Heute Morgen im Ruhrtal zwischen den o.g. Städten vom Wellenbad (Schwerte) bis nördlich der Schoofsbrücke (Holzwickede/Fröndenberg) u.a. insgesamt 116 Blässgänse, davon die meisten als artreiner Trupp hinter >200 Graugänsen auf der Ruhr nahe der Schoofsbrücke einfliegend.
Entlang des genannten Weges mindestens 300 Wacholderdrosseln in mehreren Trupps ständig Standorte zwecks Nahrungsaufnahme wechselnd. Immerhin konnten zwischen einen kleineren rastenden Schwarm auch 2 Rotdrosseln ausgemacht werden.
Ebenda zwischen Buchfinken insgesamt 7 Bergfinken.
Nördlich der Ruhr auf den umgebenden Feldern bei Fröndenberg und Holzwickede zwischen Silberreihern seit mindestens 2 Wochen auch ein Ex. mit einen roten Farbring, welcher bis jetzt leider noch nicht abgelesen werden konnte.
Gestern hörte ich um 14.54 Uhr trotz Baustellenlärms in unserer Straße und geschlossenen Fenstern das laute Trompeten von Kranichen über unserem Haus im Birnenweg in Bönen. Als ich auf die Terrasse trat, konnte ich ca. 90 Kraniche zählen, die eine Zeit lang direkt über unserem Garten kreisten und machte ein kurzes Video davon, welches sich hier aber nicht hochladen ließ.
Deutschland hat einen neuen Jahresvogel: 2024 wird der Kiebitz Vogel des Jahres sein und damit das Braunkehlchen, Vogel des Jahres 2023, ablösen. Bei der vierten öffentlichen Wahl des NABU und seinem Partner in Bayern, haben insgesamt 119.921 Menschen mitgemacht. 33.289 (27,8 Prozent) Stimmen entfielen dabei auf den Kiebitz.
Knapp 120.000 Menschen haben an der Wahl des Jahresvogels teilgenommen. Mit dem Kiebitz haben die Menschen einen Vogel gewählt, dessen Bestände durch die Trockenlegung von Feuchtwiesen und eine intensive Landwirtschaft in vielen Gegenden massiv zurückgegangen ist. Der neue Jahresvogel wird in der Roten Liste als stark gefährdet geführt.
In Holzwickede ist der Kiebitz, wie der örtliche NABU-Sprecher und Vogelkundler Thomas Griesohn-Pflieger weiß, schon seit vielen Jahren “Geschichte”: “Der ehemals weit verbreitete Bewohner von landwirtschaftlichen Flächen ist in Holzwickede als Brutvogel schon seit Jahren verschwunden. Ein schlechtes Zeugnis für die Biodiversität in der Emschergemeinde!”
Nach den Daten der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft für den Kreis Unna, wurde das letzte Revierpaar in Holzwickede im Jahr 2013 im Ruhrtal festgestellt. Kiebitze brüteten ursprünglich in Mooren und auf Feuchtwiesen. Nachdem diese durch Trockenlegung verschwanden, brüten sie auch auf Äckern und Wiesen. Aber selbst diese neuen Lebensräume sind heute nicht mehr für erfolgreiche Bruten geeignet. Kiebitze brüten auf dem Boden, aber dort werden viele Nester durch die intensive Bewirtschaftung zerstört. Ihr Nest besteht aus einer Bodenmulde, meist legen sie vier Eier.
Thomas Griesohn-Pflieger: ”Viele Vogelarten, die einst von der Landwirtschaft profitierten, sind dabei zu verschwinden. Das Schicksal des Kiebitzes teilen Feldlerchen, Wiesenpieper, Braunkehlchen, Schafstelzen, Rebhühner und andere.”
Kiebitze sind Teilzieher: Einige überwintern bei milder Witterung in Deutschland und ein anderer Teil zieht zur Überwinterung nach Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden. Auf dem Zug sind sie auch noch in Holzwickede zu sehen etwa bei der Rast im Ruhrtal oder beim Durchzug auf Weiden und Äckern des Haarstrangs. “Die Renaturierung von Feuchtwiesen und Mooren könnte den Rückgang der Art aufhalten. Helfen kann man dem Kiebitz auch, indem man ökologisch und regional erzeugte Lebensmittel kauft”, so der NABU.
Heute überquerten (die für mich ersten) ca. 40 Blässgänse die Hemmerder Wiesen, später waren es 25, die die Kiebitzwiese kreuzten. Merkwürdigerweise flogen beide Trupps nach Osten! Nach einiger Zeit landeten vier weitere Blässgänse in der Kiebitzwiese. Dort außerdem u.a. eine rufende Wasserralle, eine Krickente, zwei Eisvögel und eine Gebirgsstelze.
