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Kamen: Sperber, 06.08.2024 (S. Florian)

In Kamen halten sich seit einiger Zeit in der Nähe der Seseke östlich der Ostenallee drei Sperber auf.
Es ist der zweite Sommer, in dem wir mindestens einen davon beobachten können.
Letztes Jahr haben wir ihn beim Nestbau gesehen und dieses Jahr konnten wir drei Sperber gleichzeitig beobachten.
Eine Zeitlang haben sie sehr intensiv die Tauben gejagt, wobei sie vor Kurzem nun selber von einem Schwarm aus 8 Elstern gejagt worden sind. Seither sieht man sie selten und eher vereinzelt.

Sperber-Männchen, Kamen, 28.03.2024 Foto: Susanne Florian

Schwerte/Fröndenberg/Holzwickede: Baumfalke, Rohrweihe, Schwarzmilane, Schwarzkehlchen, Neuntöter, abgeschlossene Weißstorchbruten, erste Krickenten, Pfeifente, Wasserralle, Habicht, Zwergtaucher, Hermelin&Mauswiesel u.a. vom 04.08.-10.08.2024 (K.&A.Matull)

Im NSG Mühlenstrang (Schwerte) früh morgens (4.8.) eine Neuntöter Familie mit 3 flüggen Jungvögeln. Des weiteren ebenda, nicht einmal 200 Metern auseinander, zunächst ein jagendes Hermelin und kurz darauf ein Mauswiesel. In der Umgebung sind alle Jungstörche flügge (3 am „Gutshof Wellenbad“, 3 in Geisecke selbst sowie 2 im Wassergewinnungsgebiet Hengsen). An der deutlich abgesenkten Ruhr ( Erneuerung der Wehrklappensteuerung in Schwerte-Villigst: https://www.wasserwerke-westfalen.de/newsroom/newsansicht/abstau-der-ruhr-am-wehr-villigst ) keine besonderen Beobachtungen.

Am gleichen Tag hatten ebenfalls alle Jungstörche auf der Kiebitzwiese (4 an 2 Brutplätzen) in Fröndenberg das Gebiet verlassen. Hier bis zu 5 Schwarzmilane gleichzeitig (teilweise auf Strommast kopulierend), wobei nur mit Sicherheit einer ein diesjähriges Federkleid aufwies. Ansonsten im Gebiet u.a. mindestens 3 mausernde Schwarzkehlchen, mindestens 3 diesjährige Neuntöter sowie ein von mehreren Rabenkrähen gemobbter Rothabicht. Ebenfalls konnte eine Wasserralle aus der Sichlerbucht gehört werden.

Mit der späten erfolgreichen Brut aus dem verwilderten Garten zum Zuweg der Röllingwiese in Schwerte sind alle Weißstorch-Bruten abgeschlossen. Hier haben beide Jungstörche mittlerweile ihren Jungfernflug hinter sich. In den Röllingwiesen selbst die gesamte Woche über regelmäßig zwei jagende Rohrweihen gleichzeitig, gestern eine. Darüber hinaus an gleicher Stelle unter anderem ein jagender Baumfalke, eine Pfeifente (1,0 mit Flügelhandicap), mehrere Zwergtaucher-Familien sowie 4 erste Krickenten.

