Autor: bg

Fröndenberg: „Sibirischer“ Wintereinbruch mit Kranichen und Feldlerchen als erste Kälteflüchtlinge, 07.02.2021 (B.Glüer)

Die angekündigten sibirischen Wetterverhältnisse haben sich inzwischen eingestellt. Seit der letzten Nacht fallender Schnee – anfangs mit Regen vermischt – hat bei jetzt 4,9 °C unter Null und scharfem Ostwind eine geschlossene, teils bretthart gefrorene Schneedecke mit vielen Verwehungen hervorgebracht. Ein Versuch, gegen Mittag von Fröndenberg über nur teilweise geräumte Straßen die Hemmerder Wiesen zu erreichen, um zu sehen, wie die 72 Kiebitze und die vielen übrigen Vögel vom Vortag den radikalen Wintereinbruch verkraften, war leider zum Scheitern verurteilt. Nachmittags aus der warmen Stube heraus (16.25 h) waren draußen anhaltend Rufe von Kranichen zu hören (im Schneegestöber ohne Sichtkontakt). Am Abend bei der obligatorischen „Hunderunde“ über die zugeschneite Haar, um 18.10 Uhr (kalendarischer Sonnenuntergang: 17.23 Uhr) bei noch immer anhaltendem Schneefall dann weitere Kälteflüchtlinge: immer wieder Rufe von westwärts überhinfliegenden Feldlerchen.

Fröndenberg / Unna / Bönen: Kornweihen, Sperberreviere, Waldschnepfen, Kleinspecht, Mittelspecht, Wiesenpieper, Kiebitze, Blässgänse, Schnatterenten, Krickenten, Buchfink (Erstgesang), Habicht u.a., 04.-06.02.2021 (B.Glüer)

Noch vor dem für die nächsten Tage angekündigten Winterchaos gab es bei schon sehr frühlinghaftem Wetter am Donnerstag (04.02.) mit noch zweistelligen Plusgraden Erstgesänge gleich mehrerer Buchfinken (Bönen-Flierich). Ebenda auch Gesang einer Misteldrossel, von auffallend vielen Gartenbaumläufern, sowie von Kohlmeisen, Blaumeisen und Sumpfmeisen. Zuvor zwischen Frdbg.-Ostbüren und UN-Siddinghausen gleich zwei jagende Kornweihen über einem Zwischenfruchtfeld. Auf einem anderen Zwischenfruchtfeld bei UN-Westhemmerde ein Trupp von ~60 Wiesenpiepern. Bei der Suche nach Sperberrevieren im Nordosten von Bönen-Flierich (unterstützt von Clemens Rethschulte und Burkhard Koll) fanden sich „nebenher“ gleich 2 Waldschnepfen, 2 Kolkraben, 1 Habicht (w), mehrere balzrufende Hohltauben. Am Folgetag (05.02.) ebenda 1 Kleinspecht (m) mit Revierrufen, sowie ein quäkender Mittelspecht. In den Hemmerder Wiesen neben weiterhin vielen Wasservögeln (~80 Graugänse, ~20 Kanadagänse, 14 Blässgänse, 3 Rostgänse, 6 Nilgänse, 116 Stockenten, 2 Schnatterenten, 1 Reiherente, 6 Silberreiher, 12 Graureiher) heute 72 (!) Kiebitze. Im benachbarten NSG Horster Mühle >50 Krickenten (ein genaueres Zählen per Fernglas aus größerer Entfernung war nicht möglich, ohne zu riskieren, dass die Entenschar auffliegt).

Unna: Kiebitze, Blässgänse, Rostgänse, Graugänse, Kanadagänse, Wacholderdrosseln, Bachstelzen, Wiesenpieper, Feldlerchen u.a., 03.02.2021 (B.Glüer)

In den Hemmerder Wiesen sorgen weiterhin respektable Wasserflächen für größere Zahlen von Wasservögeln. Erstmals fanden sich auch Kiebitze ein: zunächst 7 Rastvögel, die aufflogen und in einem Trupp von jetzt 16 Kiebitzen kurz darauf wieder einschwebten. Außerdem im Gelände >80 Graugänsen, 17 Kanadagänsen, weiterhin 3 Blässgänse, 3 Rostgänse, >70 Stockenten, ~30 nicht bestimmte Möwen, ~250 Wacholderdrosseln und 6 Bachstelzen.   Westlich der Hemmerder Wiesen, auf der Zwischenfruchtfläche an der Straße „Auf der Horst“, nehmen die dort schon häufiger beobachteten Bachstelzen wieder zu (mindestens 60 Vögel) – außerdem einzelne Wiesenpieper und Feldlerchen.

