Heute Vormittag auf der Kiebitzwiese (Richtung Sichlerbucht) 2 sich verfolgende Wasserrallen.
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Kreis Unna: Baumpieper, Grünspecht, Kiebitz, Rohrweihe, Rotschenkel und Kranich am 06.-10.04.2024 (C. Rethschulte)
Fröndenberg, Kiebitzwiese mit ersten Grauganspulli und Warmer Löhen mit Gleitaar am 10.04.2024 (A. Hünting)
Bei meinem Besuch auf der Kiebitzwiese konnte ich heute folgende Beobachtungen notieren: 5 Höckerschwäne, 11 Kanadagänse, davon eine mit Knickflügel, etwa 30 Graugänse, ein Paar mit einem Pullus, ein weiteres Paar mit 4 Pulli, 4 Nilgänse, >25 Schnatterenten, >30 Stockenten, 2 Knäkenten (1,1), 5 Reiherenten (2,3), 1 Graureiher, 3 Weißstörche, während meiner Anwesenheit brütete je ein Altvogel, der dritte löste seinen Partner beim Brutgeschäft auf der Nisthilfe ab, 1 Blässhuhn, 1 Eisvogel, der nur ganz kurz auf einem Ansitz Platz nahm und mir keine Zeit für ein Foto einräumte, 2 Rauchschwalben, 1 Zilpzalp, 1 Mönchsgrasmücke, 1 Zaunkönig, etwa 20 Stare, 1 Singdrossel, >1 Schafstelze, >3 Bachstelzen, >1 Grünfink und >1 Stieglitz.
Mit diesen Beobachtungen im Gepäck und zum Teil auf der Speicherkarte, auf dem Weg zurück nach Echthausen, sah ich im Vorbeifahren einen „Falken mit auffallend heller Brust“ auf einer Leitung sitzend. Nach dem ich gewendet, den Vogel wieder passiert und nochmals gewendet hatte, um vom Fahrersitz aus fotografieren zu können, stellte sich der „seltsame Falke“ als Gleitaar heraus! Diese Art, so schreibt Lars Gejl in seinem Buch „Die Greifvögel Europas“ hat einen kleinen aber wachsenden Bestand mit 1.100 bis 2.600 Brutpaaren hauptsächlich in Südwesteuropa. Der überwiegende Teil lebt in Portugal, gefolgt von Spanien und Frankreich. (…) In Mitteleuropa ist der Gleitaar ein seltener Irrgast.
Als Fotograf hätte man natürlich gerne mehr Licht, das Motiv auf Augenhöhe usw. usf. aber ich hatte irre viel Glück, den Vogel überhaupt sehen zu können, und freue mich umso mehr über diese tolle kurze Begegnung!
Bönen: Steppenkiebitz, 01.-06.04.2024 (Hartmut Brecher, Malte Busch, Gisbert Herber-Busch, Stefan Helmer, Roben Hirschberg, Frederik Holthoff, Hermann Knüwer, Björn Nikula, Hartmut Peitsch, Clemens Rethschulte, Marvin Stahl, Ralf Volmer, Gregor Zosel, Melder: B.Glüer)
Vorweg einige Bemerkungen zu dieser seltenen Ausnahmebeobachtung. Jeder Vogelbeobachter kennt sicher den inneren Konflikt beim Fund ganz besonderer Raritäten zwischen dem Wunsch, die Freude über eine solche Entdeckung sofort zu teilen und sie publik zu machen und dem Bedürfnis, nicht gleichzeitig einen Ansturm auf den seltenen Gast auszulösen, der diesen möglicherweise schnell vertreibt. Hier kam hinzu, dass der Beobachtungsort auf einem Brutfeld von Kiebitzen mit mindestens 4 Brutpaaren und insgesamt bis zu 12 anwesenden Kiebitzen lag. Deren Nester liegen teils im Nahbereich angrenzender Wege und wären durch einen Beobachteransturm ebenfalls gefährdet worden. So wurde dann der Fund nur in kleinem Kreis kommuniziert und kommt jetzt erst nachträglich zur Veröffentlichung. Dass der Vogel erstaunliche 6 Tage vor Ort blieb, spricht für das umsichtige Verhalten aller hier genannten Beobachter. Die Beobachtung aus dem Auto heraus ermöglichte weitgehend störungsfreie Einblicke aus teils weniger als 30 Metern.