Einer der Schwarzmilane vom 04.08.2024 über der Kiebitzwiese in Fröndenberg. (Foto: Andre Matull)
Diesjähriger Neuntöter am alten Aussichtshügel der Kiebitzwiese. 04.08.2024 (Foto: Andre Matull)
Ein weiterer zusammen mit jede Menge Distelfinken auf eben verblüten Disteln. Kiebitzwiese 04.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Mehrere mausernde Schwarzkehlchen ebenda am 04.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Weiteres Schwarzkehlchen auf der Kiebitzwiese am 04.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Alle Jungstörche haben auf der Kiebitzwiese das Gebiet verlassen, Es sind nur noch die Altvögel anwesend. Hier der wohl Tapferste aus dem Kreis Unna im Jahre 2024, welcher nach dem ungeklärten Tod des Partners während der Jungvogel-Versorgung eben jene die letzten 5 Wochen erfolgreich alleine versorgt hat. 04.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Mittlerweile flügge Jungstörche vom ehemaligen Windrad im Wassergewinnungsgebiet Hengsen, welche mit Sicherheit eine der besten Aussichten weit und breit haben dürften. Im Rahmen einiger Luftaufnahmen von der neuen WAA (Weitergehende Wasseraufbereitungsanlage) im Wasserwerk Hengsen entstanden Mitte Juli auch von den Störchen folgende Aufnahmen: https://www.youtube.com/watch?v=yduiqAxwF48 29.07.2024 (Foto: Andre Matull)
Quirliges Mauswiesel im NSG Mühlenstrang am 04.08.2024. Die Bezeichnung „Flink wie ein Wiesel“ kommt nicht von ungefähr. (Foto: Andre Matull)
Immerhin handelt es sich bei diesen Vertreter um eines der kleinsten Raubtiere der Welt, welches durchaus in der Lage ist Beute zu erlegen, die um ein vielfaches größer ist als dieses selbst. Durch ihren Körperbau sind sie hervorragend an die unterirdische Jagd in Mäusegängen angepasst. Hier ein beeindruckender Blick auf den Schädel mit Gebiss eines Mauswiesels: https://de.wikipedia.org/wiki/Mauswiesel#/media/Datei:Mustela_nivalis_03_MWNH_768.jpg  04.08.2024 (Foto: Andre Matull)
Flügge Jungstörche am Zuweg der Röllingwiese. 08.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Erfolgreich jagender Baumfalke auf der Röllingwiese am 10.08.2024. Dieser erschien in mehreren Durchgängen, pflückte wie ein schwirrendes Projektil mehrere Libellen von der Wasseroberfläche ab und verschwand wieder. (Foto: Andre Matull)
Seit mindestens 2 Jahren ist diese männliche Pfeifente (mit Flügelhandicap) ganzjährig immer mal wieder an der Röllingwiese zu beobachten. In den letzten Wochen war eben jene in der Mauserphase besonders heimlich. Langstrecken sind nicht mehr möglich. Gut, dass es solche Gebiete gibt. 10.08.2024 (Foto: Andre Matull)
Intensiv jagende Rohrweihe, welche immer wieder in den Gaukelflug überging, auf der Röllingwiese am 10.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
…landet kurz darauf an der Schilfkante. 10.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Da nimmt der Eisvogel auch lieber Reißaus. 10.08.2024 (Foto: Klaus Matull)
Hier verweilte die Weihe fast eine halbe Stunde in aller Ruhe und betrieb eine intensive Gefiederpflege. 10.08.2024 (Foto: Klaus Matull)

Fröndenberg: Wespenbussard, Mäusebussard, Rotmilan, Rohrweihe, Wanderfalke u.a.m. am 09.08.2024 (H. Knüwer, Mitbeobachter H. Maas, B. Glüer)

Heute Morgen war eine große Flugschau zu bewundern. Bei bedecktem Himmel und leicht böigem Wind nutzten zahlreiche Greifvögel und Raben die günstigen Bedingungen für neckische Flugspiele, gegenseitiges Mobben und Fangen. Die Szenerie glich einem Kindergarten, waren es doch überwiegend Jungvögel, die sich den Luftraum teilten und sich dort vergnügten. Während der etwa dreistündigen Beobachtungsdauer östlich von Bausenhagen waren zu sehen: acht Kolkraben (alle diesjährig), ein Wanderfalke (diesjähriges beringtes Weibchen), mindestens fünf Mäusebussarde (überwiegend diesjährig), mindestens sechs Rotmilane, zwei Turmfalken, eine nach Osten fliegende Rohrweihe (mehrjähriges Männchen) sowie – besonders erfreulich – zwei Wespenbussarde (Männchen und Weibchen). Auch am 06.08.24 tauchten im selben Gebiet zwei Wespenbussarde auf. Durch Fotovergleich bekam Bernhard Glüer heraus, dass er das heute gesehene Weibchen bereits mehrfach im Großraum Bausenhagen festgestellt hatte. Offenbar gibt es hier ein besetztes Revier. Vielleicht lässt sich ja noch herausfinden, ob es in diesem Bereich ein weiteres Brutpaar gibt.

