Offenbar stehen wir auch im Kreis UN vor dem endgültigen Erlöschen unserer Feuersalamander-Bestände. Schon am 25.08.23 hatte Falko Prünte auf gesicherte Nachweise der tödlichen Pilzerkrankung „Bsal“ (auch Salamanderpest genannt) in Holzwickede hingewiesen (https://www.oagkreisunna.de/2023/08/28/kreis-unna-holzwickede-salamanderpest-bsal-nachweise-25-08-2023-f-pruente/). Wenig später schien in Fröndenberg die Welt noch in Ordnung zu sein, als in einem Top-Lebensraum um den Stromberg am 13.09.2023 bei einer nächtlichen Suche auf einer ca. 1,2 km langen Wegstrecke noch 67(!) gesunde Feuersalamander gefunden wurden (selbstverständlich sind alle gebotenen Hygiene- und Abstandsregeln zum Schutz der Salamander eingehalten worden). Inzwischen konnte jedoch bei einer nächtlichen Kontrolle (gestern, 13.08.) unter optimalen Bedingungen (22,3 °C, warmer Gewitterregen) derselben Wanderwegtrasse kein einziger Salamander mehr ausgemacht werden. Eine erste Suche am 16.07.24 war ebenfalls bereits ohne Fund geblieben.
Am Teich am Fuchsbach in Alstedde herrscht in letzter Zeit wieder Hochbetrieb. Heute zählte ich folgende Arten: Etwa 350 Graugänse ,50 Kanadagänse, 2 Störche, 2 Silberreiher, 20 Graureiher, 40 Stockenten, 8 Krickenten, 1 Reiherente.
Eine Suche nach Baumfalken im Traditionsrevier Kamen-Rottum führte heute morgen zu einem Volltreffer. Die Altvögel zeigten sich schnell beim Näherkommen an den möglichen „Brutmasten“ und ein flügger Jungvogel war ebenfalls anwesend.
In Kamen halten sich seit einiger Zeit in der Nähe der Seseke östlich der Ostenallee drei Sperber auf. Es ist der zweite Sommer, in dem wir mindestens einen davon beobachten können. Letztes Jahr haben wir ihn beim Nestbau gesehen und dieses Jahr konnten wir drei Sperber gleichzeitig beobachten. Eine Zeitlang haben sie sehr intensiv die Tauben gejagt, wobei sie vor Kurzem nun selber von einem Schwarm aus 8 Elstern gejagt worden sind. Seither sieht man sie selten und eher vereinzelt.
Im NSG Mühlenstrang (Schwerte) früh morgens (4.8.) eine Neuntöter Familie mit 3 flüggen Jungvögeln. Des weiteren ebenda, nicht einmal 200 Metern auseinander, zunächst ein jagendes Hermelin und kurz darauf ein Mauswiesel. In der Umgebung sind alle Jungstörche flügge (3 am „Gutshof Wellenbad“, 3 in Geisecke selbst sowie 2 im Wassergewinnungsgebiet Hengsen). An der deutlich abgesenkten Ruhr ( Erneuerung der Wehrklappensteuerung in Schwerte-Villigst: https://www.wasserwerke-westfalen.de/newsroom/newsansicht/abstau-der-ruhr-am-wehr-villigst ) keine besonderen Beobachtungen.
Am gleichen Tag hatten ebenfalls alle Jungstörche auf der Kiebitzwiese (4 an 2 Brutplätzen) in Fröndenberg das Gebiet verlassen. Hier bis zu 5 Schwarzmilane gleichzeitig (teilweise auf Strommast kopulierend), wobei nur mit Sicherheit einer ein diesjähriges Federkleid aufwies. Ansonsten im Gebiet u.a. mindestens 3 mausernde Schwarzkehlchen, mindestens 3 diesjährige Neuntöter sowie ein von mehreren Rabenkrähen gemobbter Rothabicht. Ebenfalls konnte eine Wasserralle aus der Sichlerbucht gehört werden.
Mit der späten erfolgreichen Brut aus dem verwilderten Garten zum Zuweg der Röllingwiese in Schwerte sind alle Weißstorch-Bruten abgeschlossen. Hier haben beide Jungstörche mittlerweile ihren Jungfernflug hinter sich. In den Röllingwiesen selbst die gesamte Woche über regelmäßig zwei jagende Rohrweihen gleichzeitig, gestern eine. Darüber hinaus an gleicher Stelle unter anderem ein jagender Baumfalke, eine Pfeifente (1,0 mit Flügelhandicap), mehrere Zwergtaucher-Familien sowie 4 erste Krickenten.
