von Janine Teuppenhayn
Um 10.10 Uhr flogen ca. 20 min lang eine nicht endenwollende Kette von Kranichformationen nach SSW über unseren Garten. Grob geschätzt waren es über 1000 Vögel.
von Janine Teuppenhayn
Um 10.10 Uhr flogen ca. 20 min lang eine nicht endenwollende Kette von Kranichformationen nach SSW über unseren Garten. Grob geschätzt waren es über 1000 Vögel.
Bei Sonnigem Sonntagabend-Wetter ca. 150 Kraniche Richtung Süden über dem Wassergewinnungsgelände Fröndenberg-Langschede / Menden-Halingen.
Seit gut 2 Wochen ist das Wasser in den Röllingwiesen (Schwerte-Westhofen) wieder zurück. Für fast 3 Monate lagen die Wiesen aufgrund von notwendigen Baumaßnahmen und der dadurch bedingten Ruhrabsenkung größtenteils trocken.
„Durch auflaufende Hochwässer war die südliche Uferböschung der Stauhaltung ständigen Erosionseinflüssen ausgesetzt, was zu sogenannten Auskolkungen führte. Um eine Vergrößerung der Schäden zu unterbinden und den Deich zu sichern, wurde die rund 1,7 km lange Deichstrecke saniert. Insgesamt wurden 12.000 m² Geröllmatratzen mit rund 5.000 Tonnen Grauwacke-Gestein verfüllt und befestigt.“ (Zitat und Quelle:Wasserwerke Westfalen)
Die fertiggestellte Arbeit kann hier angeschaut werden: https://www.youtube.com/watch?v=ArAJFasVCSs
Eine zwischenzeitig aufgenommene Luftaufnahme (2.September veröffentlicht) zeigt die fast trocken gefallenen Röllingwiesen. (Quelle: Ruhrnachrichten): https://www.ruhrnachrichten.de/schwerte/roellingwiese-ruhr-abstau-luftbild-schwerte-westhofen-w776725-p-2000922369/
Dabei ist deutlich die künstlich erhalten gebliebene Wasserstelle sichtbar. (Siehe auch Foto K.Matull vom 12.08.2023: https://www.oagkreisunna.de/wp-content/uploads/2023/08/roellingwiese_akm_120823.jpg ) . Selbst in dieser realtiv kleinen Fläche fanden über den gesamten Zeitraum z.B. Zwergtaucher, Kormoran, Grau- und Silberreiher, Limikolen sowie Eisvogel ununterbrochen ihre Hauptnahrungsquellen vor.
Durch das Trockengefallen bildete sich das Gelände im wahrsten Sinne des Wortes zur „Rölling-Wiese“ zurück und die Wiedervernässung stellt aktuell eine hervorragende Nahrungsgrundlage für viele Wasservögel dar.
Seit dem Gründungstreffen der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft verdanken wir Achim Pflaume den wachsamen Blick und zahlreiche Hinweise auf wichtige Veränderungen nicht nur der Vogelwelt.
Seit Jahren hat er uns beispielsweise über die Bestandsentwicklung des Feldsperlings in Lünen und im Kreis informiert und dabei sowohl positive als auch negative Entwicklungen protokolliert. Insbesondere durch die Aufzeichnungen zur Entwicklung der vom AK Umwelt und Heimat in Lünen-Alstedde betreuten Nistkastenpopulation ist das Auf und Ab der Feldsperlinge vor Ort dokumentiert worden:
Jahr | 2013 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
Kastenzahl | 18 | 15 | 18 | 27 | 34 | 35 | 38 | 39 | 40 | |
Meisen | 7 | 5 | 5 | 7 | 11 | 18 | 22 | 27 | <21 | |
Feldsperlinge | 8 | 10 | 9 | 13 | 14 | 11 | 11 | 4 | 1 | 0 |
Dass die Art größeren Bestandsschwankungen unterliegt, ist auch bereits im Archiv der OAG ablesbar. Schon 2007 hat Michael Dorenkamp auf die offensichtliche Abnahme der Feldsperlingspopulation hingewiesen. Inzwischen liegen nach einer relativ guten Phase aber kaum mehr Beobachtungen der Art vor.
Eine zweite Art mit derzeit wohl ähnlich drastischen Bestandseinbrüchen über den Kreis Unna hinaus ist die Weidenmeise – nicht nur von Bernhard Glüer wurde darauf bereits häufiger hingewiesen. Im Jahr 2023 gibt es erst eine gemeldete Beobachtung für den Kreis Unna von Stefan Helmer aus dem Elsebachtal (Stefan Helmer auf Ornitho.de).