Bei der Suche nach Kiebitznestern per Fernglas auf einer Stoppelbrache im Gewerbegebiet „Am Mersch“/Bönen wurde der adulte Steppenkiebitz am 01.04. erstmals entdeckt. Der Fund war sicherlich ein großer Zufall, denn mit der beige-braunen Grundfärbung war der Vogel zwischen den gleichfarbigen Getreidestoppeln fast unsichtbar. Größtenteils verharrte dieser auch völlig bewegungslos und ging nur in größeren Zeitabständen der Nahrungssuche nach. Wegen des meist regnerischen Wetters fanden sich auf dem vernässten Feld reichlich Regenwürmer, die dann schnell zur Sättigung und erneut zu Ruheverhalten mit ausgiebiger Gefiederpflege führten. Gelegentlich kam es zu mehr oder weniger heftigen Attacken gegen den Steppenkiebitz durch die immer wieder balzenden Kiebitze, die ihn dann über das Feld trieben. Das schien ihn jedoch nicht ernsthaft zu stören. Vielmehr wird auch bei anderen Steppenkiebitznachweisen immer wieder erwähnt, dass die Vögel die Gesellschaft von Kiebitzen suchen. In unserem Fall wurde der Vorteil dieses Verhaltens auch immer wieder erkennbar, wenn beim Auftauchen potentieller Prädatoren vor allem die sehr wachsamen Kiebitzmännchen sofort aufstiegen, um diese dann zu attackieren und zu vertreiben.
Für NRW werden in „Seltene Vögel in Nordrhein-Westfalen“, Avifaunistische Kommission Nordrhein-Westfalen (NWO), 2017, seit 1963 bisher 18 Nachweise des Steppenkiebitzes aufgelistet. Davon liegt keiner im Kreis Unna. Für mich persönlich ist es nach einer Beobachtung vor 43 Jahren auf dem „Rothen Feld“ bei UN-Westhemmerde (unveröffentlicht) die zweite Sichtung im Kr. UN. Aktuell gab es durch C. Härting am 28.03. auch im Nachbarkreis Soest (Ahsewiesen) einen Nachweis eines adulten Steppenkiebitzes (vielleicht derselbe Vogel?). Mindestens eine weitere Meldung im mitteleuropäischen Raum gibt es aus Sachsen-Anhalt (Athensleben) vom 29.03. und 06.04.24.
Die Brutheimat des Steppenkiebitzes liegt in den Steppen von Südrussland und Kasachstan. Von dort zieht er zur Überwinterung vor allem nach Pakistan, Indien, dem Sudan und evtl. auch nach Nordwestafrika, so dass sowohl auf dem Frühjahrs- wie auch auf dem Herbstzug immer wieder einzelne Nachweise in Mitteleuropa gelingen. Die Weltpopulation gilt laut AviKom als rapide abnehmend.
Unna: Kraniche, Brandgans, Knäkente, Krickente, Schnatterenten und Kiebitze am 07.04.2024 (Raphaela Gerwin u. Gregor Zosel)
Heute am Nachmittag konnten wir in den Hemmerder Wiesen u.a. folgendes beobachten: 2 Kraniche, 1 Weißstorch, 3 Silberreiher, 4 Graureiher, 1 Brandgans, 2 Nilgänse mit 6 Pulli, 6 Kanadagänse, 7 Graugänse, 1 Knäkerpel, ca. 10 Schnatterenten, ca. 40 Krickenten, 1 Teichralle, mind. 37 Blässrallen sowie mind. 16 Kiebitze.
Kraniche in den Hemmerder Wiesen ……am 07.04.2024 (Foto: Gregor Zosel)
Weißstorch über den Wiesen………am 07.04.2024 (Foto: Gregor Zosel)
Fröndenberg: Dorngrasmücke, Klappergrasmücken, Waldwasserläufer, Knäkenten, Wasserralle u.a. am 08.04.2024 (A.Matull)
Heute sang im östlichen Teil der Kiebitzwiese die erste Dorngrasmücke dieses Jahr. Westlich der Kiebitzwiese 2 Wiesenschafstelzen und eine singende Klappergrasmücke. Am Sportpark eine weitere singende Klappergrasmücke.
Bei einen Rundgang um die gesamte Kiebitzwiese u.a.:
Nach wie vor 4 Knäkenten (2:2), 2 Waldwasserläufer, 16 Kanadagänse, 6 Höckerschwäne, 14 Graugänse, 4 Nilgänse, 9 Reiherenten, 66 Stockenten, 55 Schnatterenten, eine Wasserralle, 2 singende Rohrammern, ein Silberreiher, 6 Weißstörche (2 Brutpaare+2 weitere im Strommast, welche ständig nach Lust und Laune mal das eine, mal das andere Nest angriffen), ein Schwarzmilan, 3 Graureiher, ein Eisvogel.
