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Fröndenberg: (späte) Flussregenpfeiferbrut, Rebhühner, (fast keine) Schmetterlinge, Mauersegler-Bilanz u.a., 18.06.2023 (B.Glüer)

Im Wassergewinnungsgelände Frdbg.-Langschede heute in einem ungenutzten Filterbecken noch eine späte Brut von Flussregenpfeifern. Ein weiteres nicht brütendes Paar in einem anderen Becken. Die Kiesflächen üben einen großen Reiz auf Flussregenpfeifer aus, werden ihnen jedoch oft auch zum Verhängnis, wenn diese geflutet werden. Außerdem erwähnenswert: Haubentaucher mit inzwischen geschlüpftem Nachwuchs, warnende Wacholderdrosseln (ebenfalls offensichtlich mit Nachwuchs), 2 Nahrung suchende Weißstörche, >14 Graureiher, 2 Gebirgsstelzen, mehrere Dutzend Uferschwalben (teils in den Drainageröhren der Filterbecken und teils in zwischengelagertem Filtersand mit Steilwandabbrüchen brütend).

Auffällig im Gelände – wie auch in anderen Habitaten: es finden sich fast überhaupt keine Schmetterlinge! Heutige „Gesamtausbeute“:  ein einziger Grünaderweißling. Auch südlich der Kreisgrenze, im NSG Abbabach (Wälkesberg) fanden sich als einzige Tagfalter nur 3 Gr. Ochsenaugen. Hierzu kann angemerkt werden, dass in einer Schmetterlings-Chatgruppe auf „facebook“ (bestehend aus >4600 Mitgliedern aus ganz Mitteleuropa) für nahezu den gesamten deutschsprachigen Raum eine ähnlich düstere Bilanz gezogen wird.

Bei der alljährlichen Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche konnten zu Wochenbeginn (13.06.) 18 Brutpaare gezählt werden. Gegenüber 23 Brutpaaren des letzten Jahres am 07.06.22 ein deutlicher Rückgang! Bleibt zu hoffen, dass wegen der auch in diesem Jahr sehr kalten ersten Maihälfte noch späte Bruten nachfolgen. Am eigenen Haus in Frdbg.-Hohenheide werden 8 Bruthöhlen beflogen, wobei nicht klar ist, ob auch jeweils überall gebrütet wird. Insgesamt scheint in Fröndenberg die Situation der Mauersegler noch besser zu sein als in vielen anderen Kommunen, wo vor allem durch energetische Gebäudesanierungen viele Brutplätze unter Dächern und in Fassaden nicht mehr vorhanden sind.

Späte Flussregenpfeiferbrut auf dem Grund eines Filtereckens im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede, wo derzeit fast wüstenähnliche Bedingungen herrschen und die Eier eher gekühlt und vor der Sonne geschützt werden müssen, 18.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Selbst in eigentlich „guten“ Habitaten finden sich fast keine Tagfalter. Ein einziges Gr. Ochsenauge, ein Kl. Perlmuttfalter, ein männlicher Hauhechelbläuling und ein Distelfalter zwischen dem 13. und 17.06.2023 südlich Frdbg.-Ostbüren. Der Bläuling zeigt Flügelmissbildungen. Bleibt zu hoffen, dass die Distelfalter einen nennenswerten Einflug zu uns hinbekommen …, (Fotos: Bernhard Glüer)
Mauersegler sausen noch in größerer Zahl um den Turm der Fröndenberger Stiftskirche …, 18.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Nicht zuletzt profitieren sie wohl vom künstlichen Nistplatzangebot, das im Stadtgebiet von Fröndenberg bei mehr als 158 Nisthöhlen liegt. Allein an diesem Wohn- und Geschäftshaus hat sich seit den 1990er Jahren das Angebot von anfangs 15 Höhlen inzwischen sogar mehr als verdoppelt. Die Hauseigentümer haben in Eigeninitiative die Nistkastenzahl stetig erweitert! 18.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Leider werden den Hochgeschwindigkeitsfliegern immer wieder mal Flugmanöver zum Verhängnis, wenn sie in zu enge Räume zwischen Gebäuden oder bei Auseinandersetzungen um Bruthöhlen zu Boden geraten. Dieser frischtote Mauersegler lag direkt vor unserem Haus. Möglicherweise ist er aus eigener Kraft nicht mehr vom Boden in die Luft gekommen und/oder mit einem Auto kollidiert. In ähnlicher Situation konnte ich einen anderen Vogel am Boden greifen, der bei Kämpfen mit Artgenossen vor Bruthöhlen von Windböen erfasst und in unseren Innenhof verdriftet worden war. 14.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)
Rebhuhn (m) im Süden von Frdbg.-Ostbüren. Ein dazugehörendes Weibchen ist in der hohen Vegetation gerade nicht zu sehen, 13.06.2023 (Foto: Bernhard Glüer)