Zwei Fotos eines völlig nassen und sich gerade putzenden Kormorans, der mich gerade entdeckt hatte … und wegen des nassen Gefieders nicht abfliegen konnte. Er war nur etwa knapp 10 Meter entfernt, Tibaum, 17.11.23.


Zwei Fotos eines völlig nassen und sich gerade putzenden Kormorans, der mich gerade entdeckt hatte … und wegen des nassen Gefieders nicht abfliegen konnte. Er war nur etwa knapp 10 Meter entfernt, Tibaum, 17.11.23.
Heute Vormittag konnten wir in der Zeit von 10:12-11:00 Uhr entlang der Röllingwiese in Schwerte-Westhofen insgesamt mindestens 510 sehr flach (Schlaf/Rastplatz-Auflösung?) ohne Ausnahme Richtung SW überfliegende Kraniche in 4 Trupps beobachten. ( 128 → 10:12, 77 → 10:14, 246 → 10:44, 59 → 11:00 ). Dabei konnte um 11:32 Uhr bei einsetzenden Regen deutlich weiter östlich ein aus mindestens 300 Ex. starker „Umkehrzug“ Richtung Norden beobachtet werden. Eine ähnliche Beobachtung erfolgte bei mindestens 300 Wacholderdrosseln, welche sowohl Richtung S als auch Richtung N überflogen und letztlich auch bei 16 Kiebitzen. (Ein weiterer einzelner Kiebitz hoch Richtung N)
Darüber hinaus u.a.in den Wiesen:
Weißstorch (1-überwinterndes, beringtes Weibchen zwischenzeitlich auf Nisthilfe), Höckerschwan (14), Schnatterente (10), Krickente (28), Stockente (12), Spießente (1-Balzend weibliche Stockenten folgend), Zwergtaucher (1-Mit erbeuteten Fisch), Habicht (1w -zweimal flach über Wasseroberfläche jagend), Sperber (1 m- Im Baum über Futterstelle von 5 Eichelhähern gehasst), Silberreiher (1), Graureiher (1), Gebirgsstelze (1).
17:30 Uhr überfliegen einige Kraniche Fröndenberg-Ardey. Auf Grund fehlender Positionslampen der Flieger kann die Anzahl nicht angegeben werden. Was aber akustisch gesichert gemeldet werden kann, ist die Tatsache, dass dieser Zug zweifelsfrei Richtung NO flog.
Auf der Haarhöhe, nördlich von Frdbg.-Hohenheide, am Abend zwischen 16.52 Uhr und 17.36 Uhr bemerkenswerter Kranichzug von insgesamt vermutlich mehr als 2000 Tieren in 8 Zügen ausnahmslos in Richtung NO (!). Zwischen 16.52 Uhr und 17.12 Uhr zogen > 740 Kraniche in 5 Trupps und anschließend bis 17.36 Uhr nochmals 3 große, lautstark rufende Trupps, die wegen der fortgeschrittenen Dunkelheit nicht mehr zu sehen waren, sich jedoch ebenfalls eindeutig Richtung NO bewegten. – Kalendarischer Sonnenuntergang: 16.22 Uhr.
Um 17.33 Uhr riefen kurz 2 Waldkäuze aus dem Buschhold, nördlich des Golfplatzes „Am Winkelshof“. Ebenda fand sich vorgestern die Rupfung eines prädierten Waldkauzes. Mehrere weiße Schmelzspuren deuteten auf einen gefiederten Prädator hin – vermutlich Uhu oder Habicht.
Heute Morgen an der hauseigenen Vogelfütterung ein diesjähriges Sperbermännchen, das sich ausdauernd bemühte, eine Spatzenschar aus einer Hecke zu treiben, um Beute machen zu können (vergeblich – die Spatzen wussten ihren Deckungsvorteil zu nutzen!).
Gestern in den Hemmerder Wiesen nochmals ein einzelner Birkenzeisig sowie noch immer ein Zilpzalp.
Auf der Kiebitzwiese war insgesamt wieder recht wenig los.
Lediglich 2 Kranichtrupps (63, 84) und ein Trupp Blessgänse überflogen uns in südwestlicher Richtung. Außerdem konnte ein sehr scheuer Eisvogel, ein Rotkehlchen, ein Mäusebussard und ein Zaunkönig vom Aussichtshügel beobachtet werden. Einige Stockenten und Graugänse waren ebenfalls noch vorhanden.
In den Hemmerder Wiesen heute unter anderem 2 Birkenzeisige gemeinsam mit >1 Erlenzeisig und >6 Distelfinken an Erlensamen. An der Amecke noch ein Zilpzalp. In der überschwemmten Kernzone unter anderem 11 Krickenten, 2 Silberreiher, 6 Graureiher, 1 Kiebitz, ~30 Bachstelzen. In den Hecken weiterhin noch einige Dutzend Wacholderdrosseln, ~10 Rotdrosseln, mehrere Singdrosseln, 1 Sperber (w) mit Beute und im Grenzgebiet zur Horster Mühle ein adultes Habichtmännchen (Mitbeobachter Hermann Knüwer und später Björn Nikula). Am Sonntag (19.11.) im NSG eine diesj. Kornweihe (jagend), die im Überflug in den quatschnassen Flächen immer wieder Bekassinen aufschreckte.
