Autor: hk

Unna: Wespenbussard, Rohrweihe, Turmfalke, Rotmilan, Weißstorch u.a.m. am 03.09.2023 (H. Knüwer)

Früh morgens verwehrte im Bereich Vinning/Dreihausen dichter Nebel mit Sichtweite unter 50 m eine Beobachtung des erwarteten Wespenbussardzuges. Beim zweiten Beobachtungsversuch ab 10.45 Uhr, die Sicht hatte sich etwas verbessert, war bereits beim Ankommen der erste ziehende Wespenbussard im Nebel schemenhaft zu erkennen. Und dann folgten Schlag auf Schlag weitere. Insgesamt waren es 42 (!) Wespenbussarde. Nachfolgend die Uhrzeiten und Anzahlen im Detail: 10.45 – 1; 10.58 – 8; 11.00 – 12; 11.03 – 2; 11.07 – 5; 11.25 – 11, 11.37 – 3. Möglicherweise sind einige dieser Vögel dann auch über die Kiebitzwiese hinweggezogen (s. heutige Meldung von K. u. A. Matull). Obwohl die Beobachtung noch bis 14.30 Uhr fortgeführt wurde, gab es nach der letzten Sichtung vor Mittag keinen weiteren Wespenbussard mehr zu sehen. Es schien so, als wenn sich der Zug, vielleicht wegen der Nebelwand (?), aufgestaut haben könnte und dann eine Zugwelle in kurzer Zeit durchgerauscht ist. Nebenbei konnten noch sechs ziehende Rohrweihen, vier ziehende Sperber, 5-10 Rotmilane, etwa 10 Turmfalken, ungezählte Mäusebussarde, zwei Kiebitze und neun ziehende Weißstörche notiert werden.

Fröndenberg / Unna: Mornellregenpfeifer, Wespenbussard, Rohrweihe, Baumfalke, Weißstorch und Mauersegler am 02.09.2023 (H. Knüwer)

Der heutige Tag begann schon recht vielversprechend mit einem um 8.30 Uhr ziehenden Mornellregenpfeifer über der „Großen Wand“ in Fröndenberg. Durch seine markanten Rufe ließ er sich als solcher eindeutig erkennen. An selbiger Stelle eröffneten dann um 8.45 Uhr die ersten vier Wespenbussarde den heutigen, bis in den Nachmittag anhaltenden Wespenbussardzug. Diese vier hatten wohl im Nahbereich die Nacht verbracht, denn einer startete aus einem Wäldchen und die anderen folgten sehr niedrig. Im Einzelnen waren zu sehen: Große Wand – 7.40-11.45 Uhr (zeitweilig mit B. Glüer): insgesamt 25 [7, 5, 2×3, 2×2, 3×1] Vinning/Dreihausen – vormittags (B. Glüer): weitere 16 Vinning/Dreihausen – 13.15-16.15 Uhr: insgesamt 34 [10, 2×6, 3, 2, 7×1], der letzte Vogel wurde um 15.35 Uhr gesehen. Soweit das Alter und Geschlecht zu erkennen war, machten adulte Männchen die Mehrzahl aus. Diese ziehen überwiegend vor den adulten Weibchen und diese vor den Jungvögeln. In den nächsten Tagen dürfte der Anteil der ziehenden Jungvögel demnach noch ansteigen. In beiden Beobachtungsbereichen u.a. auch noch bemerkenswert: neun ziehende Rohrweihen und zwei jagende Baumfalken. Bei Dreihausen schraubten …

Fröndenberg: Greifvogelbeobachtungen am 26.08./27.08.2023 (H. Knüwer)

