In der Vogelwelt ist es inzwischen schon recht still geworden – sowohl, weil mauserbedingt die meisten Arten nicht mehr singen und das Brutgeschäft erledigt ist, als auch, weil vertraute „Protagonisten“ weiter sinkende Bestände haben oder aber das Brutgebiet Richtung Süden bereits verlassen haben. Unter den Spätbrütern gilt es derzeit vielleicht doch noch Baumfalken oder Wespenbussarde „dingfest“ zu machen. Beide Arten sind bei uns weiterhin rückläufig. Heute überflog ein Baumfalke die Hemmerder Wiesen (einen Brutverdacht im näheren Umfeld gibt es nicht). Gestern hielten sich 2 Baumfalken im Ruhrtal/Holzwickede auf (evtl. ein letztes Brutvorkommen im Südkreis). Ebenda auch ein Wespenbussardpaar mit ausgiebigen Balzspielen. Die Balzaktivitäten sprechen Anfang August leider für einen vorausgegangenen Brutverlust. Normalerweise sind um diese Zeit fast flügge Jungvögel im Horst, die ihre Elternvögel „auf Trab halten“, weil sie jetzt viel Nahrung brauchen. Paarspiele und Balz sind demgegenüber eher so etwas wie ein Verzweiflungsprogramm, denn 4 Wochen vor dem bevorstehenden Wegzug wird in keinem Fall mehr eine Brut begonnen. Leider konnten auch im mehrfach erwähnten Raum Frdbg.-Bausenhagen keine neuen Anhaltspunkte für eine Wespenbussardbrut gefunden werden.
Auch die Suche nach einem weiteren „Sorgenfall“ – den Grauschnäppern, die einst regelmäßig zum Sommerende mit Familienverbänden an Waldrändern, auf Weidezäunen, Telefondrähten etc. zu finden waren, ist meist vergeblich. Heute fand sich ein Familienverband in UN-Dreihausen mit mindestens 2 noch zu versorgenden Jungvögeln. Je ein Exmpl. am Backenberg (Frdbg.-Frömern) und östlich des alten Golfplatzes „Am Winkelshof“. Auf diesem Golfplatz vorgestern ein Familienverband mit mindestens 4 Exmpl.
Erfreulich zeigt sich in diesen Tagen immerhin der Weißstorch mit teils beeindruckenden Rastbeständen und bereits abzieheden Trupps. 25 Vögel rasteten vormittags in den Hemmerder Wiesen. Im Ruhrtal/Holzwicke gestern in zwei Trupps insgesamt 48 Störche westwärts ziehend.
Regelrechte Bestandszusammenbrüche gibt es offensichtlich in der Schmetterlingsfauna. Selbst einst häufige Arten (alle Weißlinge, Kl. Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral, div. Bläulinge u.a.) sind kaum zu finden.