Eine zweite Zugvogelzählung am Hemmerder Schelk verlief interessanter als erwartet. Während Arten wie Buchfink und Star nun spürbar durchziehen, lassen Feldlerchen und Wiesenpieper noch immer auf sich warten. Zumindest hofft man „dass da noch mehr kommt“. Die Bedingungen waren besser als angekündigt. Bei anfänglichen 11°C war es überwiegend sonnig, der Himmel war nur locker bewölkt. Es wehte ein auffrischender Wind aus NW mit einzelnen Böen dazwischen. Gezählt wurde wie bereits letzte Woche zwischen 07:15-11:15.
Nachfolgend die gezählten Vogelarten (28) in absteigender Reihenfolge:
Während der heutigen Zugvogelbeobachtung in der Strickherdicker Feldflur tauchte gegen Mittag eine hoch am Himmel fliegende Sumpfohreule auf. Vermutlich handelte es sich um denselben Vogel, der von Björn Nikula und Bernhard Glüer bereits am 9.10. an selbiger Stelle gesehen worden war. Sie flog etwa zehn Minuten lang über eine Kuppe und interessierte sich offenbar für einen Grünstreifen, schraubte sich anschließend so hoch, dass sie kaum noch zu erkennen war, und entschwand in südlicher Richtung. Wenn es denn die zuvor schon gesehene Sumpfohreule gewesen sein sollte, dann hat sie sich bereits seit mindestens sechs Tagen im Gebiet aufgehalten. Dies unterstreicht einmal mehr die Bedeutung dieser Feldflur auch für durchziehende und rastende Vogelarten innerhalb des Vogelschutzgebietes Hellwegbörde, soweit es den Kreis Unna betrifft. Die letzte auf dieser Seite gemeldete Beobachtung einer Sumpfohreule liegt schon einige Jahre zurück. Rüdiger Sandfort sah eine am 18.03.2019 im Hemmerder Ostfeld (https://www.oagkreisunna.de/2019/03/18/unna-sumpfohreule-am-18-03-2019-ruediger-sandfort/). Auch diese Feldflur ist Bestandteil des Vogelschutzgebietes.
Dass Sperberweibchen in der Lage sind, gelegentlich auch mal eine Ringeltaube zu erbeuten, ist nichts Ungewöhnliches. Dass sie aber in der Lage sind, diese schwere Beute auch fliegend zu transportieren, erstaunt doch sehr. Heute sah ich in Lünern ein adultes Sperberweibchen, das mit fast gleich großer Beute das Wohnhaus im leichten Steigflug überquerte. Anschließend saß es dann mit der Beute auf einer Rasenfläche auf der gegenüberliegenden Hausseite. Leider wurde der Vogel durch Passanten aufgeschreckt und kam auch nicht mehr zurück. Die bis auf ein paar Federn unversehrte Ringeltaube brachte 610 g auf die Waage. Zu dieser Jahreszeit sind Ringeltauben mit den angefressenen Fettreserven am schwersten. Geht man mal von einem Durchschnittsgewicht von 270 g für ein Sperberweibchen aus, dann hat dieses Sperberweibchen mehr als das Doppelte des eigenen Körpergewichtes transportiert.
Heute erneut deutliches Zuggeschehen auf dem Haarstrang. Ohne durchgehend exakt gezählt zu haben, ergaben Beobachtungen in der Strickherdicker Feldflur zwischen 8.30 Uhr und 14.00 Uhr (mit Verstärkung durch Björn Nikula und späterer Ablösung durch Hermann Knüwer, der ab 12.45 Uhr allein weiterzählte) beeindruckende Vogelmengen und einige bemerkenswerte Highlights – wie eine hoch nordwärts überhinfliegende Sumpfohreule, 1 sehr später, diesj. Wespenbussard, 1 Goldregenpfeifer, 2 Merline, sowie (gestern, 08.10.) erneut 1 Ringdrossel (diesj.).
Die größten Mengen bildeten heute Buchfinken mit 700 – 1000 Vögeln, darunter etliche Bergfinken, 300 – 400 Feldlerchen, 127 Kiebitze in 4 Trupps, ca. 120 Wiesenpieper in vielen kleinen Trupps (teils im Gebiet rastend). Ein 5er-Trupp Heidelerchen, 1x 8 Rauchschwalben, >7 Rotmilane, 1 Sperber (w, diesj.), 1 rastender Steinschmätzer, 4 Schwarzkehlchen (1:3). Auffällig war (wie in diesen Tagen auch anderswo) eine angestiegene Zahl von rastenden Drosseln (allein auf der nördlichen Feldvogelschutzfläche an Heckenfrüchten, bzw. dem Ackerrand >13 Singdrosseln, 6 Amseln, 2 Wacholderdrosseln, >1 Rotdrossel). Noch immer viele Zilpzalpe bodennahe Vegetation südwärts durchstreifend – auch eine auf die Schnelle nicht sicher als Klappergrasmücke (? – sehr spät!) bestimmte Grasmücke.