Der Greifvogelzug nimmt allmählich Fahrt auf. Dies war Anlass, im Bereich der „Großen Wand“ in Fröndenberg mal gezielt Ausschau zu halten, zumal jetzt ja auch mit durchziehenden Wespenbussarden zu rechnen ist. Immerhin wurden in Falsterbo (SW-Schweden) bis zum 25.08. bereits über 700 ziehende Wespenbussarde gezählt. An der Großen Wand war lediglich einer zu sehen, der aber kein Zugverhalten zeigte, sondern zum Hemmerder Schelk flog. Möglicherweise wollte er sich dem länger anhaltenden Dauerregen am heutigen Vormittag entziehen (deshalb auch die Zählunterbrechung). Insgesamt waren (mind.) 60-65 Vögel in neun Arten zu sehen. Dabei zeigten Sperber und auch Rohrweihen gerichtetes Zugverhalten (auf SW- bzw. topographiebedingt W-Kurs). Bei Rotmilan, Mäusebussard und Turmfalke ließ sich die tatsächliche Zahl nicht exakt ermitteln. Die von Osten/Nordosten einfliegenden Vögel könnten die Lücken aufgefüllt haben, die durch nach Westen abziehende Vögel hinterlassen wurden. Insofern sind in nachfolgender Übersicht lediglich Mindestzahlen angegeben. Die reale Anzahl mag bei den zuvor genannten Arten höher anzusetzen sein.

Bönen: Wespenbussard am 19.08.2023 (H. Knüwer)

Ein Wespenbussard (M) flog am Nachmittag südlich von Lenningsen flach über ein abgeerntetes Weizenfeld und landete auf einer Strohreihe. Minutenlang schaute er hin und her, bevor er sich, teils laufend, teils kurze Strecken fliegend, einem Graben näherte, wo er in einem randständigen Brennesselbestand verschwand. Offensichtlich war er auf der Suche nach Wespennestern. Diese können Wespenbussarde auch in dichter und hoher Vegetation auffinden.

Unna: Weißstorch am 16.08.2023 (H. Knüwer)

Am Nachmittag kreisten mindestens 65 Weißstörche minutenlang über den Hemmerder Wiesen. Ihnen gesellten sich sechs weitere hinzu, die sich in den Wiesen neben den beiden ansässigen Brutvögeln aufgehalten hatten. Das Brutpaar folgte ihnen nicht und bleibt dem Gebiet weiterhin treu.

Unna / Fröndenberg: Weißstorch, Wespenbussard, Rotmilan, Baumfalke, Nachtigall und Neuntöter am 08.08./10.08.2023 (H. Knüwer)

Das angestammte Weißstorch-Brutpaar der Hemmerder Wiesen ist noch immer im Gebiet anwesend, während die Jungstörche bereits abgezogen sind. Früh am heutigen Morgen flog ein Wespenbussard (Weibchen) vom Böschungsrand der Amecke auf und verschwand in Richtung eines nahen Wäldchens. Etwa 30 Minuten später kehrte er zurück und lieferte sich ein Scharmützel mit einem jungen Rotmilan und einer Rabenkrähe. Anschließend flog er geradlinig nach Norden weg. Im Gebiet auch eine Nachtigall und ein Neuntöter (beide nur gehört) sowie insgesamt drei diesjährige Rotmilane. Am 08.08. versuchte ein vorjähriger Baumfalke, eine der über den Wiesen jagenden Schwalben zu erbeuten. In der Strickherdicker Feldflur waren heute drei junge Neuntöter, mehrere diesjährige Rotmilane und zwei Rohrweihen (vorjähriges Männchen und ein diesjähriger Vogel) zu sehen. Die junge Rohrweihe zeigte keine Bindung zu einem engeren Bereich in der Feldflur, sondern schraubte sich sehr hoch und zog nach Norden ab. Auch gab es keinen Kontakt mit dem heute gesehenen vorjährigen Männchen. Dass es sich um einen Jungvogel gehandelt haben könnte, der in dieser Feldflur (vielleicht in einem der noch immer nicht abgeernteten Weizenfelder) erbrütet …

Unna: Weißstorch und Schwarzstorch am 04.08.2023 (H. Knüwer)

Nach Mittag hielten sich in den Hemmerder Wiesen 11 Weißstörche und 2 Schwarzstörche auf. Offenbar bilden sich bei den Weißstörchen bereits Trupps, bevor es auf die große Reise geht. Bei den beiden Schwarzstörchen handelte es sich um einen Alt- und einen diesjährigen Vogel. Nach einiger Zeit startete die Storchenschar, schraubte sich sehr hoch und zog Richtung SW ab.