Fröndenberg / Unna: Waldohreule, Waldkäuze, Uhu (jeweils balzrufend), Bachstelzenschlafplatz, Kornweihe, Wiesenpieper, Schwarzkehlchen, Wintergoldhähnchen, Hohltauben, Blässgänse u.a., 29.01.2021 (B.Glüer)

Endlich fielen nennenswerte Regenmengen: auf dem Haarstrang in 36 Stunden immerhin 32 Liter / m². So hat in den Hemmerder Wiesen die sich aufstauende Wasserfläche trotz zwischenzeitlich geöffnetem Wehr an der Amecke weiter zugenommen. Gleichzeitig wuchs auch die Zahl der hier einfallenden Wasservögel. Unter anderem waren heute neben ~50 Graugänsen, 9 Kanadagänsen auch 3 Blässgänse, >50 Stockenten, ~80 nicht bestimmte Möwen im NSG. Im Hemmerder Ostfeld weiterhin >1 Schwarzkehlchen (w) und ~30 Wiesenpieper in Ackersenf. Bei einer Kontrolle des hier schon mehrfach gemeldeten Bachstelzen-Winterschlafplatzes auf dem Fröndenberger Golfplatz „Am Winkelshof“ konnten gestern um 16.47 Uhr >40 Exmpl. gezählt werden. Dort auch >1 Wintergoldhähnchen. Vorgestern (27.01.) bei UN-Westhemmerde eine weibchenfarbene Kornweihe über Zwischenfruchtflächen nach Beute suchend – es flogen unter ihr immer wieder kleine Trupps Wiesenpieper auf. Bei UN-Siddinghausen auf einem Kleefeld 6 Hohltauben. Am Abend desselben Tages in den Bielenbüschen (Frdbg.) eine balzende, flügelklatschende Waldohreule. – Rings um den Golfplatz „Gut Neuenhoff“ (Frdbg.) 4 balzrufende Waldkäuze (3,1), sowie ein Uhu.

Unna / Fröndenberg: Tundrasaatgänse, Graugänse, Kanadagänse, Graureiher, Rebhühner, Schwarzkehlchen, Waldkauzbalz, 22.01.2021 (B.Glüer)

In den Hemmerder Wiesen nimmt die Zahl der Gänse weiter zu: Heute waren neben 38 Graugänsen, 7 Kanadagänsen auch 6 Exemplare der selteneren Tundrasaatgans im NSG.  Außerdem >12 Graureiher, ~70 Sturmmöwen mit einzelnen nicht bestimmten Großmöwen (Mitbeobachter: H. Knüwer). Im Hemmerder Ostfeld weiterhin ein weibliches Schwarzkehlchen. Bei UN-Stockum die bereits bekannte 11er Rebhuhnkette. Am Abend südlich des Golfplatzes „Am Neuenkamp“ 2 balzrufende Waldkauzmännchen.

Fröndenberg / Unna / Bönen: Weißstorch, Zilpzalp, Singdrossel, Bachstelzen, Schwarzkehlchen, Graureiher, Silberreiher, Hohltauben, Eisvogel, Kolkraben u.a., 21.01.2021 (B.Glüer)

Das anhaltende „Aprilwetter“ mit einem heutigen Temperatur-Maximum von 10,7 °C ermöglicht weiterhin für die Jahreszeit untypische Beobachtungen: am Abend landete unweit unseres Hauses (Frdbg.-Hohenheide) auf einem im Feld gelagerten Misthaufen ein Weißstorch. Von dort schritt er dann über eine Landstraße und suchte auf angrenzenden Feldern nach Fressbarem. Im Hemmerder Ostfeld heute Morgen erneut eine frühe Singdrossel, ein weibliches Schwarzkehlchen, 13 Hohltauben. In den Hemmerder Wiesen (an der Amecke) mittags ein Zilpzalp (!), sowie ein kurz landender – dann weiterfliegender Eisvogel. Auf den zunehmend vernässten Wiesenflächen scheint nach nunmehr 10 Tagen der Wassereinleitung über den Amecke-Anstau von Tag zu Tag das Vogelleben zuzunehmen: heute unter anderem 13 Graureiher, 5 Silberreiher, >60 Sturmmöwen, 10 Graugänse, 7 Kanadagänse, 6 Hohltauben, Rufe von Kolkraben (ohne Sichtkontakt). Südlich Bönen-Lenningsen auf der hier schon mehrfach erwähnten Zwischenfruchtfläche („Auf der Horst“) 34 Bachstelzen.