Diese beiden Wespenbussarde (links Männchen, rechts Weibchen) beteiligten sich kaum aktiv bei den Luftspielchen, …
Diese beiden Wespenbussarde (links Männchen, rechts Weibchen) beteiligten sich kaum aktiv bei den Luftspielchen, … (Foto: H. Knüwer)
…wurden aber immer wieder in die Spielereien einbezogen.
…wurden aber immer wieder in die Spielereien einbezogen. (Foto: H. Knüwer)
Irgendwann war es aber offenbar auch dem Wespenbussard zu viel und er zog von dannen.Auseinandersetzing in der Luft mit Wanderfalke und Wespenbussard
Irgendwann war es aber offenbar auch dem Wespenbussard zu viel und er zog von dannen. (Foto: H. Knüwer)
Wenn gerade kein Spielgefährte zur Verfügung steht, dann muss auch mal zeitweilig ein Stöckchen als Spielzeug dienen. Der junge Wanderfalke hatte den Ast von einer toten Fichte abgebrochen.
Wenn gerade kein Spielgefährte zur Verfügung steht, dann muss auch mal zeitweilig ein Stöckchen als Spielzeug dienen. Der junge Wanderfalke hatte den Ast von einer toten Fichte abgebrochen. (Foto: H. Knüwer)
vier von acht jungen Kolkraben bei ihrer Luftakrobatik
vier von acht jungen Kolkraben bei ihrer Luftakrobatik (Foto: H. Knüwer)
spielerische Auseinandersetzung zwischen Wanderfalke und Kolkrabe
spielerische Auseinandersetzung zwischen Wanderfalke und Kolkrabe (Foto: H. Knüwer)
Wanderfalke und Kolkrabe: Wer gewinnt den Wettstreit?
Wanderfalke und Kolkrabe: Wer gewinnt den Wettstreit? (Foto: H. Knüwer)
Zwei junge Mäusebussarde tun es den Kolkraben gleich. (Foto: H. Knüwer)
Zwei junge Mäusebussarde tun es den Kolkraben gleich. (Foto: H. Knüwer)
David gegen Goliath? Hier duelliert sich der junge Wanderfalke mit einem jungen Mäusebussard. Einmal attackierte der Falke sogar einen vorbeifliegenden Graureiher.
David gegen Goliath? Hier duelliert sich der junge Wanderfalke mit einem jungen Mäusebussard. Einmal attackierte der Falke sogar einen vorbeifliegenden Graureiher. (Foto: H. Knüwer)

Fröndenberg / Unna: Fledermausmonitoring, Grauschnäpper, Mauerfüchse, Postillone, 08.08.2024 (B.Glüer)

Auf Initiative der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe läuft derzeit ein landesweites Fledermausmonitoring. Nachdem der NABU unter anderem auf dem Haarstrang mehr als 30 ha Wald kaufen konnte, war die Idee geboren, schwerpunktmäßig in diesem Areal Fledermausdaten für das landesweite Monitoring zu sammeln. Technisches Equipment und „Know-How“ wurde unter anderem vom „Institut für Tierökologie und Naturbildung GmbH“ aus Gonterskirchen beigesteuert. Es galt von 13 ausgewählten Probequadranten mindestens 8 auf Fledermausvorkommen zu untersuchen. Es wurden schließlich 10 Quadranten mit einem sogenannten Batcorder jeweils über 3 Nächte (also: 30 Nächte) auf Fledermaussignale überprüft. Dieses Gerät zeichnete durch einen Timer gesteuert jeweils von 20.00 Uhr abends bis 7.00 Uhr morgens Ultraschallsignale auf, die später mit einer speziellen Software ausgelesen und nach Fledermausarten analysiert werden. Von Anfang an wurde mit Spannung darauf geschaut, wo jeweils die besten Ergebnisse und die höchsten Signaldichten auftraten. Nach einer ersten Bereinigung der aufgezeichneten Signale (auch diverse Insekten erzeugen Ultraschallsignale) kamen pro Standort zwischen 129 und 1774 (!) Signale nach je 3 Nächten zusammen. In der Summe waren nach 30 Nächten 5 742 Signale aufgezeichnet. Natürlich entspricht diese Zahl nicht 5 742 Fledermäusen, denn es lässt sich nicht herausfiltern, ob an einem Standort nicht endlos oft immer dasselbe Tier vorbeigekommen ist. Trotzdem ist die Unterschiedlichkeit der Datendichte bemerkenswert. Parallel zur automatischen Aufzeichnung des Batcorders traf sich ein knappes Dutzend Fledermaussucher mehrmals im Untersuchungsgebiet, um ebenfalls mit spezieller Technik die geheimnisvollen Flattertiere aufzuspüren.