Am Sonntag außerdem „Auf dem Hacheney“ (südlich Bönen-Lenningsen) 60 rastende Kiebitze.
Am selben Tag im Wassergewinnungsgelände bei Frdbg.-Langschede erwähnenswert: 4 Gänsesäger (1,3) und 3 Waldwasserläufer.
Im HRB der Seseke bei steigendem Wasserpegel heute >11 Graureiher, 2 Nilgänse, 8 Stockenten, 2 Krickenten und 2 quiekende Wasserrallen.
Am Sesekeweg ein Turmfalke mit Jagdglück.
Auf 32 Seiten hat uns Hermann Knüwer eine mit exzellenten Fotos bebilderte, umfangreiche Ausarbeitung zur Unterscheidung der beiden Arten, ihren Geschlechts- und Alterskennzeichen geschenkt. Er schreibt dazu:
Sperber und Habicht sind tiersystematisch nahe miteinander verwandt. Deshalb kann man bei nur oberflächlicher Betrachtung beide Arten leicht miteinander verwechseln. Denn sie ähneln sich sowohl vom äußeren Erscheinungsbild als auch vom Verhalten sehr. Beide Arten sind eher den „Sprintertypen“ unter den Greifvögeln zuzuordnen, die sich wegen der hohen Fluggeschwindigkeit dann auch meist schnell dem Blick entziehen. In diesen kurzen Momenten die Art richtig anzusprechen, gehört zur hohen Schule der Greifvogelbestimmung. Da ist es hilfreich zu wissen, worauf bei einer Sichtbeobachtung besonders zu achten ist. Das gilt im gleichen Maße für Beobachtungen im Nahbereich. Handelt es sich bei einem im Garten auf dem Rasen sitzenden und eine Ringeltaube rupfenden Greifvogel um einen Habicht oder um einen Sperber? Manche Beobachter/Beobachterinnen fertigen von solchen Situationen gelegentlich Fotos an, um so eine nachträgliche Bestimmung der Art zu ermöglichen. Auch hier sind Detailkenntnisse erforderlich, wenn die Art nicht bereits auf den ersten Blick eindeutig erkennbar ist.
Wer nicht nur die Art bestimmen will, sondern auch etwas über das Geschlecht oder
das Alter des beobachteten Vogels wissen möchte, muss noch weiter ins Detail einsteigen. Dafür gibt es zahlreiche und gute Bestimmungsbücher, die man zu Rate ziehen kann. Hier werden die wichtigsten Merkmale in Text und Zeichnung oder in Bildern dargestellt. Manche Bestimmungsbücher leiden aber daran, dass nur der Vogel in Gänze abgebildet ist, vielleicht sogar differenziert nach Männchen, Weibchen, Jugend- und Alterskleid, aber Details gehen hierbei oft unter. Außerdem wird nur selten auf die artspezifische Variationsbreite eingegangen. Diese ist bei Habicht und Sperber enorm groß. Jeder Vogel sieht anders aus, egal ob im Jugend- oder Alterskleid, ob Männchen oder Weibchen. Wenn diese Variationsmöglichkeiten nicht bekannt sind, kann auch das zu einer nicht korrekten Bestimmung führen.
Die hier nachfolgend aufgeführten Hinweise zur Bestimmung von Habicht und Sperber können das „Lernen“ der richtigen Bestimmung im Gelände nicht ersetzen. Es empfiehlt sich, öfter mal draußen mit einem Kenner der Materie unterwegs zu sein, um von dessen Wissen zu profitieren. So kann man auch seine eigene „Erfahrung“ steigern und mit etwas Übung Habicht und Sperber nach Art, Geschlecht und Alter richtig ansprechen.
Bei meinem Besuch des Aussichtshügels der Kiebitzwiese am heutigen Nachmittag, teils mit Harald Maas, teils mit Bernhard Glüer, konnte ich neben anhaltendem Kranichzug, in sechs unterschiedlich großen Zügen etwa 1900 Individuen, auch folgende Arten beobachten: 6 Höckerschwäne, etwa 60 Kanadagänse, darunter eine Hybridgans, 1 Blässgans unter etwa 110 Graugänsen, 2 Nilgänse, 55 Rostgänse, davon nur zwei stationär, die anderen vom Wasserwerk her überfliegend nach W, 1 Krickente (w), 4 Löffelenten (w), rund 80 Stockenten, darunter eine fehlfarbene, 1 Fasan (m), 3 Silberreiher, 2 Graureiher, 1 Habicht, der kurz unter der Stockenten für Aufregung sorgte und dann zum Wasserwerk hin abflog, 1 Sperber, 1 Turmfalke, 1 Mäusebussard, 1 Bekassine, 1 Eisvogel, 1 Buntspecht, 1 Eichelhäher, >1 Zaunkönig, >1 Rotkehlchen, 35 Stare, 1 Bachstelze, 1 Buchfink und 1 Stieglitz.