Fröndenberg: Kornweihe, Waldwasserläufer, Bergpieper, Bachstelzen, Gebirgsstelzen, Gänsesäger, Waldkauz, Steinkauz u.a., 17.01.2021 (B.Glüer)

Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede heute unter anderem beachtliche 13 (!) Bergpieper, 6 Bachstelzen, 2 Gebirgsstelzen, 1 Eisvogel, 3 Waldwasserläufer, 2 Gänsesäger (1,1), 1 Silberreiher, 4 Graureiher, 8 Kormorane. Frühmorgens (6.30 h) westlich unseres Hauses (Frdbg.-Hohenheide) ein ausdauernd rufender Waldkauz. Gestern östlich von Frdbg.-Bausenhagen eine jagende Kornweihe (weibchenfarben) und ein ruhender Steinkauz in einem hohlen Obstbaum.

Fröndenberg / Unna: erste Singdrosseln, Hausrotschwänze, Bachstelzen, Schwarzkehlchen, Rebhühner, Bekassinen, Wacholderdrosseln, Kolkraben, Hohltauben, Uhu, Birkenzeisige u.a., 12.-15.01.2021 (B.Glüer)

Neben der bemerkenswerten, überwinternden Bönener Mönchsgrasmücke im Garten von Clemens Rethschulte gab es dieser Tage bei verhältnismäßig mildem Winterwetter einige weitere „Durchhalter“ zu beobachten: im Hemmerder Ostfeld gestern 5 (!) Schwarzkehlchen (2,3), bei Frdbg.-Bausenhagen (Kleine Wand) gestern 6 Bachstelzen, am östlichen Ortsrand von UN-Hemmerde am Dienstag (12.01.) 2 Hausrotschwänze, heute (15.01.) im Hemmerder Ostfeld auf einer der Feldvogelschutzflächen bereits 3 erste Singdrosseln. Außerdem erwähnenswert: Südlich von Frdbg.-Ostbüren auf einem Feld heute 8 Hohltauben. Vorgestern (13.01.) erneut die schon mehrfach gemeldete 11er Rebhuhnkette an der B1 bei UN-Stockum. In den Hemmerder Wiesen bis einschließlich der südlich bis zur Bahn angrenzenden Feldflächen 200 -300 Wacholderdrosseln und bis zu 21 (!) Mäusebussarde. Am 13.01. an der Flutrinne / Amecke der Hemmerde Wiesen 2 Bekassinen. Heute ebenda auch Rufe von Kolkraben. Ein anderes Kolkrabenpaar zwischen UN-Siddinghausen und Frdbg.-Bausenhagen in der Feldflur. Gestern abends ein warnender Uhu auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ (Frdbg.). Über dem eigenen Garten zuvor Rufe von Birkenzeisigen ohne Sichtkontakt.

Fröndenberg: Waldschnepfe, Waldkauzbalz, Uhu, Bergpieper, Gebirgsstelze, Lachmöwen, Gänsesäger, Pfeifenten, Schnatterenten, Reiherenten, Stockenten, Silberreiher u.a., 10.01.2021 (B.Glüer)

Im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede heute unter anderem ein Schwarm mit 176 Lachmöwen, 134 Stockenten, 44 Reiherenten, 8 Schnatterenten, 2 Pfeifenten, 6 Blässhühner, 1 Teichhuhn, 4 Nilgänse, 8 Graugänse, 13 Höckerschwäne, 3 Gänsesäger, 1 Gebirgsstelze, 2 Bergpieper, 7 Kormorane, 7 Graureiher, 1 Silberreiher, 48 Ringeltauben, 6 Erlenzeisige, 18 Amseln, 44 Wacholderdrosseln, 72 Stare, 13 Kohlmeisen, 8 Blaumeisen, 7 Rotkehlchen, 2 Heckenbraunellen, 2 Zaunkönige, 5 Buchfinken, 4 Eichelhäher, 12 Rabenkrähen, 2 Grünspechte, 1 Sperber, 2 Mäusebussarde, 1 Turmfalke, 1 Eisvogel. Bei einem abendlichen Rundgang um beide Fröndenberger Golfplätze um 17.20 Uhr eine am Waldrand niedrig (ca. 6 – 8 m) überhinfliegende Waldschnepfe. Bei sternenklarem Himmel ohne Mond riefen ausdauernd 3 Waldkauzmännchen und 1 Uhu.