Bemerkenswert aus der Schmetterlingsfauna und der Vogelwelt: an mindestens 3 Stellen um Frdbg.-Bausenhagen gab es dieser Tage Beobachtungen von Mauerfüchsen (offenbar baut sich in der zweiten Sommerhälfte wieder ein kleiner Bestand auf). In den Hemmerder Wiesen bei aller sonst tristen Gesamtsituation der Schmetterlinge erfreuten mindestens 2 Postillone (= Wandergelbling), im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) an Weidenröschen 9 Raupen des Mittleren Weinschwärmers. Östlich Frdbg.-Bausenhagen 2 Grauschnäpper (ad).

Über 30 Nächte wurde auf dem Haarstrang um Frdbg.-Ostbüren akribisch nach Fledermäusen gesucht. – Hier im Bild ein Abendsegler in der Pflegestation von Sabrina Schreiter (Kamen), die bei der nächtlichen Suche tatkräftig mithalf …, 07.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Als erfahrener Experte erklärt hier Rainer Nowak, wie man mit sensibler Technik den Fledermäusen auf die Spur kommt …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

… bei fortschreitender Dunkelheit ist dem Ultraschall-Sonar der Fledermäuse nur noch mit „Hightech“ beizukommen …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… als stationäre Technik für jeweisl 3 Nächte pro Standort wird dieser Batcorder eingesetzt, der Ultraschall-Signale aufzeichnet, die später ausgelesen werden können …, 22.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… einer der ausgewählten Standorte mit Wiese und Waldrandstrukturen, die auf nächtlichen Fledermausbesuch hoffen lassen …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… eine vorläufige Analyse der hier gesammelten Signale (voriges Foto) ergibt später, dass der Fledermausbesuch tatsächlich zumindest respektabel war. Die eingesetzte Software liefert Ergebnisse unter Vorbehalt. Doch schon reine Zahlen beeindrucken: 464 aufgezeichnete Fledermaussignale (unterer Grafikrand) und eine Stufe darüber werden >4 Gattungen angegeben. Die darüber ausgelesenen Arten sind vermutlich fehlerbehaftet und bedürfen noch einer genaueren Überprüfung …, August `24 (Ausarbeitung: Rainer Nowak)

… die Karte zeigt das gesamte Untersuchungsgebiet um Frdbg.-Ostbüren. Alle 10 Einsatzorte des Batcorders sind eingetragen. Es sind jeweils die Nr. des Standortes, das Datum von Auf- und Abbau und die Summe der jeweils aufgezeichneten Fledermausdateien ablesbar, August `24 (Ausarbeitung B.Glüer u. R. Nowak)
Wie „Phönix aus der Asche“ … – lange vermisst – jetzt an mehreren Stellen um Frdbg.-Bausenhagen mit einigen Exmpl. wieder aufgetaucht: Mauerfuchs. Hier ein männlicher Falter beim Sonnenbaden, 05.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… als weiterer „Überraschungsgast“ in den Hemmerder Wiesen: mindestens 2 Postillone (Wandergelbling). Links ist ein Weibchen an den gelben Einschlüssen im schwarzen Flügelrand zu erkennen, während die Männchen einen komplett schwarzen Flügelrand besitzen. Leider zeigen sie die Flügelinnenseite ausschließlich im Flug, 08.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Einer von 2 adulten Grauschnäppern östlich von Frdbg.-Bausenhagen, 08.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Lünen: Stieglitze am 05.08.2024 (A. Pflaume)

Auf dem Grundstück des AK Umwelt und Heimat in der Lüner Lippeaue haben sich wieder viele Stieglitze versammelt. Die vielen fruchtenden Exemplare der Nickenden Distel sind wie jedes Jahr ein hervorragendes Futterangebot. Bei meinem heutigen Besuch waren zunächst nur recht wenig Exemplare zu sehen. Das vielstimmige Gezwitscher aus allen Hecken lässt aber auf eine recht hohe Anzahl anwesender Vögel schließen. Da viele Disteln auch noch frische Blüten tragen, ist auch noch weiterhin ein hohes Nektarangebot für Insekten vorhanden.