Heute Morgen war eine große Flugschau zu bewundern. Bei bedecktem Himmel und leicht böigem Wind nutzten zahlreiche Greifvögel und Raben die günstigen Bedingungen für neckische Flugspiele, gegenseitiges Mobben und Fangen. Die Szenerie glich einem Kindergarten, waren es doch überwiegend Jungvögel, die sich den Luftraum teilten und sich dort vergnügten. Während der etwa dreistündigen Beobachtungsdauer östlich von Bausenhagen waren zu sehen: acht Kolkraben (alle diesjährig), ein Wanderfalke (diesjähriges beringtes Weibchen), mindestens fünf Mäusebussarde (überwiegend diesjährig), mindestens sechs Rotmilane, zwei Turmfalken, eine nach Osten fliegende Rohrweihe (mehrjähriges Männchen) sowie – besonders erfreulich – zwei Wespenbussarde (Männchen und Weibchen). Auch am 06.08.24 tauchten im selben Gebiet zwei Wespenbussarde auf. Durch Fotovergleich bekam Bernhard Glüer heraus, dass er das heute gesehene Weibchen bereits mehrfach im Großraum Bausenhagen festgestellt hatte. Offenbar gibt es hier ein besetztes Revier. Vielleicht lässt sich ja noch herausfinden, ob es in diesem Bereich ein weiteres Brutpaar gibt.
Im Verlauf des heutigen Tages konnte ich über dem Bereich des Mühlenbergs noch zwei Mauersegler entdecken. Außerdem waren zahlreiche Mehlschwalben (min. >20) zu sehen. Im Garten flogen ein goldglänzender Rosenkäfer und ein Grünspecht ein.
Goldglänzender Rosenkäfer und Grünspecht, am 09.08.24 (Foto: Harald Maas)
Auf Initiative der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe läuft derzeit ein landesweites Fledermausmonitoring. Nachdem der NABU unter anderem auf dem Haarstrang mehr als 30 ha Wald kaufen konnte, war die Idee geboren, schwerpunktmäßig in diesem Areal Fledermausdaten für das landesweite Monitoring zu sammeln. Technisches Equipment und „Know-How“ wurde unter anderem vom „Institut für Tierökologie und Naturbildung GmbH“ aus Gonterskirchen beigesteuert. Es galt von 13 ausgewählten Probequadranten mindestens 8 auf Fledermausvorkommen zu untersuchen. Es wurden schließlich 10 Quadranten mit einem sogenannten Batcorder jeweils über 3 Nächte (also: 30 Nächte) auf Fledermaussignale überprüft. Dieses Gerät zeichnete durch einen Timer gesteuert jeweils von 20.00 Uhr abends bis 7.00 Uhr morgens Ultraschallsignale auf, die später mit einer speziellen Software ausgelesen und nach Fledermausarten analysiert werden. Von Anfang an wurde mit Spannung darauf geschaut, wo jeweils die besten Ergebnisse und die höchsten Signaldichten auftraten. Nach einer ersten Bereinigung der aufgezeichneten Signale (auch diverse Insekten erzeugen Ultraschallsignale) kamen pro Standort zwischen 129 und 1774 (!) Signale nach je 3 Nächten zusammen. In der Summe waren nach 30 Nächten 5 742 Signale aufgezeichnet. Natürlich entspricht diese Zahl nicht 5 742 Fledermäusen, denn es lässt sich nicht herausfiltern, ob an einem Standort nicht endlos oft immer dasselbe Tier vorbeigekommen ist. Trotzdem ist die Unterschiedlichkeit der Datendichte bemerkenswert. Parallel zur automatischen Aufzeichnung des Batcorders traf sich ein knappes Dutzend Fledermaussucher mehrmals im Untersuchungsgebiet, um ebenfalls mit spezieller Technik die geheimnisvollen Flattertiere aufzuspüren.
Bemerkenswert aus der Schmetterlingsfauna und der Vogelwelt: an mindestens 3 Stellen um Frdbg.-Bausenhagen gab es dieser Tage Beobachtungen von Mauerfüchsen (offenbar baut sich in der zweiten Sommerhälfte wieder ein kleiner Bestand auf). In den Hemmerder Wiesen bei aller sonst tristen Gesamtsituation der Schmetterlinge erfreuten mindestens 2 Postillone (= Wandergelbling), im eigenen Garten (Frdbg.-Hohenheide) an Weidenröschen 9 Raupen des Mittleren Weinschwärmers. Östlich Frdbg.-Bausenhagen 2 Grauschnäpper (ad).