Unna / Bönen: Nachtigall, Klappergrasmücke, Rohrweihe, 07.04.2024 (B.Glüer)
Ergänzend zum Beitrag von Achim Pflaume (siehe unten) lässt sich für die Hemmerder Wiesen noch ein frühes Datum anfügen – dort sang heute die erste Nachtigall. Im Bönener Gewerbegebiet „Am Mersch“ außerdem unter anderem eine erste Klappergrasmücke, 2 Fitisse und ein Mischsänger (Zilpzalp x Fitis). Über dem Kiebitzbrutfeld eine von den Kiebitzen heftig attackierte und dann aus dem Gebiet „herauseskortierte“ Rohrweihe (Mitbeobachter: Clemens Rethschulte).
Lünen: Maikäfer am 07.04.2024 (A. Pflaume)
Wenn man in diesem Jahr jede außergewöhnlich frühe Beobachtung melden will, kann man damit wohl Seiten füllen . Deshalb nur zwei auffallende Beobachtungen von heute : 1 )Der erste Maikäfer flog mir über den Weg.(Zwar kein Vogel,fliegt aber auch.) 2) Die ersten Blüten der Rosskastanie haben sich geöffnet.
Kreis Unna: Schwarzmilan, Rotmilan,Mäusebussard, Kiebitz, Rotschenkel, Waldwasserläufer, Girlitz, Wasseramsel, Nilgänse-Nachwuchs, Brandgans etc. am 05.04.2024 (C. Rethschulte)
Mit Ralf Volmer bin ich am Freitag folgende Gebiete bzw. Orte angefahren: das Kiebitz-Revier östlich des Bönener Industriegebietes, die Hemmerder Wiesen, das NSG Kiebitzwiese, die Hönne-Mündung und die Friedhofstraße in Bönen.
Östlich des Bönener Industriegebietes haben wir ca. acht Kiebitze, eine Singdrossel, zwei Nilgänse und einen Grünspecht angetroffen.
In den Hemmerder Wiesen begegneten uns u.a. ein Schwarzmilan, ein Rotmilan, zwei Mäusebussarde, vier Turmfalken, ein Nilganspaar mit sechs Pullis, eine Brandgans, neun Silberreiher, vier Graureiher, zwei Knäkenten, etliche Krickenten, acht Waldwasserläufer, ein Rotschenkel, ein Grünspecht, zwei Schwanzmeisen, ca. sechs Zilpzalps, eine Goldammer und eine Mönchsgrasmücke.
In der Kiebitzwiese u.a. auch ein Schwarzmilan und zwei Knäkerpel.
An der Hönne-Mündung zeigten sich eine Futter tragende Wasseramsel, ca. zehn Mehlschwalben, ein Grünspecht und ebenfalls ein Rotmilan.
An der Friedhofstraße in Bönen waren u.a. ein Grünspecht zu hören und ein Girlitz ebenfalls zu hören und zu sehen.
Lünen: Mittelspechte am 05.04.2024 (A. Pflaume)
In der Wethmarheide lieferten sich heute 3 Mittelspechte ein auffälliges Ruf-Duell. Während meiner Anwesenheit (etwa 20 Minuten) war ständig ihr Quäken zu hören.
Kreis Unna: 06.04.2024 – der Tag für den Kiebitz
Heute findet bei allerbestem Kartierwetter der Tag für den Kiebitz unter Beteiligung zahlreicher OrnithologInnen statt. Neben dem seit 1999 kartierten Kiebitz gilt die Aufmerksamkeit auch dem Schwarzkehlchen. Mehr dazu unter Projekte – Kiebitzkartierung 2024 und Schwarzkehlchen 2023 – 2024.
Im Anschluss an die Kartierung trifft sich die OAG um 19 Uhr per Zoom zu einer kurzen Zusammenfassung der Ergebnisse. Noch keinen Einladungslink erhalten? Kurze Mail an info@oagkreisunna.de
Kreis Unna: Schwarzmilan, Knäkente, Reiherente, Weißstorch, Rohrammer, Graugans-Hybrid, Kanadagans etc. am 02.04.2024 (C. Rethschulte)
Bergkamen: Neues Weißstorch-Nest, 31.03.2024 (Horst R. Kraft)
Beim Spaziergang am Nachmittag des Ostersonntags entstanden einige Fotos des am gleichen Morgen entdeckten neuen Storchenpaares in der Lippeaue in Bergkamen. Das Paar baut auf der Isolatorenaufhängung eines Freileitungsmastens in luftiger Höhe ein bisher noch ziemlich entwicklungsfähiges Nest.