Wespenbussard und viele Insekten

Am Samstag (3.8.24) gegen 10:15 Uhr schraubt sich ein männlicher Wespenbussard in Hengsen (Nähe der geplanten Ökozelle Lauerskamp /Feuerwache) in der einsetzenden Thermik hoch und fliegt, immer wieder kreisend, nach Westen ab. Ansonsten „tote Hose“ mit wenigen Mehlschwalben, noch weniger Rauchschwalben, keinem Mauersegler aber einem erfreulichen Trupp von ca. 15 – meist diesjährigen – Grünlingen an „Vogelbeeren“. Dafür ein tröstendes reges Insektenleben an und auf der Fläche der geplanten NABU-Ökozelle Lauerskamp.

Wespenbussard ♂
Hauhechelbläuling ♀
Schmalbauch-Wespe (unbestimmt)
Maskenbiene spec.
Gelbschwarze Klee-Blattwespe
Kleines Wiesenvögelchen

Fröndenberg: Weinschwärmer und Blutbär, 26.07.2024 (Ina Zimmermann)

In meinem Garten in Fröndenberg Ende Juli 2024 eine „kleine Schlange“ an einer meiner Nachtkerzen – Raupe des Mittleren Weinschwärmers. Zudem auch Blutbär-Nachwuchs am Jakobskreuzkraut in meinem Beet.

Raupe des Mittleren Weinschwärmers, Fröndenberg, 26.07.2024 Foto: Ina Zimmermann

Blutbär-Raupen, Fröndenberg, 26.07.2024 Foto: Ina Zimmermann

Bönen: Wespenbussard, Gauschnäpper u. Neuntöter am 04.08.2024 (H. Peitsch)

Am Kleykamp konnte heute morgen eine vielleicht ungewöhnliche Beobachtung gemacht werden. Ein Wespenbussard-Männchen stieg mit Beute auf um nach und nach an Höhe zu gewinnen. Ich hatte mit einer Wabe gerechnet die er als Beute mitnahm, aber erst bei der Bildbearbeitung zeigte sich, dass es sich nicht um eine Wabe sondern wohl um ein Taubenküken handelte. Er flog Richtung Norden bis er mit dem Fernglas nicht mehr zu sehen war, also mindestens bis Osterbönen vielleicht sogar weiter. Am Sesekeweg ein Neuntöter und >3 Grauschnäpper hoch in den Bäumen.

Wespenbussard vom Kleykamp abfliegend. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Wespenbussard vom Kleykamp abfliegend. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Wespenbussard mit ungewöhnlicher Beute. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Wespenbussard mit ungewöhnlicher Beute. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Wespenbussard
Hier ist zu erkennen, dass der Wespenbussard einen Vogel, möglicherweise ein Taubenküken wegträgt. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Wespenbussard, 04.08.24 Foto: Hartmut Peitsch
Nach einigen Runden gewinnt der Wespenbussard an Höhe und fliegt in nördliche Richtung davon. 04.08.24 Foto: Hartmut Peitsch
Neuntöter, 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Neuntöter, 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Grauschnäpper gerade abfliegend. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch
Grauschnäpper gerade abfliegend. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch

Fröndenberg, Unna, Holzwickede: Weißstorchzug, ausgedünnte Bestände von Wespenbussarden, Baumfalken, Grauschnäppern, kaum Schmetterlinge, 02.08.2024 (B.Glüer)

In der Vogelwelt ist es inzwischen schon recht still geworden – sowohl, weil mauserbedingt die meisten Arten nicht mehr singen und das Brutgeschäft erledigt ist, als auch, weil vertraute „Protagonisten“ weiter sinkende Bestände haben oder aber das Brutgebiet Richtung Süden bereits verlassen haben. Unter den Spätbrütern gilt es derzeit vielleicht doch noch Baumfalken oder Wespenbussarde „dingfest“ zu machen. Beide Arten sind bei uns weiterhin rückläufig. Heute überflog ein Baumfalke die Hemmerder Wiesen (einen Brutverdacht im näheren Umfeld gibt es nicht). Gestern hielten sich 2 Baumfalken im Ruhrtal/Holzwickede auf (evtl. ein letztes Brutvorkommen im Südkreis). Ebenda auch ein Wespenbussardpaar mit ausgiebigen Balzspielen. Die Balzaktivitäten sprechen Anfang August leider für einen vorausgegangenen Brutverlust. Normalerweise sind um diese Zeit fast flügge Jungvögel im Horst, die ihre Elternvögel „auf Trab halten“, weil sie jetzt viel Nahrung brauchen. Paarspiele und Balz sind demgegenüber eher so etwas wie ein Verzweiflungsprogramm, denn 4 Wochen vor dem bevorstehenden Wegzug wird in keinem Fall mehr eine Brut begonnen. Leider konnten auch im mehrfach erwähnten Raum Frdbg.-Bausenhagen keine neuen Anhaltspunkte für eine Wespenbussardbrut gefunden werden.

