Autor: bg

Fröndenberg, Unna, Holzwickede: Weißstorchzug, ausgedünnte Bestände von Wespenbussarden, Baumfalken, Grauschnäppern, kaum Schmetterlinge, 02.08.2024 (B.Glüer)

In der Vogelwelt ist es inzwischen schon recht still geworden – sowohl, weil mauserbedingt die meisten Arten nicht mehr singen und das Brutgeschäft erledigt ist, als auch, weil vertraute „Protagonisten“ weiter sinkende Bestände haben oder aber das Brutgebiet Richtung Süden bereits verlassen haben. Unter den Spätbrütern gilt es derzeit vielleicht doch noch Baumfalken oder Wespenbussarde „dingfest“ zu machen. Beide Arten sind bei uns weiterhin rückläufig. Heute überflog ein Baumfalke die Hemmerder Wiesen (einen Brutverdacht im näheren Umfeld gibt es nicht). Gestern hielten sich 2 Baumfalken im Ruhrtal/Holzwickede auf (evtl. ein letztes Brutvorkommen im Südkreis). Ebenda auch ein Wespenbussardpaar mit ausgiebigen Balzspielen. Die Balzaktivitäten sprechen Anfang August leider für einen vorausgegangenen Brutverlust. Normalerweise sind um diese Zeit fast flügge Jungvögel im Horst, die ihre Elternvögel „auf Trab halten“, weil sie jetzt viel Nahrung brauchen. Paarspiele und Balz sind demgegenüber eher so etwas wie ein Verzweiflungsprogramm, denn 4 Wochen vor dem bevorstehenden Wegzug wird in keinem Fall mehr eine Brut begonnen. Leider konnten auch im mehrfach erwähnten Raum Frdbg.-Bausenhagen keine neuen Anhaltspunkte für eine Wespenbussardbrut gefunden werden. …

Fröndenberg: Mauersegler, Wespenbussarde u.a., 14.07.2024 (B.Glüer)

In diesen Tagen geht die Saison der meisten Mauersegler bereits wieder zu Ende. Bei längerer Beobachtung fällt auf, dass die lauten und spektakulären Flugspiele vor allem in der Nähe der Brutstätten kürzer und scheinbar hektischer werden – so als „säße man abreisebereit auf gepackten Koffern“. Auch die Versorgungsflüge für die noch in den Nestern sitzenden Jungen gehen deutlich zurück. Dadurch verlieren die Jungvögel beim Erreichen der Flugfähigkeit bis zu 10 g an Gewicht – als ginge es darum, das „ideale Wettkampfgewicht“ zu bekommen. Bekanntlich verlassen die Jungvögel sofort nach dem Ausfliegen vollkommen auf sich allein gestellt ihre Brutheimat Richtung Mittelmeer. Trotz des Insektenmangels halten sich die meisten Mauerseglerpopulationen auf niedrigem, aber stabilem Niveau. Problematisch ist allerdings das durch energetische Gebäudesanierungen weiter rückläufige Brutplatzangebot, so dass künstliche Nisthöhlen an Bedeutung gewinnen. .

Fröndenberg: Alarmierender Bestandseinbruch bei den Mauerseglern in der Stiftskirche, 03.07.2024 (B.Glüer)

Eine zweite Kontrolle der Mauerseglerkolonie im Turm der Fröndenberger Stiftskirche erbrachte heute nach den sehr ernüchternd schlechten Zahlen der ersten Kontrolle am 01. Juni `24 leider nicht den erhofften Anstieg der niedrigen Zahlen durch späte Zusatzbruten, sondern  – im Gegenteil – einen weiteren alarmierenden Einbruch! Von den erschreckend wenigen 14 Bruten des 01.06. (vgl. https://www.oagkreisunna.de/2024/06/05/froendenberg-unna-flussregenpfeiferbruterfolg-weitere-waldohreulen-erste-bilanz-der-mauerseglerkolonie-in-der-stiftskirche-baumpieper-brutverlust-kiebitze-u-a-05-06-2024-b-glueer/) waren heute nur noch 5 (!) Bruten mit insgesamt 10 Jungvögeln (5×2) übrig. Hinzu kommen zwei Spätbruten mit 1×1 und 1×2 Eiern. Mit insgesamt also nur 7 Bruten ist das die schlechteste Bilanz seit Beginn der Aufzeichnungen aller Bruten in der Stiftskirche im Jahre 1997. Die bisher niedrigste Brutpaarzahl lag bei immerhin 17 erfolgreichen Bp, so dass man in diesem Jahr von einem regelrechten Zusammenbruch der Brutkolonie sprechen muss!