Beide haben sich viel vorgenommen, die Fotos zeigen, dass sie ihre Familienplanung schon angebahnt haben.
Es wird interessant sein, wie der Nestbau nun weitergeht, ob es überhaupt zu einer Brut kommt. Eines ist sicher, eventuelle Jungtiere könnten bei Starkregen nicht ertrinken, da Wasser durch die bisher lockeren Zweige hindurchfließen kann . . .
Kamen: Vogeldaten, 22.03.2024 (Karl-Heinz Kühnapfel)
Kamen Methler – Gartenvögel, diesmal nur im Vorgarten und an einem wieder aktivierten Futterplatz: Es waren sofort 4 Heckenbraunellen da und kämpften um die Vorherrschaft dieses Platzes, 1 Rotkehlchen war mit von der Partie. In der Birke waren 2 Stare, 2 Grünfinken und 3 Stieglitze zu hören. Ein Sperber flog rasant durch den Vorgarten, alle Vögel verstummten. Dann wieder 5 Haussperlinge einfliegend. Kamen aber nicht zur Futterstelle, sondern nahmen ein Staubbad unter einem Efeubusch. Am Futterplatz noch das Amsel Paar. Es brütet im Efeu. Singend noch 1 Mönchsgrasmücke und 1 Zilpzalp, Kohlmeisen und Blaumeisen kamen als Paar zur Futterstelle, dazu Ringeltauben.
Unna: Saatkrähen im Stadtgebiet von Unna – 01.04.2024 (H. Knüwer)
In den letzten Tagen durchgeführte Zählungen der Saatkrähen im Stadtgebiet von Unna (teils unter Mitwirkung von H. Maas) ergab einen Gesamtbestand von 429 Paaren. Damit hat der Bestand im Vergleich zum Vorjahr um weitere rund 60 Paare zugelegt. Nach langer Abwesenheit gab es eine erste Ansiedlung im Jahr 2009 mit mindestens 16 Paaren in einem Feldgehölz außerhalb des Siedlungsbereiches (zuerst entdeckt von W. Prünte und G. Zosel – http://archiv.01.oagkreisunna.de/2009/03/13/2766/). Dies war zunächst ein singuläres Ereignis. Die kontinuierliche Neubesiedlung setzte 2012 ein, als ein flügger Jungvogel im Nahbereich von Zurbrüggen durch J. Schlusen und V. Heimel entdeckt worden war (http://archiv.01.oagkreisunna.de/2012/05/28/24483/). Seit dieser Zeit ähnelt die Bestandsentwicklung einer logistischen Wachstumskurve, die in den nächsten Jahren voraussichtlich abflachen wird.
Gegenwärtig verteilen sich die Kolonien auf den Innenbereich von Unna (8 Standorte mit 362 Paaren), Lünern (3 Standorte mit 35 Paaren) und Stockum (4 Standorte mit 32 Paaren).
Alle Kolonien befinden sich innerhalb des Siedlungsbereiches oder zumindest in unmittelbarer Ortsrandlage. Siedelten Saatkrähen früher vornehmlich im Außenbereich, wo sie wegen der Fraßaktivitäten auf Saatflächen verhasst waren und deshalb teils intensiv verfolgt wurden, nimmt nach Verlagerung der Brutstandorte in die Städte/Ortslagen wegen der Lärmbelästigung und Verschmutzung auch hier das Konfliktpotenzial zu. Kaum jemand will sie vor der Haustür haben, lieber sollen sie anderen zur Last fallen. Und dabei hat sich gezeigt, dass keine noch so ausgeklügelte und praktizierte Vergrämungsmethode wirklich von Erfolg gekrönt war.
Die bundesweite positive Bestandsentwicklung dieser geschützten Vogelart, die uns eigentlich freuen sollte, hat sogar die politischen Parteien auf Bundesebene auf den Plan gerufen. 2023 stellte die CDU/CSU-Fraktion einen Antrag unter dem Titel „Bestandsregulierung der Saatkrähe ermöglichen – Belastung für Anwohner verringern – Landwirtschaftliche Aussaat sichern“. Darin ist u.a. von „unkontrolliertem und exponentiellem Anstieg der Saatkrähenpopulation“ die Rede. Über diesen Antrag wurde nach Beschlussempfehlung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft im Bundestag abgestimmt. Die Vorlage fand gegen die Stimmen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP bei Zustimmung der Union und AfD keine Mehrheit (Einzelheiten hier: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw12-de-kormoranmanagement-993268).