Auch die Suche nach einem weiteren „Sorgenfall“ – den Grauschnäppern, die einst regelmäßig zum Sommerende mit Familienverbänden an Waldrändern, auf Weidezäunen, Telefondrähten etc. zu finden waren, ist meist vergeblich. Heute fand sich ein Familienverband in UN-Dreihausen mit mindestens 2 noch zu versorgenden Jungvögeln. Je ein Exmpl. am Backenberg (Frdbg.-Frömern) und östlich des alten Golfplatzes „Am Winkelshof“. Auf diesem Golfplatz vorgestern ein Familienverband mit mindestens 4 Exmpl.

Erfreulich zeigt sich in diesen Tagen immerhin der Weißstorch mit teils beeindruckenden Rastbeständen und bereits abzieheden Trupps. 25 Vögel rasteten vormittags in den Hemmerder Wiesen. Im Ruhrtal/Holzwicke gestern in zwei Trupps insgesamt 48 Störche westwärts ziehend.

Regelrechte Bestandszusammenbrüche gibt es offensichtlich in der Schmetterlingsfauna. Selbst einst häufige Arten (alle Weißlinge, Kl. Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral, div. Bläulinge u.a.) sind kaum zu finden.

Synchronfliegen eines Wespenbussardpaares südlich Holzwickede (links oben M. und rechts unten W.) …, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… bei optimaler Thermik lassen sie sich ausgiebig beobachten – hier nochmals das Männchen …, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… und in ständiger Begleitung auch das Weibchen …, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… das Männchen landet schließlich sogar in einem Baum. – So verhält sich kein Brutpaar, das fast erwachsenen Nachwuchs zu versorgen hat, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Grauschnäpper – in früheren Jahren deutlich häufiger anzutreffen. Hier auf hoher Sitzwarte in einem alten Hartriegel (UN-Dreihausen) …, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

… die wohl spärliche Insektenkost wird durch Beeren des Hartriegels aufgestockt …, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… immerhin zeugen mindestens 2 noch zu fütternde Jungvögel in einem nahen Strauch von einer erfolgreichen Brut, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Beachtliche Ansammlung von Weißstörchen (insgesamt 25 Exmpl.) in den Hemmerder Wiesen, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Ein einsamer Distelfalter in einem Rotkleefeld bei Frdbg.-Frömern. Immerhin lässt das makellose Äußere darauf schließen, dass es sich um einen bei uns geschlüpften F1-Falter handelt. Distelfalter überwintern in unseren Breiten nicht und können nur durch Einwanderung aus dem Mittelmeerraum und darüber hinaus alljährlich Bestände aufbauen. Erste Falter waren vereinzelt bereits im Juni bei uns – dies ist offensihtlich ein Nachkömmling davon …, 01.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… ebenfalls auf einem Rotkleefeld (Frdbg.-Bentrop) dieser schon fast sensationelle Schwalbenschwanz. Als recht mobile Falterart könnte er aus dem Ruhrtal oder auch dem Sauerland eingeflogen sein. Insgesamt sind inzwischen die Lebensbedingungen für diesen Edelfalter ebenfalls deutlich verschlechtert …, 30.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… noch etwas verbreiteter findet sich das Tagpfauenauge (Bild 1 / Hemmerder Wiesen). Auf dem zweiten Bild ist die Eiablage auf der Blattunterseite einer Brennessel zu sehen, während sich auf Bild 3 die geschlüpften Jungraupen zur Spätsommergeneration entwickeln. Die ab September schlüpfenden Falter überwintern und sorgen hoffentlich im kommenden Jahr für den Fortbestand der Art, 02.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)