Fröndenberg: Rohrweihe, Schwarzmilan, Turmfalke, Neuntöter, Mauersegler, Heidelerche und Rauchschwalbe am 01.08.(26.07.) 2023 (H. Knüwer)

Am Nachmittag in der Strickherdicker Feldflur: Ein Schwarzmilan, erneut eine jagende Rohrweihe (ad. W.), ein Neuntöterpaar mit flüggem Nachwuchs, ca. 30 flach über die noch nicht abgeernteten Weizenfelder jagende Rauchschwalben und zeitweilig bis zu 60-80 jagende Mauersegler. Etwas unerwartet war im selben Gebiet die Beobachtung einer auffliegenden Heidelerche am 26.07. Überraschend war auch heute die Beobachtung der Nahrungsaufnahme bei einem diesjährigen Turmfalken. Der Falke flog immer nur kurze Strecken auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg. Zu Fuß suchte er den Wegrand ab und verspeiste in aller Seelenruhe nicht etwa eine Maus, einen Regenwurm, ein Heupferd oder einen Laufkäfer, sondern eine dicke Nacktschnecke. Im Handbuch der Vögel Mitteleuropas sind Mollusken als Beute von Turmfalken nicht erwähnt. Die Unerfahrenheit des Jungvogels mag ein Grund sein, weshalb auf diese schleimige Kost zugegriffen wurde. Insgesamt hielten sich heute mindestens 7-10 Turmfalken (meist diesjährig) in dieser Feldflur auf.

Fröndenberg: Silberreiher, Weißstorch, Waldwasserläufer, Flussuferläufer und Grauschnäpper am 20.07.2023 (H. Knüwer)

Am Vormittag hielten sich vor dem Aussichtshügel der Kiebitzwiese u.a. zwei (übersommernde) Silberreiher, zwei Flussuferläufer und ein Waldwasserläufer auf. Die beiden Altstörche des Mastpaares standen auf der oberen Traverse eines der dortigen Strommasten und klapperten wiederholt, als wollten sie ihre drei fast flüggen Jungstörche zum Fliegen animieren. Erfreulich war die Beobachtung eines Grauschnäppers auf einem Gartenzaun am NW-Rand des Hemmerder Schelk‘s. Sollte es sich um einen Brutvogel handeln, wäre dies ein schöner weiterer Nachweis des in diesem Jahr offenbar eher geringen Grauschnäpper-Brutvorkommens.

Fröndenberg / Unna: Schwarzmilan, Feldschwirl, Sumpfrohrsänger, Neuntöter, Baumpieper und Hausrotschwanz am 07.07.2023 (H. Knüwer)

Gegenwärtig sind relativ viele Jungvögel unterwegs. So hat auch das im Nahbereich der Kiebitzwiese ansässige Schwarzmilanpaar erfolgreich mindestens einen Jungvogel aufgezogen. Dieser hat seinen Jungfernflug wohl schon vor Tagen erfolgreich absolviert und trainierte auch heute sein Flugvermögen. Am Flößergraben eine Neuntöterfamilie, mehrere junge Sumpfrohrsänger und überraschenderweise noch ein singender Feldschwirl. Während im Hemmerder Schelk ein Baumpieper mindestens zwei Jungvögel versorgte, hatte ein junger Hausrotschwanz nahebei bereits den Familienverband verlassen und schlägt sich alleine durch.