Fröndenberg / Unna: Flussregenpfeiferbruterfolg, weitere Waldohreulen, erste Bilanz der Mauerseglerkolonie in der Stiftskirche, Baumpieper-Brutverlust, Kiebitze u.a., 05.06.2024 (B.Glüer)

Freud und Leid liegen gerade in der Hauptbrutzeit der Vögel oft nah beieinander. Vor allem bei rückläufigen Arten erfreut jeder Fund und erst recht jeder Bruterfolg – und es schmerzt ganz besonders, wenn Bruten dann doch scheitern. Die Kiebitzsaison hat ihren Höhepunkt überschritten und eine vorläufige Bilanz – etwa für die Hemmerder Wiesen – ist doch ernüchternd. Ein gutes Dutzend Gelege (im Grünland teils nicht einsehbar) hätte rechnerisch mit je 4 Eiern in der Summe >40 Jungkiebitze hervorgebracht. Tatsächlich ist wohl nur ein halbes Dutzend flügge geworden. Eines von mehreren Nachgelegen (nach Verlust der Erstbrut) steht noch im besonderen Fokus (siehe Fotos unten). Im Wassergewinnungsgelände (Frdbg.-Langschede) hat es bisher nur ein Flussregenpfeifer-Paar (von drei Paaren) bis zur Halbwüchsigkeit von 4 Jungen geschafft. Im Bausenhagener Schelk verläuft die Brutsaison für die Baumpieper (vgl. Meldung vom 30.05.) weniger erfreulich: eine besiedelte Aufforstungsfläche wurde dieser Tage mit Freischneidern von einem sechsköpfigen Arbeitstrupp kahlgeschoren. Mitbetroffen waren/sind hier unter anderem auch Bruten von Goldammern, Neuntöter, Dorngrasmücken, Fitissen u.a.. Im Gespräch mit dem während der Arbeiten herbeigerufenen Förster und dem Waldbesitzer …

Fröndenberg / Unna: NABU-Aktion „Stunde der Gartenvögel“, neue „Rote Liste“ und Reviersuche bei Wespenbussarden, Trauerschnäppern, Grauschnäppern, Baumpiepern, Flussregenpfeifern u.a., 30.05.2024 (B.Glüer)

„Alle Vögel sind schon da …“ (???) Der Titel des Volkslied-Klassikers, der einst schwärmerisch den vogelkundlichen Zauber des Frühlings besang, stellt sich in der heutigen Vogelbeobachtung inzwischen längst eher als bange Frage! Zwei „Großereignisse“, die unsere schwindende Artenvielfalt thematisieren, haben jüngst immerhin auch die Medienlandschaft beschäftigt. So hat der NABU ein weiteres Mal mit der viel beachteten Aktion „Stunde der Gartenvögel“ unsere Vogelwelt durch 58 000 teilnehmende Beobachter erfasst (die Ergebnisse liegen jetzt vor). Und zum zweiten wurde für NRW durch Oliver Krischer (Umweltministerium) eine aktualisierte Rote Liste, die gern als „Fieberthermometer des Patienten Natur“ bezeichnet wird, vorgestellt. Auch wenn die „Stunde der Gartenvögel“ als sogenannte Citizen Science (=Bürgerforschung durch Laien) methodische Schwächen hat, so zeigen die Ergebnisse doch interessante Trends oder sogar Alarmzeichen, die aufhorchen lassen. In diesem Jahr etwa ist im Häufigkeits-Ranking wieder der Haussperling unter 1,2 Mio. gemeldeten Vögeln der „Sieger“ (jedoch mit einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um -5 %). Auch Platz 2 und 3 (Amsel und Kohlmeise) halten ihre Position – jedoch mit je -7 % Einbuße. Andere Artzahlen sind …

