Es ist nun schon 11 Jahre her, als ich damals mir ein etwa 70 ha großes Gebiet in Fröndenberg aussuchte, wo ich Mitte April Hausrotschwanz und Zilpzalp kartierte. Gezählt wurden bei beiden Arten nur singende Männchen. Bei dem Hausrotschwanz wurde zusätzlich zwischen den drei Kleidern (Hemmungskleid, Fortschrittskleid sowie Prachtkleid) unterschieden. Das Zählgebiet erstreckte sich vom Westicker Wohngebiet bis zum Rande des Westicker Industriegebietes. So wollte ich eigentlich schon im letzten Jahr, also exakt nach 10 Jahren, diese Kartierung für dieses Gebiet wiederholen, was ich aber nun endlich in diesem Jahr durchführen konnte. Die Bestandsaufnahme erstreckte sich im Zeitraum zwischen den 21.4.-28.4.19. Dabei habe ich dieses doch große Gebiet mehrmals abgegangen, um wirklich die Abgrenzungen der einzelnen Reviere zu lokalisieren. Gerade der Hausrotschwanz hat in seinem Revier mehrere bevorzugte Singwarten. Um Doppelzählungen auszuschließen, war es notwendig, mehrmals die Reviere einzugrenzen. Im Zählzeitraum habe ich absichtlich zwei Sonntage und den Ostermontag mit eingebaut, um die Geräuschkulisse gerade im Industriegebiet und an den verkehrsreichen Straßen möglichst zu minimieren. Denn die Welt ist in diesen 11Jahren lauter geworden. Auch haben sich in diesem Bereich Fröndenbergs Veränderungen der Lebensräume vollzogen, sei es durch Bau neuer Industrie-und Wohngebäude oder durch Umgestaltung verschiedener Grünflächen und Gärten. Trotzdem war ich am Ende über das Kartierungsergebnis positiv überrascht. So lag die Zahl der Zilpzalpe im Jahr 2008 bei 23 singenden Männchen. Bei den Hausrotschwänzen kam ich damals auf 12 singende Männchen, wobei die Kleiderverteilung bei 4 Hemmungskleidern und 8 Prachtkleidern lag. In diesem Jahr war die Zahl beim Zilpzalp doch deutlich zurückgegangen. Hier kam ich lediglich auf 15 singende Männchen. Beim Hausrotschwanz dagegen war nach 11 Jahren die Zahl fast identisch. Hier zählte ich in diesem Jahr 11 Männchen, wobei die Kleider doch fast umgekehrt verteilt waren. So notierte ich 8 Hemmungskleider und nur 3 Prachtkleider. Um den Verlauf des Bestandes dieser beiden Vogelarten im Untersuchungsgebiet weiter zu verfolgen, werde ich in Zukunft diese Kartierung alle 5 Jahre wiederholen. Ich hoffe, dass der Bestand nicht so extrem zurückgeht, wie bei unseren Feldvögeln.
Während meiner Kartierung konnte ich im Zählgebiet außerdem u.a. 1 Braunkehlchen, 2 singende Girlitze, 5 Distelfinkenpaare, 2 Bluthänflingpaare sowie 3 singende Klappergrasmücken notieren.