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Fröndenberg / Unna: Fledermausmonitoring, Grauschnäpper, Mauerfüchse, Postillone, 08.08.2024 (B.Glüer)

Auf Initiative der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe läuft derzeit ein landesweites Fledermausmonitoring. Nachdem der NABU unter anderem auf dem Haarstrang mehr als 30 ha Wald kaufen konnte, war die Idee geboren, schwerpunktmäßig in diesem Areal Fledermausdaten für das landesweite Monitoring zu sammeln. Technisches Equipment und „Know-How“ wurde unter anderem vom „Institut für Tierökologie und Naturbildung GmbH“ aus Gonterskirchen beigesteuert. Es galt von 13 ausgewählten Probequadranten mindestens 8 auf Fledermausvorkommen zu untersuchen. Es wurden schließlich 10 Quadranten mit einem sogenannten Batcorder jeweils über 3 Nächte (also: 30 Nächte) auf Fledermaussignale überprüft. Dieses Gerät zeichnete durch einen Timer gesteuert jeweils von 20.00 Uhr abends bis 7.00 Uhr morgens Ultraschallsignale auf, die später mit einer speziellen Software ausgelesen und nach Fledermausarten analysiert werden. Von Anfang an wurde mit Spannung darauf geschaut, wo jeweils die besten Ergebnisse und die höchsten Signaldichten auftraten. Nach einer ersten Bereinigung der aufgezeichneten Signale (auch diverse Insekten erzeugen Ultraschallsignale) kamen pro Standort zwischen 129 und 1774 (!) Signale nach je 3 Nächten zusammen. In der Summe waren nach 30 Nächten 5 742 Signale aufgezeichnet. Natürlich entspricht diese Zahl nicht 5 742 Fledermäusen, denn es lässt sich nicht herausfiltern, ob an einem Standort nicht endlos oft immer dasselbe Tier vorbeigekommen ist. Trotzdem ist die Unterschiedlichkeit der Datendichte bemerkenswert. Parallel zur automatischen Aufzeichnung des Batcorders traf sich ein knappes Dutzend Fledermaussucher mehrmals im Untersuchungsgebiet, um ebenfalls mit spezieller Technik die geheimnisvollen Flattertiere aufzuspüren.

Bemerkenswert aus der Schmetterlingsfauna und der Vogelwelt: an mindestens 3 Stellen um Frdbg.-Bausenhagen gab es dieser Tage Beobachtungen von Mauerfüchsen (offenbar baut sich in der zweiten Sommerhälfte wieder ein kleiner Bestand auf). In den Hemmerder Wiesen bei aller sonst tristen Gesamtsituation der Schmetterlinge erfreuten mindestens 2 Postillone (= Wandergelbling), im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) an Weidenröschen 9 Raupen des Mittleren Weinschwärmers. Östlich Frdbg.-Bausenhagen 2 Grauschnäpper (ad).

Über 30 Nächte wurde auf dem Haarstrang um Frdbg.-Ostbüren akribisch nach Fledermäusen gesucht. – Hier im Bild ein Abendsegler in der Pflegestation von Sabrina Schreiter (Kamen), die bei der nächtlichen Suche tatkräftig mithalf …, 07.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Als erfahrener Experte erklärt hier Rainer Nowak, wie man mit sensibler Technik den Fledermäusen auf die Spur kommt …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

… bei fortschreitender Dunkelheit ist dem Ultraschall-Sonar der Fledermäuse nur noch mit „Hightech“ beizukommen …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… als stationäre Technik für jeweisl 3 Nächte pro Standort wird dieser Batcorder eingesetzt, der Ultraschall-Signale aufzeichnet, die später ausgelesen werden können …, 22.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… einer der ausgewählten Standorte mit Wiese und Waldrandstrukturen, die auf nächtlichen Fledermausbesuch hoffen lassen …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… eine vorläufige Analyse der hier gesammelten Signale (voriges Foto) ergibt später, dass der Fledermausbesuch tatsächlich zumindest respektabel war. Die eingesetzte Software liefert Ergebnisse unter Vorbehalt. Doch schon reine Zahlen beeindrucken: 464 aufgezeichnete Fledermaussignale (unterer Grafikrand) und eine Stufe darüber werden >4 Gattungen angegeben. Die darüber ausgelesenen Arten sind vermutlich fehlerbehaftet und bedürfen noch einer genaueren Überprüfung …, August `24 (Ausarbeitung: Rainer Nowak)

… die Karte zeigt das gesamte Untersuchungsgebiet um Frdbg.-Ostbüren. Alle 10 Einsatzorte des Batcorders sind eingetragen. Es sind jeweils die Nr. des Standortes, das Datum von Auf- und Abbau und die Summe der jeweils aufgezeichneten Fledermausdateien ablesbar, August `24 (Ausarbeitung B.Glüer u. R. Nowak)
Wie „Phönix aus der Asche“ … – lange vermisst – jetzt an mehreren Stellen um Frdbg.-Bausenhagen mit einigen Exmpl. wieder aufgetaucht: Mauerfuchs. Hier ein männlicher Falter beim Sonnenbaden, 05.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… als weiterer „Überraschungsgast“ in den Hemmerder Wiesen: mindestens 2 Postillone (Wandergelbling). Links ist ein Weibchen an den gelben Einschlüssen im schwarzen Flügelrand zu erkennen, während die Männchen einen komplett schwarzen Flügelrand besitzen. Leider zeigen sie die Flügelinnenseite ausschließlich im Flug, 08.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer von 2 adulten Grauschnäppern östlich von Frdbg.-Bausenhagen, 08.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)