Nach Auflösung des morgendlichen Nebels starteten zunächst ca. 25 Kraniche, die die Nacht in den Hemmerder Wiesen verbracht hatten. Nach und nach folgten dann immer wieder kleinere Trupps aus einem Rastbestand westlich der Hemmerder Wiesen wie auch südlich des Steiner Holzes. Alle schlugen südliche oder südwestliche Richtung ein und eröffneten etwa gegen 8.30/9.30 Uhr das heutige Zuggeschehen. Während eines Besuches der Strickherdicker Feldflur um die Mittagszeit rollte auf breiter Front eine regelrechte Zugwelle über die Anhöhe hinweg. In der Zeit von 11.15 bis 13.30 Uhr waren insgesamt 27 zeitlich hintereinander gestaffelte Trupps zu sehen mit insgesamt 3900 Kranichen. Anschließend ebbte der Zug deutlich ab. Es ist deshalb anzunehmen, dass diese Vögel eher aus der Diepholzer Moorniederung kamen, denn von dort treffen die Vögel bei schwachem Gegenwind gewöhnlich erst gegen Mittag bei uns ein.
In der Feldflur waren außerdem zu sehen: ein Wanderfalke, ein Sperber, ca. 50 rastende Wiesenpieper, ca. 30 rastende Feldlerchen und ca. 10 Rotdrosseln.
Auch heute waren noch einmal Kraniche unterwegs, im Gegensatz zu gestern bei bestem Zugwetter. Zwischen 11.50 Uhr und 15.10 Uhr konnte ich 5 verschiedene Ketten sehen mit insgesamt etwa 1350 Exemplaren. Außerdem waren zwischendurch mehrfach zusätzliche Gruppe zu hören. Im Gegensatz zu gestern flogen heute alle Tiere recht hoch mit klarer Aurichtung nach SW.
Der außergewöhnliche Kranichzug des heutigen Tages spiegelt sich hier bereits in zahlreichen Meldungen – aber auch schon über den Tag in einschlägigen WhatsApp-Chats, wo sich ein Zählrekord an den anderen reihte. Das Ungewöhnliche des heutigen Zugtages liegt aber nicht nur in den unfassbaren Summen in kürzester Zeit (weit im fünfstelligen Bereich!), dem überall beobachteten Umkehrzug, sondern auch noch in den allerorts beobachteten Landungen und Rasts. Der Hauptdurchzugskorridor lag wohl im südöstlichen Kreisgebiet. Ich selbst habe in einem Zeitfenster von 10.07 Uhr – 11.08 Uhr im Großraum UN-Steinen mindestens 15 000 Kraniche gesehen (es können jedoch auch doppelt so viel gewesen sein). Bernhard Koch meldete auf ornitho.de im Ruhrtal zwischen Neheim-Wiedenberg und Voßwinkel 40 515 (!) Kraniche zwischen 10.00 Uhr und 13.00 Uhr. Hermann Knüwer berichtete von noch 68 000 rastenden Kranichen des letzten Wochenendes in den Diepholzer Moorniederungen knapp jenseits der Landesgrenze von NRW, die vermutlich den Großteil des heutigen Durchzugs gestellt haben dürften.
Ob tatsächlich zu erwartende (Un-)Wetterereignisse der Grund für das ungewöhnliche Verhalten war oder einfach die schon seit Jahren nachlassende Zugaktivität (immer spätere Wegzugszeiten, längere Verweilzeiten von immer mehr Kranichen im südlichem Niedersachsen mit nicht zuletzt sogar einzelnen Überwinterern, frühe Heimkehrbewegungen etc.) ein klimabedingt verändertes Zugverhalten ankündigen, bleibt sicher Spekulatiuon. Nicht zuletzt sorgt auch noch die gute Nahrungsverfügbarkeit auf Maisstoppelfeldern etc. dafür, dass sich ein Ausharren in Mitteleuropa evtl. lohnt.
Das heutige Spektakel, das vor allem zwischen UN-Hemmerde und Bönen-Flierich von vielen faszinierten Spaziergängern, Radfahrern und anhaltenden Autofahrern bestaunt und per Handy-Kamera festgehalten wurde, fand leider nach Beobachtung von Hermann Knüwer um 15.15 Uhr ein jähes und unschönes Ende, als ein dröhnender Schuss nordwestlich der Hemmerder Wiesen für panikartigen Aufbruch sorgte. Selbst die schon zum Schlafen eingefallenen Reiher im NSG suchten das Weite.