Fröndenberg: Zwergschnäpper, 22.05.2024 (B.Glüer)

Bei der morgendlichen „Hunderunde“ kam es heute um 8.15 Uhr zu einer seltenen Begegnung nördlich von Frdbg.-Hohenheide: bei wolkenverhangenem Himmel und Windstille meldete sich über mehrere Minuten als „Solist“ und derzeit einziger Sänger ein Zwergschnäpper. Er sang aus den dicht belaubten Wipfeln von Alleebäumen (Linden) entlang der Ostbürener Straße – vor einer Gehölzkulisse des benachbarten Golfplatzes „Am Winkelshof“. Leider war er im dichten Blattwerk nicht zu sehen, obwohl er nur wenige Meter über mir war. Der Zwergschnäpper kommt schwerpunktmäßig im Nordosten Deutschlands und im Alpenraum als Brutvogel vor und wurde in NRW bisher nur ca. 45 mal nachgewiesen. Das hängt wohl auch mit seinen Zugrouten zusammen, die nach SO ausgerichtet sind. Er überwintert nämlich nicht – wie die meisten unserer Zugvögel – im Mittelmeerraum, bzw. in Afrika, sondern in Pakistan und Indien.

Unna / Bönen / Hamm / Fröndenberg: Vierte Vogelerfassung entlang der ehemaligen Bahntrasse von UN-Königsborn bis HAM-Kump, u.a. auch Wespenbussarde, Teichrohrsänger, Rebhühner, 19.05.2024 (B.Glüer)

Nach 2020, 2022 und 2023 wurde am Pfingstsamstag, 18.05.24, zum vierten Mal per Zufallserfassung der gesamte Vogelbestand (alle sichtbaren und hörbaren Arten und Individuen) entlang des als Radweg ausgebauten Bahndammes zwischen HAM-Kump und UN-Königsborn auf einer Strecke von 10,5 km dokumentiert. Alle aktuell ermittelten Arten mit Individuenzahlen (absteigend nach Häufigkeit) und in Klammern den Zahlen vom 18.05.2023, 18.05.2022 und dem 23.05. 2020 sind unten gelistet. Bei einzelnen Arten scheint sich über den Fünfjahreszeitraum ein Trend abzuzeichnen, bzw. die aktuelle Situation hebt sich signifikant ab. So setzt sich der negative Trend bei der Dorngrasmücke auch in diesem Jahr fort. Deutlich rückläufig scheinen auch Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Mauersegler oder sogar Mäusebussard und Goldammer zu sein. Manche Arten wurden trotz intensiver Suche nicht gefunden: Feldsperling, Sumpfmeise, Wiesenschafstelze, Hausrotschwanz, Schwanzmeise, Klappergrasmücke (durch derzeitige Jungenaufzucht möglicherweise eher heimlich – kommen auf der Zählstrecke vermutlich mit einzelnen Revieren vor – außer dem Feldsperling oder der Weidenmeise, die schon lange nicht mehr gemeldet wurden). Auffällig stark vertreten waren Amsel (nach zurückliegenden Einbrüchen durch Usutu-Epidemien?), Buchfink oder der Buntspecht (Profiteur sterbender Wälder?). Manche Arten …

Fröndenberg / Unna: Pirol, Grauschnäpper, Baumpieper, Neuntöter, Steinschmätzer, Schwarzkehlchen, Kiebitze (Brutbilanz), Gelbspötter, Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger, Waldkauzbruterfolg u.a., 15.05.2024 (B.Glüer)