Kreis Unna: erfolgreiche Brut der Wiesenweihe 2024 (B. Glüer, H. Knüwer)

Wie schon in 2023 gab es auch in diesem Jahr wieder eine erfolgreiche Brut der Wiesenweihe im südlichen Kreisgebiet. Vier Jungvögel sind ausgeflogen. Die Brut fand in einem Wintergerstenfeld statt. Da der Erntezeitpunkt vor dem Ausflugsdatum junger Weihen liegt, mussten Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um ein Ausmähen zu vermeiden. Es galt also, zunächst den genauen Brutplatz zu lokalisieren. Dies gelang den beiden im Bereich des Vogelschutzgebietes Hellwegbörde tätigen und mit dem Weihenschutz befassten Patrick Hundorf und Hubertus Illner von der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest (ABU). Dazu kam eine mit Wärmebildkamera ausgestattete Drohne zum Einsatz. Ein Metallzaun sicherte das Gelege vor dem Zugriff etwa durch Füchse. All das wäre aber nicht ohne die Unterstützung des Landwirtes möglich gewesen, der das Umfeld des Brutplatzes bei der Ernte (gegen Entschädigung) aussparte. Wegen ihrer Seltenheit kommt es auf jede Brut der Art an, ist sie doch vielfältigen Gefährdungen ausgesetzt. Verluste der südlich der Sahara überwinternden Wiesenweihe auf dem Zug oder in ihrem Überwinterungsgebiet, Einengung der Nahrungsgebiete in den Brutrevieren (etwa durch Wegfall der verpflichtenden Flächenstilllegung), aber auch Gefährdungen durch Kollisionen mit Windkraftanlagen sind hier zu nennen.

Durch Ablesung des beringten Weibchens konnte herausgefunden werden, dass es bereits neun Jahre alt ist; ein für Wiesenweihen erstaunlich hohes Alter. Es wurde 2015 bei Langeneicke im Kreis Soest geboren und hat auch im vergangenen Jahr erfolgreich im Kreis Unna gebrütet.

Wünschen wir den Wiesenweihen einen guten Flug nach Afrika.

Patrick Hundorf und Roben Hirschberg als Wiesenweihen-Betreuer bei einem ersten Termin am Neststandort ..., 04.07.2024)
Patrick Hundorf und Roben Hirschberg als Wiesenweihen-Betreuer bei einem ersten Termin am Neststandort …, 04.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
... für eine Gewichts- und Entwicklungskontrolle der Jungvögel, um die kritische Zeitspanne bis zur Erlangung der Flugfähigkeit zu ermitteln, 04.07.2024
… für eine Gewichts- und Entwicklungskontrolle der Jungvögel, um die kritische Zeitspanne bis zur Erlangung der Flugfähigkeit zu ermitteln, 04.07.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Den Nahrungsbedarf decken Wiesenweihen in den afrikanischen Überwinterungsgebieten hauptsächlich mit Heuschrecken. Dies tun sie gelegentlich auch in den Brutgebieten, wie das Foto vom 21.07.24 zeigt. Das Männchen lässt gerade eine Grünes Heupferd fallen. Den „Snack“ fängt ein schon gut flugfähiger Jungvogel auf.
Den Nahrungsbedarf decken Wiesenweihen in den afrikanischen Überwinterungsgebieten hauptsächlich mit Heuschrecken. Dies tun sie gelegentlich auch in den Brutgebieten, wie das Foto vom 21.07.24 zeigt. Das Männchen lässt gerade ein Grünes Heupferd fallen. Den „Snack“ fängt ein schon gut flugfähiger Jungvogel auf. (Foto: H. Knüwer)
Übergabe abgeschlossen. Der zweite Jungvogel hat trotz aller Bemühungen das Nachsehen und geht diesmal leer aus.
Übergabe abgeschlossen. Der zweite Jungvogel hat trotz aller Bemühungen das Nachsehen und geht diesmal leer aus. (Foto: H. Knüwer)
Intensiv rotbraun gefärbte, einfarbige Unterseite ohne Strichelung und dunkle Iris sind typische Merkmale einer jungen Wiesenweihe. Der hier abgebildete Jungvogel hat noch nicht ganz ausgewachsene Handschwingen, weshalb er weniger spitzflügelig wirkt als ein Weibchen im Alterskleid.
Intensiv rotbraun gefärbte, einfarbige Unterseite ohne Strichelung und dunkle Iris sind typische Merkmale einer jungen Wiesenweihe. Der hier abgebildete Jungvogel hat noch nicht ganz ausgewachsene Handschwingen, weshalb er weniger spitzflügelig wirkt als ein Weibchen im Alterskleid. (Foto: H. Knüwer)
Dieses Wiesenweihenweibchen kann man schon als „Oma“ bezeichnen. Es befindet sich bereits im zehnten Kalenderjahr und hat so manche Strapazen nach Afrika und zurück gemeistert.
Dieses Wiesenweihenweibchen kann man schon als „Oma“ bezeichnen. Es befindet sich bereits im zehnten Kalenderjahr und hat sicherlich schon so manche Strapazen nach Afrika und zurück gemeistert. (Foto: H. Knüwer)

