. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Grauschnäpper gerade abfliegend. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch

Fröndenberg, Unna, Holzwickede: Weißstorchzug, ausgedünnte Bestände von Wespenbussarden, Baumfalken, Grauschnäppern, kaum Schmetterlinge, 02.08.2024 (B.Glüer)

In der Vogelwelt ist es inzwischen schon recht still geworden – sowohl, weil mauserbedingt die meisten Arten nicht mehr singen und das Brutgeschäft erledigt ist, als auch, weil vertraute „Protagonisten“ weiter sinkende Bestände haben oder aber das Brutgebiet Richtung Süden bereits verlassen haben. Unter den Spätbrütern gilt es derzeit vielleicht doch noch Baumfalken oder Wespenbussarde „dingfest“ zu machen. Beide Arten sind bei uns weiterhin rückläufig. Heute überflog ein Baumfalke die Hemmerder Wiesen (einen Brutverdacht im näheren Umfeld gibt es nicht). Gestern hielten sich 2 Baumfalken im Ruhrtal/Holzwickede auf (evtl. ein letztes Brutvorkommen im Südkreis). Ebenda auch ein Wespenbussardpaar mit ausgiebigen Balzspielen. Die Balzaktivitäten sprechen Anfang August leider für einen vorausgegangenen Brutverlust. Normalerweise sind um diese Zeit fast flügge Jungvögel im Horst, die ihre Elternvögel „auf Trab halten“, weil sie jetzt viel Nahrung brauchen. Paarspiele und Balz sind demgegenüber eher so etwas wie ein Verzweiflungsprogramm, denn 4 Wochen vor dem bevorstehenden Wegzug wird in keinem Fall mehr eine Brut begonnen. Leider konnten auch im mehrfach erwähnten Raum Frdbg.-Bausenhagen keine neuen Anhaltspunkte für eine Wespenbussardbrut gefunden werden.

Auch die Suche nach einem weiteren „Sorgenfall“ – den Grauschnäppern, die einst regelmäßig zum Sommerende mit Familienverbänden an Waldrändern, auf Weidezäunen, Telefondrähten etc. zu finden waren, ist meist vergeblich. Heute fand sich ein Familienverband in UN-Dreihausen mit mindestens 2 noch zu versorgenden Jungvögeln. Je ein Exmpl. am Backenberg (Frdbg.-Frömern) und östlich des alten Golfplatzes „Am Winkelshof“. Auf diesem Golfplatz vorgestern ein Familienverband mit mindestens 4 Exmpl.

Erfreulich zeigt sich in diesen Tagen immerhin der Weißstorch mit teils beeindruckenden Rastbeständen und bereits abzieheden Trupps. 25 Vögel rasteten vormittags in den Hemmerder Wiesen. Im Ruhrtal/Holzwicke gestern in zwei Trupps insgesamt 48 Störche westwärts ziehend.

Regelrechte Bestandszusammenbrüche gibt es offensichtlich in der Schmetterlingsfauna. Selbst einst häufige Arten (alle Weißlinge, Kl. Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral, div. Bläulinge u.a.) sind kaum zu finden.

Synchronfliegen eines Wespenbussardpaares südlich Holzwickede (links oben M. und rechts unten W.) …, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… bei optimaler Thermik lassen sie sich ausgiebig beobachten – hier nochmals das Männchen …, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… und in ständiger Begleitung auch das Weibchen …, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… das Männchen landet schließlich sogar in einem Baum. – So verhält sich kein Brutpaar, das fast erwachsenen Nachwuchs zu versorgen hat, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Grauschnäpper – in früheren Jahren deutlich häufiger anzutreffen. Hier auf hoher Sitzwarte in einem alten Hartriegel (UN-Dreihausen) …, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

… die wohl spärliche Insektenkost wird durch Beeren des Hartriegels aufgestockt …, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… immerhin zeugen mindestens 2 noch zu fütternde Jungvögel in einem nahen Strauch von einer erfolgreichen Brut, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Beachtliche Ansammlung von Weißstörchen (insgesamt 25 Exmpl.) in den Hemmerder Wiesen, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Ein einsamer Distelfalter in einem Rotkleefeld bei Frdbg.-Frömern. Immerhin lässt das makellose Äußere darauf schließen, dass es sich um einen bei uns geschlüpften F1-Falter handelt. Distelfalter überwintern in unseren Breiten nicht und können nur durch Einwanderung aus dem Mittelmeerraum und darüber hinaus alljährlich Bestände aufbauen. Erste Falter waren vereinzelt bereits im Juni bei uns – dies ist offensihtlich ein Nachkömmling davon …, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenfalls auf einem Rotkleefeld (Frdbg.-Bentrop) dieser schon fast sensationelle Schwalbenschwanz. Als recht mobile Falterart könnte er aus dem Ruhrtal oder auch dem Sauerland eingeflogen sein. Insgesamt sind inzwischen die Lebensbedingungen für diesen Edelfalter ebenfalls deutlich verschlechtert …, 30.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… noch etwas verbreiteter findet sich das Tagpfauenauge (Bild 1 / Hemmerder Wiesen). Auf dem zweiten Bild ist die Eiablage auf der Blattunterseite einer Brennessel zu sehen, während sich auf Bild 3 die geschlüpften Jungraupen zur Spätsommergeneration entwickeln. Die ab September schlüpfenden Falter überwintern und sorgen hoffentlich im kommenden Jahr für den Fortbestand der Art, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)