Nach der gestrigen Entdeckung von Hartmut Brecher im Hemmerder Schelk konnte heute auch im westlich gelegenen Bausenhagener Schelk ein Pirol ausgemacht werden. Er rief immer wieder aus den Kronen eines Buchenhochwaldes und flog mehrmals in einen benachbarten Borkenkäfer-Fichtenbestand und war auf den kahlen Zweigen schön zu sehen. Dort auch ein Grauschnäpper neben insgesamt mindestens drei weiteren Revier haltenden Grauschnäppern. Außerdem mindestens 1 Baumpieperrevier und auf einer Aufforstungsfläche ein Neuntöterrevier. In den Hemmerder Wiesen lässt sich nach dem Schlupf des letzten verbliebenen Kiebitzgeleges eine vorsichtige Bilanz der Brutsaison ziehen. Es hat im NSG wohl mindestens 11 Gelege gegeben, wovon 7 auf einer Stoppelbrache – die übrigen in der vernässten Kernzone des Grünlandbereichs angelegt worden waren. Rechnerisch wären nunmehr >44 Küken zu erwarten. Tatsächlich sah man heute 2 relativ große Küken im nassen Grünland und 2 ähnlich große auf der benachbarten Ackerfläche. Selbst wenn noch weitere Küken anzunehmen sind, scheinen die Verluste doch relativ hoch zu sein. „Nebenbei“ sind im NSG derzeit noch je 2 Reviere von Gelbspöttern, Teichrohrsängern, Sumpfrohrsängern, und bis zu 3 Kuckucke erwähnenswert (heute …

Unna: Erster Kiebitznachwuchs (!), Schwarzkehlchen u.a., 16.04.2024 (B.Glüer)

Von den mindestens 8 bisher erfolgreich verlaufenen Kiebitzbruten der Hemmerder Wiesen hat das erste Gelege heute Küken hervorgebracht! Damit ist für dieses Gelege eine erste „Etappe“ der gefahrvollen Nachwuchsproduktion geschafft. Jetzt gilt es für die noch sehr anfälligen Küken die nächsten Tage zu überstehen. Nach mindestens einer Woche sind sie schon wesentlich mobiler und widerstandsfähiger. Außerdem im NSG unter anderem eine größere Gruppe von rastenden Waldwasserläufen (>13), 2 Grünschenkeln, 2 Bekassinen, bereits >3 Dorngrasmücken, 1 Grauganspaar mit 6 Jungen, einem ebenfalls Junge führenden Blässhuhnpaar, sowie 2 brütende Kanadagänse. Möglicherweise steht die erfolgreiche Nachwuchsproduktion im Zusammenhang mit einer konsequenten Verfolgung von Bodenprädatoren (insbesondere der Waschbären) in der zurückliegenden Jagdsaison. Bemerkenswert sind weiterhin im östlichen Umfeld des NSGs 4 (!) Schwarzkehlchenreviere. Mindestens ein fünftes Schwarzkehlchenrevier fand sich im Hemmerder Ostfeld.

Fröndenberg / Unna: Ringdrosseln, Schwarzkehlchen, Kranich, Flussregenpfeifer, Bruchwasserläufer, Kampfläufer, Waldwasserläufer, Kiebitze u.a., 14.04.2024 (B.Glüer)

In der Strickherdicker Feldflur heute unter anderem 2 männliche Ringdrosseln (Mitbeobachter: Konrad Roggenbuck), sowie das von H. Knüwer bereits gemeldete männliche Schwarzkehlchen. Weiterhin noch keine Steinschmätzer oder Braunkehlchen. Im Wassergewinnungsgelände bei der DDA-Wasservogelzählung bemerkenswert 5 Waldwasserläufer, ein Paar Flussregenpfeifer balzend. In den Hemmerder Wiesen unter anderem auch heute >1 Kranich, >7 Kiebitzbruten, 6 Bruchwasserläufer, 1 Grünschenkel, 1 Kampfläufer, 1 Schwarzkehlchen (m), 1 Dorngrasmücke.