Über 30 Nächte wurde auf dem Haarstrang um Frdbg.-Ostbüren akribisch nach Fledermäusen gesucht. – Hier im Bild ein Abendsegler in der Pflegestation von Sabrina Schreiter (Kamen), die bei der nächtlichen Suche tatkräftig mithalf …, 07.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)Als erfahrener Experte erklärt hier Rainer Nowak, wie man mit sensibler Technik den Fledermäusen auf die Spur kommt …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
… bei fortschreitender Dunkelheit ist dem Ultraschall-Sonar der Fledermäuse nur noch mit „Hightech“ beizukommen …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … als stationäre Technik für jeweisl 3 Nächte pro Standort wird dieser Batcorder eingesetzt, der Ultraschall-Signale aufzeichnet, die später ausgelesen werden können …, 22.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … einer der ausgewählten Standorte mit Wiese und Waldrandstrukturen, die auf nächtlichen Fledermausbesuch hoffen lassen …, 25.06.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … eine vorläufige Analyse der hier gesammelten Signale (voriges Foto) ergibt später, dass der Fledermausbesuch tatsächlich zumindest respektabel war. Die eingesetzte Software liefert Ergebnisse unter Vorbehalt. Doch schon reine Zahlen beeindrucken: 464 aufgezeichnete Fledermaussignale (unterer Grafikrand) und eine Stufe darüber werden >4 Gattungen angegeben. Die darüber ausgelesenen Arten sind vermutlich fehlerbehaftet und bedürfen noch einer genaueren Überprüfung …, August `24 (Ausarbeitung: Rainer Nowak)
… die Karte zeigt das gesamte Untersuchungsgebiet um Frdbg.-Ostbüren. Alle 10 Einsatzorte des Batcorders sind eingetragen. Es sind jeweils die Nr. des Standortes, das Datum von Auf- und Abbau und die Summe der jeweils aufgezeichneten Fledermausdateien ablesbar, August `24 (Ausarbeitung B.Glüer u. R. Nowak)Wie „Phönix aus der Asche“ … – lange vermisst – jetzt an mehreren Stellen um Frdbg.-Bausenhagen mit einigen Exmpl. wieder aufgetaucht: Mauerfuchs. Hier ein männlicher Falter beim Sonnenbaden, 05.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) … als weiterer „Überraschungsgast“ in den Hemmerder Wiesen: mindestens 2 Postillone (Wandergelbling). Links ist ein Weibchen an den gelben Einschlüssen im schwarzen Flügelrand zu erkennen, während die Männchen einen komplett schwarzen Flügelrand besitzen. Leider zeigen sie die Flügelinnenseite ausschließlich im Flug, 08.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer) Einer von 2 adulten Grauschnäppern östlich von Frdbg.-Bausenhagen, 08.08.2024 (Foto: Bernhard Glüer)
Auf dem Grundstück des AK Umwelt und Heimat in der Lüner Lippeaue haben sich wieder viele Stieglitze versammelt. Die vielen fruchtenden Exemplare der Nickenden Distel sind wie jedes Jahr ein hervorragendes Futterangebot. Bei meinem heutigen Besuch waren zunächst nur recht wenig Exemplare zu sehen. Das vielstimmige Gezwitscher aus allen Hecken lässt aber auf eine recht hohe Anzahl anwesender Vögel schließen. Da viele Disteln auch noch frische Blüten tragen, ist auch noch weiterhin ein hohes Nektarangebot für Insekten vorhanden.
Am Samstag (3.8.24) gegen 10:15 Uhr schraubt sich ein männlicher Wespenbussard in Hengsen (Nähe der geplanten Ökozelle Lauerskamp /Feuerwache) in der einsetzenden Thermik hoch und fliegt, immer wieder kreisend, nach Westen ab. Ansonsten „tote Hose“ mit wenigen Mehlschwalben, noch weniger Rauchschwalben, keinem Mauersegler aber einem erfreulichen Trupp von ca. 15 – meist diesjährigen – Grünlingen an „Vogelbeeren“. Dafür ein tröstendes reges Insektenleben an und auf der Fläche der geplanten NABU-Ökozelle Lauerskamp.
In meinem Garten in Fröndenberg Ende Juli 2024 eine „kleine Schlange“ an einer meiner Nachtkerzen – Raupe des Mittleren Weinschwärmers. Zudem auch Blutbär-Nachwuchs am Jakobskreuzkraut in meinem Beet.
Raupe des Mittleren Weinschwärmers, Fröndenberg, 26.07.2024 Foto: Ina ZimmermannBlutbär-Raupen, Fröndenberg, 26.07.2024 Foto: Ina Zimmermann
Zwischen dem Wald des Strickherdicker Bachtales und Fröndenberg-Ardey nutzen 20 Weißstörche gegen 15:30 Uhr das frisch gegrubberte Feld für eine ordentliche Zwischenmahlzeit.
Am Kleykamp konnte heute morgen eine vielleicht ungewöhnliche Beobachtung gemacht werden. Ein Wespenbussard-Männchen stieg mit Beute auf um nach und nach an Höhe zu gewinnen. Ich hatte mit einer Wabe gerechnet die er als Beute mitnahm, aber erst bei der Bildbearbeitung zeigte sich, dass es sich nicht um eine Wabe sondern wohl um ein Taubenküken handelte. Er flog Richtung Norden bis er mit dem Fernglas nicht mehr zu sehen war, also mindestens bis Osterbönen vielleicht sogar weiter. Am Sesekeweg ein Neuntöter und >3 Grauschnäpper hoch in den Bäumen.
Wespenbussard vom Kleykamp abfliegend. 04.08.2024 Foto: Hartmut PeitschWespenbussard mit ungewöhnlicher Beute. 04.08.2024 Foto: Hartmut PeitschHier ist zu erkennen, dass der Wespenbussard einen Vogel, möglicherweise ein Taubenküken wegträgt. 04.08.2024 Foto: Hartmut PeitschNach einigen Runden gewinnt der Wespenbussard an Höhe und fliegt in nördliche Richtung davon. 04.08.24 Foto: Hartmut PeitschNeuntöter, 04.08.2024 Foto: Hartmut PeitschGrauschnäpper gerade abfliegend. 04.08.2024 Foto: Hartmut Peitsch