Fröndenberg: Waldschnepfe, Kleinspecht, Mittelspecht, Buntspecht mit erstem Reviertrommeln, Tannenmeise, Bergfinkenschwarm, Kolkrabe, Bachstelzenschlafplatz u.a., 09.01.2021 (B.Glüer)

Bei einer Wanderung durch das Waldgebiet „Stromberg“ (Fröndenberg) war für mich heute ein erstes Reviertrommeln eines Buntspechtes zu hören. Außerdem im Gebiet erwähnenswert ein weiblicher Kleinspecht, 1 Mittelspecht, 1 vom Boden abfliegende Waldschnepfe, 1 Tannenmeise, ein artreiner Trupp von beachtlichen 300 – 400 (!) Bergfinken, >1 überfliegender Kolkrabe. Eine erneute Kontrolle des Bachstelzenschlafplatzes auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ ergab aus größerer Entfernung per Fernglas bei meiner Ankunft um 16.10 h nur einen erkennbaren Einzelvogel (über das Schilf fliegend). Um 16.22 h dann erschien ein Trupp von 28 Bachstelzen, der aus großer Höhe einfiel – teils direkt ins Schilf fliegend teils in einem freistehenden Baum zwischenlandend.

Fröndenberg: NABU-Aktion „Stunde der Wintervögel“, Bachstelzen-Winterschlafplatz, Uhubalz, Waldkauz, 08.01.2021 (B.Glüer)

Bei Temperaturen nahe Null (0,7 °C) und ca. 5 cm Papp-Schnee, der immerhin die höheren Bereiche des Haarstranges in ein komplettes Weiß hüllte, wurden bei der traditionellen Zählaktion des NABU zwischen 9.00 Uhr und 10.00 Uhr im eigenen Garten mit Winterfütterung und rund ums Haus 19 Vogelarten registriert (bestätigt hat sich der schon im Herbst erkennbare starke Zustrom von Blaumeisen, der sich noch immer an der Winterfütterungen ablesen lässt): Blaumeise (7), Kohlmeise (3), Sumpfmeise (1), Kleiber (1), Buntspecht (1), Amsel (3), Wacholderdrossel (5), Buchfink (3), Goldammer (3), Haussperling (>24), Gimpel (3), Rotkhlchen (1), Eichelhähr (2), Heckenbraunelle (2), Zaunkönig (1), Ringeltaube (3), Rabenkrähe (2), Turmfalke (1), Graureiher (2). Am Abend konnte wie schon in den zurückliegenden Wintern vergangener Jahre in einem Schilfsaum auf dem Golfplatz „Am Winkelshof“ erneut eine Winterschlafgemeinschaft von Bachstelzen festgestellt werden (>23 Exmpl.). Mir ging es vor allem darum, den Winterschlafplatz zunächst überhaupt wieder bestätigen zu können, ohne Gesamtzahlen zu ermittel, da exaktes Zählen nur über längere Beobachtung – und damit auch nur mit gewisser Störung möglich ist. Vgl. auch Meldung vom 06.03.2019 …

Werne: Flügelmarkierter Mäusebussard, 31.12.2020 (B.Glüer)

Dank der hier am 28.12. gemeldeten Beobachtung von A. Steinweg eines flügelmarkierten Mäusebussards östlich von Schloss Cappenberg konnte auch ich heute im fraglichen Gebiet, nordwestlich von Werne-Langern, den markierten Bussard finden. Wie auch von A. Steinweg beobachtet, hielt er sich wieder gemeinsam mit 8 weiteren „wurmlesenden“ Mäusebussarden auf einer Feldfläche auf. Das Ablesen der Flügelmarke ergab, dass es nicht das mehr als 4 Wochen bei UN-Westhemmerde weilende diesj. Weibchen „4S“ war (das inzwischen verschwunden ist), sondern ein anderer Vogel mit der Codierung „R7“. Der Fund wird an Prof. O. Krüger / Uni Bielefeld gemeldet, in der Hoffnung, die genaue Herkunft des Vogels abklären zu können. Antwort von O. Krüger liegt inzwischen vor: „R7“ wurde am 13. Juni 2020 etwa 10 km nordwestlich von Bielefeld als nestjunges Männchen einer Zweierbrut markiert und beringt.