Auf dem letzten OAG-Treffen waren diese Bestandsrückgänge Thema. Wo im Kreis Unna gelingen überhaupt noch Beobachtungen dieser beiden Arten? Wo haben sie 2023 noch gebrütet?
Um 14.25 Uhr zogen etwa 30 Kraniche in sehr großer Höhe über Lünen nach SW.
Dieses Bild zeigt (wenn auch nur schwer erkennbar) eine Königin der Dunklen Erdhummel (Bombus terrestris) mit Pollenhöschen!!! Sie war heute bei mir im Garten auf intensivem Sammelflug zu beobachten. Es gibt hier im Moment eine größere Anzahl blühender Cyclamen als Futterangebot. Die Pollenhöschen können nur bedeuten, dass sie jetzt ein Nest mit Larven hat. Das passt nun gar nicht in die Jahreszeit und weicht natürlich vom üblichen Lebenszyklus dieser Art in unseren Breiten ab. Ich weiß nicht, ob ähnliche Beobachtungen von dieser Art bereits vorliegen.
Am Nachmittag näherten sich 11 Kraniche aus südlicher Richtung den Hemmerder Wiesen, drehten zwei Runden, konnten sich aber nicht zur Rast entschließen und zogen in Nordost-Richtung (!) ab. Im Gebiet auch ein Rotmilan (diesjährig), ein Habicht (mehrj. Männchen), ein Sperber (mehrj. Weibchen) sowie eine vom Boden startende Kornweihe (mehrj. Männchen). Erfreulich war zudem die Beobachtung einer 7er Rebhuhnkette im Hemmerder Ostfeld. Ob es sich um eine Teilgruppe der von Bernhard Glüer (am 06.11.) gemeldeten 14er-Kette oder um eine zweite Rebhuhnfamilie handelt, ließ sich (zumindest heute) nicht klären.
Die Zahl der Blässgänse in den Lippewiesen in Alstedde hat sich inzwischen deutlich erhöht. Heute waren es mehr als 300 Exemplare. Da mehrfach größere Gruppen aufflogen und sich zu anderen Gruppen gesellten, war eine genauere Zählung unmöglich.
Im Seseke HRB heute leider wenig zu sehen. 1 Graureiher; 1 Turmfalke; 1 Eisvogel; 2 Mäusebussard. In Bönen Lenningsen 4 Eichelhäher.
Auf einem Feld zwischen Hemmerde und Westhemmerde heute Nachmittag um 15.00 Uhr ca.120 rastende Kiebitze
Mit Daten vom 06.11.23 und heute, 07.11.23 ist/war ein männlicher Gänsesäger im Schlichtkleid, wohl ins Brutkleid umfärbend, auf dem Horstmarer See anwesend.
Dies ist nicht der erste Nachweis dieser Art von diesem Ort.
Auf den Äckern an der B54 in Wethmar bietet sich im Moment ein Bild, das man wohl inzwischen als Seltenheit ansehen muss: Ein Schwarm von wohl mindestens 400 Staren geht dort auf Nahrungssuche und gibt zwischendurch immer mal wieder eine Flugvorführung.
Nach fast 5 Monaten kam es für mich heute erstmals wieder zu einer Rebhuhnbeobachtung. Die mehr und mehr abgeräumten Felder erhöhen offenbar die Chancen einer Begegnung. Dass es dann sogar eine recht stattliche Kette mit 14(!) Vögeln war, vergrößerte die Freude zusätzlich. Sie hielten sich im Hemmerder Ostfeld auf und wirkten unruhig und angespannt – wechselten nahe der Kreisgrenze mehrfach ihren Standort – begleitet von aufgeregtem Rufen mehrerer Hähne. Im Gebiet außerdem ~40 Feldlerchen, 3 Schwarzkehlchen (3,0), 1 diesj. Kornweihe und erstaunliche 21 Silberreiher auf einer Feldgrasfläche bei der Mäusejagd.
In den Hemmerde Wiesen bei weiter steigendem Wasserspiegel in den Überschwemmungsflächen eine große Zahl von nicht individuell erfassten Enten und Gänsen. Darunter auch die von Hermann Knüwer bereits gemeldete Graugans mit gelbem Halsring. Auch unverändert große Ansammlungen von Wacholderdrosseln, Rotdrosseln, Amseln und vereinzelt auch noch Singdrosseln an den Weißdornbeeren. Überfliegend 7 Heidelerchen, 1 Grünschenkel, 1 diesj. Rotmilan.
Wie schon von Clemens Rethschulte für das Bönener Industriegebiet gemeldet, ließen sich auch im Indupark UN/Ost gestern mit >10 Individuen für einen Novembertag noch erstaunliche Zahlen von Hausrotschwänzen ermitteln. Ebenda auch ein einzelner Girlitz an Samen von Beifuß.