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Fröndenberg / Unna: Kolkraben, Braunkehlchen, Steinschmätzer, Wiesenweihe, Schwarzmilan, Rotmilan, Kiebitze, Weißstörche, Schmetterlinge u.a., 20./21.04.2019 (B.Glüer)

Am heutigen Ostersonntag erneut über Frdbg.-Hohenheide Kolkrabenrufe.

Gestern auch rings um Frdbg.-Ostbüren deutlicher Durchzug von Braunkehlchen mit mindestens 6 Rastvögeln (1 x 4 Ex, 2 x 1 Ex). Weiterhin zeigten sich ebenda vereinzelte Steinschmätzer (1 x 2 Ex, 2 x 1 Ex).

Über den Hemmerder Wiesen (gestern) eine männliche Wiesenweihe westwärts überfliegend. Außerdem 1 Schwarzmilan, 2 Rotmilane und 2 Mäsubussarde kreisend.

Auf dem östlich gelegenen Kiebitzacker wurde gestern Mais gesät. Wie zuvor verabredet, hatte sich der Landwirt gemeldet, so dass die Arbeiten von teils 3 Augenpaaren beobachtet werden konnten. Es fiel auf dass bei der etwa zweistündigen Feldarbeit auf den 3 Brutinseln fast ununterbrochen Altvögel auf den Nestern saßen. In mindestens zweien waren tags zuvor ja bereits Junge geschlüpft, so dass ganz offensichtlich bei den extremen Wetterbedingungen (gleißende Sonneneinstrahlung, absolute Trockenheit und Ostwind) die Jungen vermutlich gegen die intensive Sonneneinstrahlung geschützt wurden. Die ständige Anwesenheit der Altkiebitze und die wachsamen Augen von Landwirt und Ornithologen konnten trotzdem nicht verhindern, dass plötzlich 3 Weißstörche, die auf einem Nachbaracker gestanden hatten, gleichzeitig eine der Brutinseln gezielt anflogen und vermutlich ein Kiebitzküken blitzschnell verschluckten. In Sekundenschnelle griffen sieben (!) Altkiebitze die Störche mit heftigen Sturzflügen so entschlossen an, dass diese zwar tatsächlich das Weite suchten, jedoch ist zu befürchten – wie auch schon von Marvin Lebeus vermutet, dass die Störche sich nicht davon abhalten lassen werden, auch weitere Kiebitzküken zu holen, sobald diese sich auf dem offenen Feld zeigen.

Als „Beobachtungs-Nebenprodukt“ interessant: während des zweistündigen Fixierens der Ackerfläche aus dem Autofenster heraus flogen jeweils von Süd nach Nord mindestens 16 (!) Tagpfauenaugen über den Acker. Migrationen in so deutlichem Ausmaß sind mir bei diesem Falter vorher noch nie aufgefallen. Allerdings erklärt dieses Phänomen, dass Tagpfauenaugen in den letzten Wochen bei uns zugenommen zu haben scheinen. – Die Falter stammen offensichtlich aus anderen Regionen. Außerdem zeigten sich ein südwärts vorbeifliegender Schwalbenschwanz und einzelne Weißlinge.

Mit akribischer Feinarbeit werden bei der Maiseinsaat die Kiebitzbrutinseln umfahren …, 20.04.2019 Foto: Bernhard Glüer


… die strenge Geometrie der Saatreihen bekommt fast etwas Ästhetisches …, 20.04.2019 Foto: Bernhard Glüer

… alle Wachsamkeit konnte nicht verhindern, dass dieser Weißstorch in einer Blitzaktion eines der Kiebitzküken verschlang (man beachte den noch prallen Kehlsack), 20.04.2019 Foto: Bernhard Glüer

Auffälliges Migrationsverhalten bei Tagpfauenaugen – dieses rastet kurz in einem Rapsfeld, um anschließend – wie an einer Schnur gezogen – seinen geradlinigen Flug fortzusetzen, 20.04.2019 Foto: Bernhard Glüer


Gegen die tiefstehende Nachmittagssonne schwer zu fotografieren – aber doch zu erkennen: männliche Wiesenweihe über den Hemmerder Wiesen, 20.04.2019 Foto: Bernhard Glüer


Rastendes Braunkehlchen zeigt hier seinen Namen gebenden Kehlfleck (Frdbg.-Ostbüren) …, 20.04.2019 Foto: Bernhard Glüer

… auf demselben Acker: einer von zwei Steinschmätzern, 20.04.2019 Foto: Bernhard Glüer