Bönen: Hausrotschwänze, Bachstelzenansammlung, Wiesenpieper, Wanderfalke, Wacholderdrosseln, Stare u.a., 27.12.2020 (B.Glüer)

Heute erneut südlich von Bönen-Lenningsen auf der abgemulchten Zwischenfruchtfläche eine große Ansammlung von Bachstelzen. Entgegen der gestrigen Einschätzung konnten heute in einer längeren Beobachtungsphase wesentlich mehr Individuen gezählt werden. Da die Vögel über eine große Fläche verstreut, in ständiger Bewegung waren und einzelne Gruppen immer wieder ein Stück flogen, war ein exaktes Auszählen zwar nicht möglich – insgesamt waren es jedoch deutlich mehr als 100 (!) Exmpl. Außerdem auf der Ackerfläche einige Wiesenpieper und rund 150 Stare. Ein heranjagender Wanderfalke sorgte schließlich dafür, dass die gesamte Vogelschar auseinanderstob. Auch weitere überwinternde Hausrotschwänze konnten ausgemacht werden: nördlich von Bönen-Flierich (Disselstraße) ein weibchenfarbenes Exmpl. Dort auch ca. 150 Wacholderdrosseln in einer Obstwiese. Im Bönener Industriegebiet „Am Mersch“ noch 4 (!) weitere Hausrotschwänze. Interessanterweise war je ein adultes Männchen (Prachtkleid) mit einem Weibchen zusammen – allerdings waren beide Paare (sofern es tatsächlich bereits Paare waren) mehrere Hundert Meter voneinander entfernt (Doppelzählung deshalb ausgeschlossen). In den Hemmerder Wiesen ein gemischter Trupp aus Wacholderdrosseln und Staren von ca. 250 Vögeln, die abwechselnd die Grünflächen und dazwischen die Schlehensträucher aufsuchten.

Unna / Bönen: Hausrotschwanz, Kernbeißer, Zilpzalp, Wacholderdrosseln, Rotdrossel, Rebhühner, Bachstelzen, Silberreiher, Kiebitz u.a., 26.12.2020 (B.Glüer)

Im Industriegebiet Unna/Ost heute unter anderem 2 Kernbeißer auf Feldahorn bei der Ernte von Flugfrüchten. Ebenda außerdem ~10 Stieglitze, ~20 Buchfinken, >4 Grünfinken. Weiterhin im Gebiet ein männlicher Hausrotschwanz im Prachtkleid, 1 Grünspecht, 1 Rotdrossel, ~70 Wacholderdrosseln. Südlich von Bönen-Lenningsen auf einer abgemulchten Zwischenfruchtfläche ein beachtlicher Trupp von 60 – 80 (!) Bachstelzen – gemeinsam mit ~100 Staren. In der Nähe auf Feldgras 2 Silberreiher, 2 Graureiher, 1 Kiebitz. Im Hemmerder Ostfeld im Bereich Seseke / Bahndamm noch ein Zilpzalp. An der B1 bei UN-Stockum erneut die 11er Rebhuhnkette, die dort bereits am 20.12. zu sehen war.

Unna: Zilpzalp, Rebhühner, Biotopverbesserung in den Hemmerder Wiesen, 23.12.2020 (B.Glüer)

Als vorgezogene „Weihnachtsbescherung“ wurde in diesen Tagen nach langem planerischem Vorlauf und verschiedenen zwischenzeitlichen Provisorien an der Amecke in den Hemmerder Wiesen eine solide Wehranlage installiert, die künftig eine kontrollierte Vernässung der angrenzenden Wiesen und Blänken ermöglicht. Jahrelange Beobachtungen des Geländes haben immer wieder gezeigt, dass sich durch Wasser in der Fläche das Leben und die Artenvielfalt stets vervielfacht haben. Sowohl Rastvögel – von der Bekassine bis zu nächtigenden Kranichen – als auch wassergebundene Brutvögel suchten das Gebiet immer dann in großer Zahl auf, wenn große Wasserflächen vorhanden waren. Die Wehranlage erlaubt künftig eine gezielte Regulierung der Wassermengen, damit neben einer Beweidung ab Mitte Juni auch eine Heumahd möglich wird. Ein Aufstauen soll deshalb jeweils nur kurzzeitig erfolgen, wobei auch immer ein ausreichender Durchfluss in der Amecke gewährleistet bleibt, damit auch hier das Leben nicht beeinträchtigt ist. – Für einen ersten „Probestau“ muss es jedoch noch mehr Regen geben, um sowohl im Bach als auch für den Überlauf genug Wasser zu haben. Nicht zuletzt ist diese Maßnahme auch ein Wettlauf mit dem Klimawandel, der vermutlich …