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Fröndenberg/Menden: Schwarzmilan, Mittelsäger, Waldwasserläufer, Flussregenpfeifer, Kleinspecht, Schwarzspecht, Kolkrabe, Habicht, Sperber u.a. am 10.u.11.04.2025 (K.&A.Matull)

Auf der Kiebitzwiese in Fröndenberg konnte gestern ein Schwarzmilan bei seiner arttypischen Neigung auch (weißen) Plastikmüll als Nistmaterial zu transportieren bzw. zu verbauen beobachtet werden.

Dem Spektrum.de/ Artikel „Verhaltensvorschung-Müll markiert Milan-Macht“ (Quellenangabe) von Ornithologen um Fabrizio Sergio (Estacíon Biológica de Doñana in Sevilla) ist zu entnehmen, dass eingetragenen Kunststoffe Konkurrenten mitteilen wie dominant und wehrhaft der ortsansässige Milan ist und welche ökologische Qualität sein Territorium aufweist. Vor allem Milane im besten Reproduktionsalter dekorierten ihre Nester dementsprechend. Sehr junge und sehr alte Tiere verzichten dagegen darauf. Vögel, die ihre Nester besonders stark mit dem weißen Plastikabfall ausstaffierten, mussten sich seltener forscher Eindringlinge erwehren. Offensichtlich setzen aber auch nur Milane dieses Signal ein, die sich im Fall einer Kontroverse tatsächlich auf ihre körperliche Überlegenheit verlassen können. Wirkung zeigten zudem nur weiße (Anmerkung: wie in den Fotos zu sehen) oder allenfalls noch transparente Kunststofffetzen. Diese Praxis hat sich andererseits aber auch als problematisch für die Jungenaufzucht erwiesen, da sich dadurch im Horst Pfützen bilden können, welche zur Unterkühlung sowohl des Geleges als auch der Küken führen können. 10.04.2025 (Foto: Andre Matull)

Im Rahmen der (persönlich vorgezogenen) NWO-Wasservogelzählung konnten, kurz hinter der Kreisgrenze, an den Oeseteichen in Menden (Kreis MK) folgende dafür relevante Vogelarten beobachtet werden:

6 Höckerschwäne (Ein Paar brütend+ 4 Vorjährige), 3 Kanadagänse 2 Rostgänse, 32 Schnatterenten, 5 Krickenten (2,3), 44 Stockenten+4 (bastard/fehlfarben), 2 Löffelenten (1,1), 20 Reiherenten, 6 Zwergtaucher, 3 Kormorane, 4 Graureiher, 16 Blässhühner, 2 Flussregenpfeifer (intensiv balzend), 4 Waldwasserläufer, ein Eisvogel und 2 Gebirgsstelzen (mit Nistmaterial).

Als sonstige Arten sind u.a. ein Habicht, ein Sperber, ein Kolkrabe, ein Schwarzspecht (Sitzrufe vom Haunsberg) und ein Kleinspecht erwähnenswert.

Das Highlight an den Oeseteichen bildeten heute aber ohne jeden Zweifel 3 Mittelsäger. Dabei handelt es sich hier um eine außergewöhnliche Seltenheit.

3 Mittelsäger auf den Oeseteichen in Menden am 11.04.2025. Sie wirken schlanker als der sonst ähnliche Gänsesäger, aber der Schnabel ist besonders an der Basis dünner, Schopf mehr bürstenartig und schütter. Männlich fast „Punkfrisur.“ Sie ruhten lange auf dem Gewässer. (Foto: Klaus Matull)
Ausgiebig wird gegähnt…. 11.04.2025 (Fotos: Klaus Matull)
um langsam in Schwung zu kommen. 11.04.2025 (Fotos: Klaus Matull)
Nur der männliche Mittelsäger (Kennzeichen: schwarzer Kopf mit Grünschimmer, weißer Halsring über rostbrauner, gestrichelter Brust, schwarze Brustseiten mit weißen Flecken u.a.) brauchte etwas länger und hielt sich später weit entfernt von den beiden anderen auf. 11.04.2025 (Fotos: Klaus/Andre Matull)
Kleinspecht an den Oeseteichen in Menden am 11.04.2025 (Foto: Andre Matull)