Eine vierte Nachtexkursion im Kreis Unna verlief wieder relativ positiv. Nach der totalen Pleite vom letzten Mal (siehe 3. Exkursion) wo weder Wachteln noch Wachtelkönige festgestellt werden konnten, ein kleiner „frischer Aufwind“. Die Bedingungen waren gut (22:45-7:45; 11-18 Grad; nahezu klar und windstill). Auch wenn weiterhin keine Wachtelkönige mehr im Untersuchungsgebiet sind, konnten immerhin vier Wachteln nachgewiesen werden. Falko Prünte, den ich unterwegs getroffen habe, hat zur selben Zeit „seine Kontrollpunkte“ entlang des Vogelschutzgebietes Hellwegbörde kontrolliert. Nach Abgleich unserer beider Daten kommen wir zu folgendem Ergebnis:
Bei Fröndenberg-Warmen das Ergebnis einer erfolgreichen Waldohreulenbrut, hier 3 bettelnde Jungvögel und 1 warnender Altvogel zu hören. Westlich von Fröndenberg-Frohnhausen, in gut 1000m Entfernung zum ersten Punkt erneut Bettelrufe von 1 Waldohreule. Die Frage ob dieser Vogel zu der vorher entdeckten Familie gehört musste an diesem Abend leider offen bleiben.
Östlich Stentrop auf Höhe Rammbachtal eine hier um 0:35 aus Wintergetreide rufende Wachtel. Ebenfalls hier noch 1-2 Schleiereulen und „vermutlich“ eine weitere warnende Waldohreule.
Am Wasserhochbehälter/Hemmerder Schelk aus Richtung Dreihausen, um 1:13 eine weitere rufende Wachtel, entweder aus Wintergetreide oder aus Sommergerste. Vom nahen Waldrand schallen die Bettelrufe von 2 Waldkäuzen.
Nördlich Westhemmerde 2 rufende Steinkäuze.
Bei Unna-Lünern konnten wir beide bettelnde Waldohreulen (2-3 Ex.) hören. Da unsere Beobachtungspunkte allerdings um mehr als 600m auseinander liegen, ist auch hier nicht auszuschließen dass es sich um eine weitere Brut handelt. Eine Nachsuche auch im Fröndenberger Raum könnte lohnenswert sein.
Bei Fröndenberg-Ostbüren, östlich des Backenbergs eine um 3:50 jagende Schleiereule.
In der Strickherdicker Feldflur weiterhin die „bekannte“ Wachtel, allerdings sowohl bei Falko als auch bei mir diesmal nördlich der Feldvogelschutzfläche.
In den Altendorfer Ruhrwiesen konnte nun zum wiederholten Mal leider keine Wachtel mehr festgestellt werden. Die letzte Sichtung von 3 Exemplaren ist nunmehr schon vier Wochen her. Um ein mögliches „übersehen“ zu verhindern, bin ich stichprobenartig immer wieder mal hier gewesen. Die hiesigen großen und weit eingezäunten Wiesenflächen entlang der Ruhr schienen mir immer der „Optimal-Lebensraum“ hier im Kreis zu sein, das zeigen auch Beobachtungen vergangener Jahre (22 Rufer in 10 Jahren). Am frühen Morgen hier noch erwähnenswert 3 Neuntöter (2,1), 3 Gelbspötter, 3 Distelfinken, 2 Feldlerchen, 3 Gartengrasmücken als auch Klapper- und Dorngrasmücken mit flüggem Nachwuchs.
Beiläufig konnte ich auf meinem Weg noch 7 singende Sumpfrohrsänger, 2-3 singende Feldschwirle, 2 Laubfrösche, 2 bellende Füchse, 1 Steinmarder und immerhin an 8 Stellen jagende Fledermäuse ausmachen.