Bönen: Steppenkiebitz, 01.-06.04.2024 (Hartmut Brecher, Malte Busch, Gisbert Herber-Busch, Stefan Helmer, Roben Hirschberg, Frederik Holthoff, Hermann Knüwer, Björn Nikula, Hartmut Peitsch, Clemens Rethschulte, Marvin Stahl, Ralf Volmer, Gregor Zosel, Melder: B.Glüer)

Vorweg einige Bemerkungen zu dieser seltenen Ausnahmebeobachtung. Jeder Vogelbeobachter kennt sicher den inneren Konflikt beim Fund ganz besonderer Raritäten zwischen dem Wunsch, die Freude über eine solche Entdeckung sofort zu teilen und sie publik zu machen und dem Bedürfnis, nicht gleichzeitig einen Ansturm auf den seltenen Gast auszulösen, der diesen möglicherweise schnell vertreibt. Hier kam hinzu, dass der Beobachtungsort auf einem Brutfeld von Kiebitzen mit mindestens 4 Brutpaaren und insgesamt bis zu 12 anwesenden Kiebitzen lag. Deren Nester liegen teils im Nahbereich angrenzender Wege und wären durch einen Beobachteransturm ebenfalls gefährdet worden. So wurde dann der Fund nur in kleinem Kreis kommuniziert und kommt jetzt erst nachträglich zur Veröffentlichung. Dass der Vogel erstaunliche 6 Tage vor Ort blieb, spricht für das umsichtige Verhalten aller hier genannten Beobachter. Die Beobachtung aus dem Auto heraus ermöglichte weitgehend störungsfreie Einblicke aus teils weniger als 30 Metern. Bei der Suche nach Kiebitznestern per Fernglas auf einer Stoppelbrache im Gewerbegebiet „Am Mersch“/Bönen wurde der adulte Steppenkiebitz am 01.04. erstmals entdeckt. Der Fund war sicherlich ein großer Zufall, denn mit der …

Unna / Bönen: Nachtigall, Klappergrasmücke, Rohrweihe, 07.04.2024 (B.Glüer)

Ergänzend zum Beitrag von Achim Pflaume (siehe unten) lässt sich für die Hemmerder Wiesen noch ein frühes Datum anfügen – dort sang heute die erste Nachtigall. Im Bönener Gewerbegebiet „Am Mersch“ außerdem unter anderem eine erste Klappergrasmücke, 2 Fitisse und ein Mischsänger (Zilpzalp x Fitis). Über dem Kiebitzbrutfeld eine von den Kiebitzen heftig attackierte und dann aus dem Gebiet „herauseskortierte“ Rohrweihe (Mitbeobachter: Clemens Rethschulte).

Fröndenberg / Unna: Mönchsgrasmücke, Kernbeißer, Saatkrähen, Schwarzkehlchen, Kiebitze, Kampfläufer, Alpenstrandläufer u.a., 29.03.2024 (B.Glüer)

Auch für mich gab es heute (endlich) die ersten Mönchsgrasmücken mit mindestens 2 Gesangsrevieren im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede. Ebenda erfreulich außerdem >6 (!) Kernbeißer, 2 Waldwasserläufer. Im Unnaer Osten siedeln wieder Saatkrähen an mindestens 2 Standorten: 23 Nester in UN-Lünern und 30 Nester (erstmals) in UN-Stockum. Intensive Nachsuche (unterstützt von Ute Becker und Hartmut Brecher) nach Schwarzkehlchen ergab im Raum UN-Hemmerde/UN-Westhemmerde beachtliche 7 (!) Reviere. Evtl. sind da noch zwei weitere nahe Unna denkbar. Der Aufwärtstrend dieser Art scheint weiter anzuhalten. In den Hemmerder Wiesen scheinen inzwischen 3 Kiebitze zu brüten, während unverändert eine relativ hohe Zahl von >35 Altvögeln im NSG ist. Obwohl schon vor mehr als 2 Wochen intensiv gebalzt und an Nestmulden gearbeitet wurde, ist das eine wider Erwarten geringe Zahl. An interessanten Rastvögeln vor Ort heute unter anderem 4 Kampfläufer, 1 Alpenstrandläufer, 7 Löffelenten, 1 Pfeifentente, >70 Krickenten, 7 Silberreiher.