So langsam scheint der Vogelzug an Fahrt aufzunehmen. Selbst zur Mittagszeit (11.30 – 14.15 Uhr) waren stetig Kleinvogeltrupps in der Strickherdicker Feldflur zu sehen. Besonders erwähnenswert die zahlreich ziehenden und kurzzeitig rastenden Feldlerchen- und Wiesenpiepertrupps, geschätzt waren es insgesamt ca. 600 Feldlerchen und 300 Wiesenpieper. Außerdem u.a. 9 Rauchschwalben, 3 Misteldrosseln, ≥ 1 Bergfink, ≥ 5 Erlenzeisige, ≥ 1 Rohrammer.
Unter den größeren Arten fielen besonders sechs Ringeltaubenschwärme auf mit immerhin ca. 1200 Individuen (300, 150, 100, 2×200, 250), ferner drei Ketten Kormorane (56, 38, 32), zwei Graugänse und 13 unbest. Gänse im Trupp sowie ein Graureiher.
Mit fünf (!) Merlinen, die hoch und in Südwestrichtung zogen (wobei zwei weitere Beobachtungen wegen möglicher Doppelzählungen nicht berücksichtigt sind), einem beringten Wanderfalken (m), einer Rohrweihe (mj. W.), 10-15 Rotmilanen, 5-10 Mäusebussarden und 3-5 Turmfalken war die Luft voller Greifvögel.
Wie von Stefan Helmer und Marvin Lebéus heute schon dokumentiert, ist das Zugverhalten der meisten Vögel weiterhin verhalten. Trotzdem zeigt sich der eine oder andere spannende Gast im Kr. UN: nach telefonischer Mitteilung durch Armin Langer konnte in den Hemmerder Wiesen heute Morgen eine diesjährige, rastende Steppenweihe bestätigt und auch längere Zeit beobachtet und fotografiert werden. Sie ruhte wohl mehr als eine halbe Stunde auf einer Entennisthilfe, betrieb ausgiebig Gefiederpflege und schien satt und entspannt zu sein. Um 11.03 Uhr startete sie und verließ, direkt in größere Höhen aufsteigend, in südlicher Richtung das NSG.
In der Strickherdicker Feldflur rastete gestern (06.10.) eine weibliche Ringdrossel. Ebenda auch 4 Schwarzkehlchen (2:2) und noch bemerkenswerte 9(!) nach SW durchziehenden Rauchschwalben. Heute dort ebenfalls 2 Schwarzkehlchen (0:2) und unter anderem auch zwei Trupps Kormorane (1x 58, 1x 36) nach SW durchziehend. Am Mittwoch (04.10.) ebenda ein nach SW durchziehender Merlin (m, ad).
Im Hemmerder Ostfeld gestern ebenfalls 3 rastende Schwarzkehlchen (2:1) und auch noch ein Braunkehlchen.
In der Feldflur zwischen B1 und A44, in Höhe von UN-Stockum hält sich seit Tagen ein beachtlicher Trupp von >140 Hohltauben auf.
Eine erste Zugvogelzählung am Hemmerder Schelk verlief sehr ruhig. Die Bedingungen waren mäßig, bedeckter Himmel mit anfänglichen 14°C, sowie lebhaftem Wind aus SW mit spürbaren Böen. Gezählt wurde von 7:15 – 11:15.
Nachfolgend die gezählten Vogelarten (23) in absteigender Reihenfolge:
Gegen 14 Uhr zeigte sich erneut kurz ein Merlin auf der Kiebitzwiese. Neben den zahlreichen Stockenten zeigten sich weiter 2 Schnattenten (w), 1 Krickente (w), 1 Bekassine(w), 2 Silberreiher, 3 Graureiher, 3 Rotmilane, 2 Mäusebussarde.
Über einer Wiese an der Kleystr. zankten sich heute einige Greifvögel mit Dohlen und Krähen. Zuerst floh ein Mäusebussard vor den Angriffen eines Sperbers danach verfolgte dieser Krähen und Dohlen und umgekehrt. Dann kam noch ein Turmfalke ins Spiel der von den Dohlen genervt wurde. Ein Rotmilan drehte schon vorher ab, wohl um dem Treiben zu entgehen. Zudem in diesem Gebiet ein großer Trupp Schwanzmeisen und drei Fasanen.