Unna: Blaukehlchen, Wiesenweihe u.a. am 30.07.2024 (Hartmut Brecher)

Heute Vormittag konnte ich in den derzeit vogelarmen Hemmerder Wiesen als Highlight ein Blaukehlchen entdecken. Es flog aus dem Schilfbereich des letzten hinteren Teiches in einen blätterlosen Baum. Ansonsten noch vor Ort erwähnenswert: etliche Rauch- und Mehlschwalben, 4 Grünfinken (2 davon diesjährig), einige Bluthänflinge und Goldammern.

Im Unnaer Osten konnte ich heute 2 diesjährige Wiesenweihen beobachten. Sie wurden vor Ort von den zahlreichen Rabenkrähen gehasst.

Blaukehlchen in den Hemmerder Wiesen am 30.07.2024 (Foto: Hartmut Brecher)

Blaukehlchen am 30.07.2024 in den Hemmerder Wiesen

Hauhechelbläuling am 30.07.2024 in den Hemmerder Wiesen (Foto: Hartmut Brecher)

Diesjährige Wiesenweihe wird von einer Rabenkrähe gehasst (Foto: Hartmut Brecher)

Kreis Unna: Wespenbussard, Wiesenweihe, Sperber, Turmfalke und Grünfink am 21./22.07.2024 (C. Rethschulte)

Heute Vormittag gegen 08.30h ist das Wespenbussard-Weibchen über dem NSG Lettenbruch zu sehen; das Männchen zeigt sich am Nachmittag ….
…. ebenfalls vor Ort zwei Sperber, die im ca. viertelstündigen Abstand das NSG verließen (22.07.24, Fotos: C. Rethschulte).
Im Unnaer Osten heute Nachmittag ein Wiesenweihen-Weibchen (22.07.24, Foto: C. Rethschulte).
Diesjähriger Turmfalke bei Flierich am 21.07.24 (Foto: C. Rethschulte).
Im Garten heute u.a. zwei Grünfinken (22.07.24, Foto: C. Rethschulte).

Schwerte: Wasserrallen (Bruterfolg) und mehr, 22.07.2024 (K.&A.Matull)

In den letzten Tagen konnten wir in den Röllingwiesen unter anderem mehrmals für wenige Sekunden mindestens 2 junge Wasserrallen beobachten wie sie den Eltern zügig am Ufer folgten.

Fisch gibt es mittlerweile in den Röllingwiesen wieder genug. Kormorane, Graureiher finden hier genug. Dazu erfolgreiche Bruten bei Zwergtauchern und erstmalig bei den Haubentauchern. 16.07.2024 (Foto: Klaus Matull)
Auch die Silberreiher kehren allmählich zurück. 21.07.2024 (Foto: Andre Matull)
Mutti passt stets gut auf. Tolle Bruterfolge bei den Schnatterenten in den Röllingwiesen dieses Jahr. Neben diesen 7 gibt es 10,5,4 und einen an Nachwuchs zu vermelden. 21.07.2024 (Foto: Andre Matull)
Ganz früh morgens ist die Welt noch in Ordnung: Rehfamilie auf „Kneippkur“ ebenda. 21.07.2024 (Foto: Klaus Matull)
Als Beleg aus 150 Meter Entfernung: Junge Wasserrallen folgen eilig den Eltern in den Röllingwiesen am 17.07.2024. (Foto: Andre Matull)