Unna: Rotmilan, Rohrweihe, Wanderfalke, Turmfalke, Kuckuck, Kolkrabe, Schwarzkehlchen und Mauswiesel – 23.06. / 04.07.2023 (H. Knüwer)

In den Hemmerder Wiesen flog am 23.06. ein Wanderfalke laut rufend aus der Krone einer hohen Pappel ab; Alter und Geschlecht waren nicht zu erkennen. Kurze Zeit später tauchte eine jagende Rohrweihe (ad. W.) auf. Heute waren dann im Gebiet u.a. zwei Kolkraben, noch immer zwei rufende Kuckucke, die ersten drei diesjährigen Turmfalken und zwei jagende Rotmilane zu sehen. Ein Mauswiesel kreuzte den Stichweg. Im Hemmerder Ostfeld ebenso ein Rotmilan und ein männliches Schwarzkehlchen.

Fröndenberg: Rohrweihe, Rotschenkel, Waldwasserläufer und Schwarzkehlchen – 14.06./16.06.2023 (H. Knüwer)

In der Strickherdicker Feldflur hielt sich die letzten Wochen immer nur eine weibliche Rohrweihe auf. Heute waren es jedoch gleich zwei. Nach ihrem Verhalten scheint es sich um Nichtbrüter (zumindest für diesen Raum) zu handeln. Das wiederholt erwähnte Schwarzkehlchenpaar hat die Brut erfolgreich abgeschlossen. Mindestens zwei Jungvögel wurden am 14.06. umsorgt. Auf der Kiebitzwiese war am selben Tag u.a. ein Rotschenkel zu sehen, tags zuvor ein Waldwasserläufer.

Unna /Fröndenberg: Rohrweihe, Steinkauz, Rotschenkel, Neuntöter, Schwarzkehlchen, Eichhörnchen und Iltis – 02.06. / 06.06.2023 (H. Knüwer)

In den Hemmerder Wiesen war heute ein Rotschenkel an der großen Blänke zu hören. Ein Eichhörnchen ließ sich auf dem Hauptweg blicken. Am 02.06. querte ein junger, fast ausgewachsener Iltis den Weg und wuselte in der hohen Vegetation am Bach herum. Meine letzte Beobachtung dieser Art liegt schon viele Jahre zurück. Eine Belegaufnahme gelang leider nicht. In den letzten Wochen hielten sich auch zahlreiche Fledermäuse (kleine und mittelgroße Arten) im Nahbereich der Amecke und den umgebenden Gehölzbeständen auf. Direkt an einer viel befahrenen Straße südlich Lenningsen genoss heute am frühen Morgen ein Steinkauz die aufgehende Sonne. In der Strickherdicker Feldflur hat das dort des Öfteren schon gesehene Neuntötermännchen ein Weibchen gefunden. Auch das Schwarzkehlchenpaar auf einer der Feldvogelschutzflächen ließ sich heute bestätigen. Jungvögel waren allerdings (noch) nicht zu entdecken. Eine wiederholt auf der Wilhelmshöhe beobachtete Rohrweihe (mj. W.) war erneut bei der Jagd zu sehen.

Unna: Schwarzkehlchen am 02.06.2023 (H. Knüwer)

Im Windpark Ostbüren (Teil nördlich der A44) versorgt ein Schwarzkehlchenpaar im unmittelbaren Nahbereich eines der dortigen Windräder mindestens einen flüggen Jungvogel. So schön die dicht und hoch zugewachsenen Standflächen, z.T. sogar mit Einzelgebüsch versehen, für diese Kleinvogelart, für Rebhühner, für Mäuse oder Insekten auch sein mögen, für mäuse- oder aasfressende Arten sind diese attraktiven Flächen brandgefährlich. Wenn etwa Falken, Bussarde oder Milane das dargebotene Nahrungsangebot nutzen, laufen sie Gefahr, durch die Rotoren geschreddert zu werden (s.a.https://www.oagkreisunna.de/2023/02/07/unna-feldlerche-und-rebhuhn-sowie-weiteres-wea-kollisionsopfer-am-07-02-2023-h-knuewer/).