Fröndenberg / Unna / Kr. SO: erste Rauchschwalben, Rohrweihe, Kornweihe, Flussregenpfeifer, Rotschenkel, Alpenstrandläufer, erste Kiebitzbrut, Schwarzkehlchenreviere, Waldkauzbrut, Schleiereulen, Uhu, Rostgänse u.a., 22.03.2024 (B.Glüer)

Der Heimzug vieler Zugvögel bringt dieser Tage viel Bewegung in die heimische Vogelwelt. Am späten Nachmittag über der Kiebitzwiese (Frdbg.) die für mich ersten Rauchschwalben (2 Exmpl.) und in den Hemmerder Wiesen (meine) erste Rohrweihe (w). Ebenda am Montag (18.03.) neben 2 Alpenstrandläufern, 1 Rotschenkel, ca. einem Dutzend Bekassinen, noch hohe Kiebitzbestände mit annähernd 50 Exmpl. und auch noch >12 Silberreiher (heute nur noch 3 Exmpl.) und noch immer einem knappen Dutzend Blässgänsen (heute inzwischen wohl abgezogen). Gestern dort für mich erste Flussregenpfeifer (5 Exmpl.) und heute dort u. a. 5 Waldwasserläufer. Das anlaufende Brutgeschäft bringt ebenfalls tägliche Neuerungen: seit dem 20.03. brütet in den Hemmerder Wiesen ein erster Kiebitz. Auch Schwarzkehlchen balzen bereits intensiv (1 Bp in den Hemmerder Wiesen, 1 Bp nahe Steinen-Moskau und ein drittes auf der Büdericher Haar knapp jenseits der Kreisgrenze). Unter dem eigenen Dach (Frdbg.-Hohenheide) „tobt“ ein erbitterter Konkurrenzkampf um zwei Schleiereulenkästen. Gleich drei sehr ungleiche Paare haben Tatsachen geschaffen: ein Kasten ist von Turmfalken belegt mit häufigen Kopulationen u. Beuteübergaben. Im zweiten Kasten brütet ein Waldkauz auf 3 …

Unna/Fröndenberg: Rebhuhnzählung im Rahmen des landesweiten DDA-Monitorings, 15.03.2024 (Ute Becker, Hartmut Brecher, Malte Busch, Bernhard Glüer, Alfred Haberschuss, Hermann Knüwer, Falko Prünte, Clemens Rethschulte)

Inzwischen liegen die Ergebnisse der diesjährigen Rebhuhnzählung im Rahmen des landesweiten DDA-Rebhuhnmonitorings vor. Wie schon in zwei Jahren zuvor (2022/23) wurden im Südkreis/UN 18 zuvor festgelegte Untersuchungsstrecken von 8 Beobachtern nach einem standardisierten Verfahren kontrolliert. Die Testgebiete sind so gewählt, dass jeweils Optimalhabitate und damit auch die größtmögliche Rebhuhnverbreitung erfasst werden konnte. Wälder, Siedlungsräume und andere ungeeignete Habitate blieben unberücksichtigt. Dadurch konnte ein relativ vollständiger Überblick über die dortige Rebhuhnpopulation ermittelt werden. Ein Zeitfenster von Ende Februar bis Ende März gilt methodisch für die Erfassung als besonders zielführend, weil sich jetzt die Winterketten auflösen und Paar-Reviere für eventuell spätere Bruten besetzt und von den Hähnen durch Rufen markiert werden. Von den 18 Untersuchungsgebieten erwiesen sich 12 als unbesetzt. In 6 Gebieten fanden sich insgesamt 8 rufende Hähne. Mindestens zweimal wurden Hähne jeweils von einer Henne begleitet. Möglicherweise entscheidet generell das Vorhandensein einer Henne, ob ein Revier dauerhaft gehalten wird. Unverpaarte Hähne scheinen auf Partnersuche immer wieder umherzustreifen. So wurden bei Mehrfachkontrollen einzelne zunächst besetzte Reviere verlassen und andere unbesetzte Reviere später doch mit einem Rufer …